Star Trek - Into Darkness
Bevor er etwas hinzufügen konnte, wirbelte sie herum und nahm ihr schnelles Tempo wieder auf.
In Ordnung ,dachte er. Sie hat sich entschuldigt. Er konnte nur hoffen, dass sie von jetzt an ehrlich zu ihm sein würde. Also … wenn ihr ernsthaftes Interesse den neuen Torpedos galt, warum ging sie dann zur Shuttlerampe? Er hätte sie aufhalten und fragen können, fand es aber spannender, sie vorgehen zu lassen. Sie machte keine Anstalten, ihm auszuweichen oder ihn abzuschütteln.
»Ich verstehe das nicht«, sagte er schließlich. »Sie ermitteln gegen Ihren eigenen Vater? Und warum sind Sie Engländerin?«
»Er war in London stationiert, als ich geboren wurde, aber kurz darauf haben meine Eltern sich getrennt. Als ich alt genug war, ging ich zur Sternenflotte, um in seine Fußstapfen zu treten. Ich bin nicht besonders stolz darauf, dass ich meine Beziehungen spielen lassen musste, aber das war die einzige Möglichkeit für mich, Zugang zu der Vielfalt von Programmen zu erhalten, die er persönlich leitete. Es schien ihm nie etwas auszumachen. Ich glaube sogar, dass er meine Neugier unterstützt hat. Wir haben nie etwas voreinander geheim gehalten. Nicht dass ich je viel vor ihm geheim zu halten hatte. Dann«, sie zögerte und schien nicht recht zu wissen, wie sie fortfahren sollte. »Dann haben sich die Dinge … geändert.«
»Wie kam das?«, hakte Kirk nach.
»Ich habe erfahren, dass er an Programmen arbeitete, die der Entwicklung neuer Waffen dienen sollten. Als ich anfing, wie üblich herumzufragen, wurde meine Sicherheitsfreigabe widerrufen.« Sie schüttelte bei der Erinnerung daran ungläubig den Kopf. »Es gab nie einen Hinweis darauf, dass ich etwas Falsches tue oder Interesse an etwas zeige, in das ich mich nicht hätte einmischen sollen. Im einen Augenblick hatte ich noch Zugang zu allem, was mit meinem Vater in Verbindung stand, im nächsten zu fast nichts mehr. Was Sicherheitsstufen angeht, hat die Sternenflotte mich vollkommen kaltgestellt. Aber das war nicht das Schlimmste.«
»Reden Sie weiter«, sagte er freundlich. Sie waren nun fast am Shuttlehangar angekommen.
»Als ich meinen Vater mit den Ereignissen konfrontierte, um herauszufinden, was passiert war, wollte er mich nicht einmal empfangen.« Sie räusperte sich leise. »Wir standen uns nahe, sehr nahe. Mein ganzes Leben lang, und plötzlich wollte er mich nicht mehr sehen. Wollte nicht per Kommunikator mit mir sprechen und noch nicht mal den Empfang einer einfachen Nachricht bestätigen. Aber das hat mich nicht von dem Versuch abgebracht, herauszufinden, was diesen Bruch verursacht hat. Ich vermute, dass es etwas mit seinem damaligen Projekt zu tun hat.
Ich musste jeden Gefallen einfordern, den ich mir je verdient hatte. Es gab Leute, Freunde, die ihre Karriere riskiert haben, um mir Informationen zu besorgen. Ich erfuhr von der Forschung an dieser neuen Art von Torpedos. Dann, als ich etwas genauer nachbohrte, fand ich heraus, dass ebendiese Torpedos und alles, was mit ihrer Entwicklung zusammenhing, aus den offiziellen Aufzeichnungen verschwunden waren. Verdammt, sie sind sogar aus den inoffiziellen Aufzeichnungen verschwunden. Selbst Gerüchte über sie waren aus allgemeinen Diskussionen getilgt worden.«
Es dauerte nicht lange, bis es Kirk dämmerte. »Und dann hat er sie mir gegeben.«
Sie stand auf den Stufen, die in das erstbeste Shuttle führten, und lächelte ihn an. »Sie sind viel cleverer, als Ihr Ruf vermuten lässt, Captain Kirk.«
Kirk war froh, dass es ihm gelungen war die Stimmung zumindest auf indirekte Weise ein wenig aufzulockern. Er folgte ihr ins Shuttle und erwiderte in ähnlich neckendem Tonfall: »Ich habe einen Ruf?«
»Ja, haben Sie. Ich bin eine Freundin von Christine Chapel.«
Sein Magen zog sich zusammen, und er wusste, dass das nicht an seiner letzten Mahlzeit lag. »Oh, Christine. Wie geht’s ihr?«
Sie sah aus der der Öffnung der Luftschleuse auf ihn herunter. »Sie hat sich als Krankenschwester an die äußerste Grenze versetzen lassen. Jetzt ist sie viel glücklicher.«
»Nun, das ist doch gut.«
»Sie haben keine Ahnung, von wem ich rede, oder?«
»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne wissen, was genau wir hier eigentlich machen?«
»Würden Sie sich bitte umdrehen?«
»Warum?« Er war aufrichtig verwirrt.
Sie schaute ihn ruhig an. »Drehen Sie sich einfach um.«
Er gehorchte, und sie redete weiter.
»Sie sagten doch, Sie wollten einen der Torpedos knacken. Also haben wir beide
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