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Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Titel: Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. R. DeCandido
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»Lassen Sie uns diese Fracht ausladen.«
    Sonek half dabei, die Container mit Nahrung in das Lagerhaus zu bringen – in dem schon eine Menge anderer Container standen, auf denen das Symbol des Imperiums prangte. Das Ausladen ging schweigend vonstatten. Stille machte Sonek immer nervös, also versuchte er, mit einem der Centurions zu reden. »Verzeihung, aber …«
    »Sie haben schon genug gesagt, Mensch.«
    Dieses Mal schob Sonek sein Haar hinter seine Ohren, um die Aussage des Centurions zu widerlegen, indem er sein eigenes Argument sozusagen auf die Spitze trieb.
    Das Gesicht des Romulaners verzerrte sich zu einem finsteren Blick. »Sie sind ein Vulkanier?«
    »Genauso, wie ich auch ein Mensch bin. Ich bin zu je einem Viertel Vulkanier, Mensch, Betazoid und Bajoraner.«
    Der Blick wurde noch finsterer. »Und aus genau diesem Grund ist Ihre Föderation schwach – ihr paart euch untereinander wie brünstige Hnoiyika im Dreck.«
    Damit stapfte er davon. Erst als er sich seines Empfindens nach au-
    ßer Hörweite befand, sagte Bowers: »Wenn wir schwach sind, warum sind wir dann diejenigen, die ihnen Nahrung bringen?«
    »Wegen eines Menschen !«, rief der Centurion und deutete mit einem anklagenden Finger auf sie. Offensichtlich hatte er sich nicht außer Hörweite befunden. »Shinzon gehörte zu eurer Bastard-Spezies.«
    So viel zu dieser Idee , dachte Sonek. Allerdings war er mehr an der Hand interessiert, die auf ihn zeigte.
    »Shinzon mag genetisch gesehen ein Mensch gewesen sein«, sagte Bowers, »doch er war genau das, was Sie alle aus ihm machten.«
    Der Centurion gab einen abschätzigen Laut von sich und mar-schierte davon.
    Kedair wandte sich an einen anderen Centurion. »Wenn Sie so weit sind, die Lebensmittel zu verteilen …«
    »Wir kennen uns mit Ihren Stasis-Containern aus, Lieutenant. Wir sind keine Invaliden, denen die Sternenflotte ins Bett helfen muss.«
    Kedair stemmte die Hände in die Hüften. »Tja, ich weiß zwar nicht genau, was das bedeuten soll, aber ich habe nur versucht, zu helfen.«
    »Ja, ihr Menschen wollt immer nur helfen.«
    »Eigentlich bin ich auch kein Mensch. Ich hätte gedacht, die grüne Haut wäre ein offensichtlicher Hinweis gewesen.«
    »Das spielt keine Rolle. Sie alle sind Lloann'mhrahel und Sie müssen gehen – sofort.«
    Das Außenteam betrat schweigend die Kor . Die Stille dauerte an, bis sie die obere Atmosphäre erreicht hatten, und Bowers sagte:
    »Danke, Professor. Ich glaube, Sie haben ihren Stolz ein wenig durchdrungen.«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Das war kein Stolz, Commander.«
    »Natürlich war es das«, meinte Kedair. »Typisches romulanisches Aufbrausen, wenn Sie mich fragen. Hey, als was hat er uns eigentlich bezeichnet? Mein Universalübersetzer hat es nicht mitbekommen.«
    »Sie meinen Lloann'mhrahel ?«, hakte Sonek nach. »So nennen sie normalerweise die Föderation, aber die wörtliche Übersetzung lautet ›die von dort‹. Es ist so ähnlich wie das Wort ›Barbar‹, das ursprünglich ›Leute, die keine Griechen sind‹ bedeutete.«
    »Und Sie glauben, das sei kein Stolz?« Bowers schüttelte nur den Kopf.
    »Ich behaupte nicht, dass sie nicht tonnenweise Stolz haben, Commander – was ich sagen will, ist, dass Stolz nicht der Grund war, warum sie uns loswerden wollten. Es ist nicht so, dass sie die Nahrung nicht benötigten. Stolz ist normalerweise das Erste, was man aus der Luftschleuse wirft, wenn einem der Magen knurrt.«
    »Diese Centurions wirkten auf mich ziemlich wohlgenährt«, meinte Bowers.
    »Doch das waren sie nicht, Commander. Diese ausgepolsterten Uniformen, die sie tragen, lassen sie stämmig wirken, aber das ist nur gekonntes Schneiderhandwerk. Ihre Hände hingegen waren hager, knochig und arthritisch. Das kommt bei so jungen Romulanern nur vor, wenn sie nicht genügend Proteine zu sich nehmen.« Er starrte aus dem Fenster, doch er sah nur Wolken, die die Oberfläche verdeckten. »Da steckt noch mehr dahinter, als die bloße Tatsache, dass sie die Nase voll von Almosen haben, das kann ich garantieren.«
    Als sie die Shuttlebucht erreichten, machten sich Bowers und Kedair sofort auf den Weg, um Dax Bericht zu erstatten. Altoss eskortierte Sonek zu seinem Quartier. »Ich werde vermutlich nichts mehr benö-
    tigen, bis wir Achernar Prime erreichen«, sagte er zu ihr. »Es sei denn, Sie möchten mit reinkommen und etwas trinken.«
    »Ich bin im Dienst«, meinte Altoss. »Und ich bin wirklich nicht daran interessiert mich …

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