Star Trek - Into Darkness
geschoben wurde, um ihn für die Ziele seines Königs zu opfern.«
Der Captain begegnete Khans Blick und hielt ihm stand. »Nein … nein. Ob das wahr ist oder nicht, ändert nichts an der Tatsache, dass ich gesehen habe, wie Sie das Feuer auf einen Raum voller unbewaffneter Sternenflottenoffiziere eröffnet haben. Sie haben sie kaltblütig ermordet.«
Zum ersten Mal ließ Khan einen Riss in seiner bislang so undurchdringlichen Fassade erkennen. Ein Anzeichen von Schmerz oder vielleicht Verlust brachte ihn dazu, laut zu werden.
»Marcus hat mich von meiner Mannschaft getrennt. Während ich allein wiederbelebt wurde, hat er sie in Stasis gehalten. Meine Bitte, sie ebenfalls zu reanimieren, traf auf taube Ohren. Er hat keine Rücksicht auf meine Bedürfnisse, meinen Schmerz genommen. Helfen Sie, neue Waffen zu konstruieren, wurde mir gesagt. Dann sollte irgendwann auch meine Mannschaft wiederbelebt werden. ›Irgendwann.‹« Das Lachen, das über seine Lippen drang, war kurz und verbittert. »›Irgendwann‹ kam und ging ohne ein Anzeichen, dass auch nur eines meiner Mannschaftsmitglieder reanimiert werden würde. Egal wie sehr ich bat und auf die Knie fiel, um zu betteln, ›irgendwann‹ blieb immer in der Zukunft. Es war klar, dass ›irgendwann‹, wenn es nach Admiral Marcus ging, eigentlich ›niemals‹ bedeutete.«
»Sie«, konterte Kirk scharf. »Sie sind ein Mörder !«
Khan wurde von Wut und Emotionen überwältigt und gab vor, ihn nicht zu hören. »Er benutzte meine Freunde, um mich zu kontrollieren. Mir wurde klar, dass er mich bis zu meinem Tod ausbeuten wollte, und ich habe versucht, meine Mannschaft in eben jenen Waffen herauszuschmuggeln, die ich gebaut hatte. Aber mein Vorhaben wurde entdeckt. An diesem Punkt wusste Marcus, dass er es nicht riskieren konnte, mich länger am Leben zu lassen, da die Sternenflotte sonst erfahren würde, was er getan hatte. In einem Versuch, meine Mannschaft zu retten, machte ich aus mir eine größere Bedrohung, als ich ihm je eine Hilfe gewesen war. Um meine Freunde und mich selbst zu retten, blieb mir keine andere Wahl, als zu fliehen – allein.
Nachdem mir diese Entscheidung aufgezwungen worden war, hatte ich Grund zu der Annahme, dass Marcus jeden einzelnen meiner Leute, die mir alle sehr am Herzen liegen, umbringen würde. Ich fürchtete, dass er sie einen nach dem anderen auftauen und sterben lassen würde. Bis ich mich stelle – zu meiner eigenen Hinrichtung.« Er wandte sich von den beiden Sternenflottenoffizieren ab, damit sie die Träne nicht sehen konnten, die an seiner rechten Wange herunterlief. »Also habe ich Vorkehrungen getroffen, damit sie verlegt wurden, bevor Marcus mit seinem Hinrichtungsprogramm beginnen konnte. Als privilegierter leitender Mitarbeiter von Sektion 31 hatte ich Zugang zu meinen eigenen Ressourcen, wissen Sie. Die Arbeit wurde heimlich erledigt, ohne dass Marcus davon wusste.
Aber er hat es herausgefunden … und sie auf Ihr Schiff bringen lassen. Damit Sie sie nach Qo’noS bringen und mit ihnen auf mich feuern.« Er verzog das Gesicht. »Sehr sauber und ordentlich, nicht wahr? Mich mit meinen eigenen Leuten zu töten. Sich unser aller auf einen Schlag zu entledigen. Aber wie ich schon sagte, ich hatte meine eigenen Ressourcen.« Er beugte sich vor, so nah an die Barriere, dass er sich beinahe gegen das Glas presste.
»Warum,glauben Sie, dass ich mich Ihnen ergeben habe, Kirk? Ich habe erfahren, dass die ›Spezialtorpedos‹ an Bord der Enterprise sind. Es war von Anfang an meine Absicht, mit meiner Mannschaft wiedervereinigt zu werden. Ich hätte niemals zugelassen, dass Sie sie auf Qo’noS abfeuern.« Er trat von der Barriere zurück.
»In meinen Augen ist der Vorsatz zum Mord das Gleiche wie ein begangener Mord, Captain. Meine Taten im Sternenflottenhauptquartier waren demnach lediglich eine Reaktion auf das, was ich für Admiral Marcus’ Absichten hielt. Ich habe Gleiches mit Gleichem vergolten.« Er richtete seinen Blick für einen Moment auf Spock, bevor er ihn zu Kirk zurückschweifen ließ. »Vielleicht war mein Angriff auf Ihre Kollegen nicht vollkommen logisch, aber er entsprang meinen Emotionen und geschah aus meinen Überzeugungen heraus, die ich nicht unterdrücken konnte. Meine Mannschaft ist meine Familie , Kirk.« Ihm liefen nun offen die Tränen übers Gesicht und er warf einen flehenden Blick durch die Barriere.
»Gibt es irgendetwas, das Sie nicht für Ihre Familie tun würden?«
Bevor Kirk
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