Star Trek - Into Darkness
wissen.«
McCoy richtete sich auf und deutete in die allgemeine Richtung des Arrestbereichs. »Jim. Der Mann in der Zelle ist ein mordlüsterner Irrer, der will, dass wir uns selbst in die Luft jagen. Vielleicht ist das der Grund, warum diese ›neuen‹ Torpedos an Bord sind. Damit er dich dazu bringen kann, ihre Innereien zu durchstöbern. Wenn man versucht, die Dinger zu öffnen, versuchen sie vielleicht, sich durch Selbstzerstörung zu schützen. Er hat dich zu etwas herausgefordert, merkst du das nicht?«
Kirk sprach bedächtig, ohne zu dem Arzt aufzusehen. »Nein. Nein, das ist ein zu offensichtlicher Trick. Was Harrison auch macht, er handelt nicht offensichtlich. Das hat er bereits demonstriert. Ich glaube, es gibt einen anderen Grund, warum er an Bord der Enterprise gelangen wollte. Wir müssen herausfinden, welcher das ist.«
»Vielleicht möchte er, dass wir ihm offiziell vergeben, damit er wieder der Sternenflotte beitreten kann.« McCoy sprach in ätzendem Tonfall und war nun vollkommen außer sich. »Ich glaube, er hat es geschafft, dir unter die Haut zu gehen – er könnte aus einem bestimmten Grund auf Zeit spielen. Das würde auch erklären, warum er will, dass wir zu diesen einsamen Koordinaten fliegen. Er könnte mit den Klingonen zusammenarbeiten!«
»Vielleicht sollten auch Sie lernen, Doktor, Ihre Emotionen besser zu beherrschen«, warf Spock ein. »In dieser Situation gebietet die Logik …«
»Logik!«, fauchte McCoy. »Mein Gott, wir haben es hier mit einem Irren zu tun, der will, dass wir unser Schiff selbst in die Luft jagen, und Sie …«
Kirk war zu einer Entscheidung gekommen und hob die Hand, um den Rest der Tirade des Arztes im Keim zu ersticken. »Ich weiß nicht, warum er sich ergeben hat, aber das ist es nicht. Wir werden einen der Torpedos öffnen. Das ist meine Entscheidung. Die Frage ist nur, wie.« Nachdem er die eine Diskussion mit Gewalt beendet hatte, stürzte er sich energisch in eine neue. »Was ist die beste Möglichkeit? Die sicherste Möglichkeit?«
McCoy schnaubte abfällig. »Ich kenne die Geschichte mit den Waffen. Wir haben keine Schemata, keine Diagramme, keine Gebrauchsanweisung. Ohne Mr. Scott an Bord ist niemand qualifiziert genug, um diese neuartigen vier Tonnen schweren Dynamitstangen aufzumachen. Selbst unsere Waffenspezialisten würden nicht versuchen, sie ohne erklärende Software zu öffnen. Oder ohne Mr. Scotts Fachwissen.«
»Darf ich einen Gedanken äußern, Captain?«
Kirk blickte seinen Wissenschaftsoffizier an. »Aber immer, Mr. Spock.«
»Mir ist aufgefallen, dass die Tochter des Admirals ebenfalls ein Interesse an den neuen Torpedos hegt, und sie ist Waffenspezialistin. Vielleicht könnte sie sich als nützlich erweisen.«
Kirk fuhr herum. Der Captain und der Arzt starrten den Vulkanier entgeistert an. »Was?!« Kirk warf seinem Ersten Offizier einen strengen Blick zu. » Welche Tochter des Admirals?«
»Carol Marcus«, erklärte Spock unverblümt. »Ihre neue Wissenschaftsoffizierin hat ihre wahre Identität geheim gehalten, damit sie der Enterprise zugeteilt wird.«
Kirk machte keinen Hehl aus seiner Verwunderung. »Wann hatten Sie vor, mir das zu berichten?«
»Sobald es mir relevant erschien«, versicherte Spock ihm selbstgefällig. »Und das ist es gerade geworden.«
»Sind die Torpedos in der Waffenkammer?«
Carol Marcus sprach mit Kirk, ohne ihn anzusehen, während sie gemeinsam eilig durch die Korridore gingen. Dabei schwirrten Kirk Hunderte von Fragen im Kopf herum. Unglücklicherweise hatten sie keine besondere Reihenfolge, und das Resultat war ein Durcheinander, das letztendlich dazu führte, dass er keine davon auf zusammenhängende Weise äußerte. Es half auch nicht weiter, dass Marcus offenbar ihre eigene Agenda verfolgte.
»Vorbereitet und zum Abschuss geladen in der Waffenkammer«, bestätigte er. Irgendwie schien alles, was seit dem Massaker im Hauptquartier der Sternenflotte passiert war, immer wieder zu den neuen Waffensystemen zurückzuführen. Aber warum? »Was sind das für Waffen? Was ist so besonders an ihnen, abgesehen davon, dass sie im Flug nicht zu orten sein sollen?«
Sie schaute ihn an. »Ich weiß es nicht. Darum habe ich eine Versetzung auf Ihr Schiff vorgetäuscht – um es herauszufinden.« Sie blieb abrupt stehen und wirkte eindeutig verlegen. »Dafür möchte ich mich entschuldigen, es tut mir leid. Mein Name ist Carol Marcus.«
Ja, weiß ich. Er streckte die Hand aus. »James Kirk.«
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