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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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ihres Paarungsinstinkts hatten einen Mann – den sie vielleicht »geliebt« hatte – nicht nur das Leben gekostet, sondern er hatte dadurch auch noch seine Seele verloren.
    Sie würde nie wieder und unter gar keinen Umständen zulassen, dass sie noch einmal von unberechenbaren physischen Bedürfnissen oder irgendwelchen emotionalen Aspekten beherrscht wurde. Von nun an würde Selar eine perfekte Vulkanierin und eine perfekte Ärztin sein. Nur das sollte ihr neues Lebensziel sein. Denn für Selar waren geistige Zustände wie Liebe, Zärtlichkeit oder Schwäche viel mehr als nur eine peinliche oder unbehagliche Situation. Sie kamen einem Todesurteil gleich. Und das wichtigste Credo der Medizin lautete, dass ein Arzt niemandem Schaden zufügen sollte.
    Selar war nun bereit, unter allen Umständen nach diesem Grundsatz zu leben.
    Für immer.

JETZT …

I

    Die
U.S.S. Enterprise
1701-E bewegte sich mit wesentlich langsamerer Geschwindigkeit als normalerweise durch den Weltraum. Der Grund wäre jedem Beobachter sofort ersichtlich geworden, denn die
Enterprise
war von einem halben Dutzend kleinerer und langsamerer Raumschiffe umgeben. Schiffe, die nur über minimale Warpka-pazitäten verfügten und von denen mindestens eines einen durchgebrannten Warpkern hatte und abgeschleppt werden musste.
    Commander William Riker betrachtete das Gefolge, das auf dem Hauptsichtschirm zu erkennen war, und bemerkte: »Ich komme mir vor wie eine Entenmutter.«
    Data drehte sich an seiner Station um und blickte Riker mit so offensichtlicher Verwirrung an, dass Picard sich zusammenreißen musste, um keine Miene zu verziehen. »Sagen Sie es nicht, Data!«, bat er ihn.
    »,Es‘, Captain?«
    »Ja. Fragen Sie bitte nicht, ob Mr. Riker demnächst anfangen wird, zu watscheln oder Eier zu legen oder ob ihm Flügel wachsen werden. Die Antwort lautet
nein

    »Verstanden, Sir«, erwiderte Data sachlich. »Die Frage hat sich ohnehin erübrigt, da Sie bereits alle Möglichkeiten erwähnt haben, die mir in den Sinn gekommen sind.«
    Picard öffnete erneut den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen. Riker und Counselor Deanna Troi tauschten einen amüsierten Blick aus.
    »Allerdings«, fügte Data nachdenklich hinzu, »ist tatsächlich eine
leichte
Tendenz zum Watscheln feststellbar …«
    Sofort verdüsterte sich Rikers Miene. Die Tatsache, dass Deanna nun so breit grinste, dass ihre Mundwinkel fast bis zu den Ohrläppchen reichten, erleichterte ihm die Angelegenheit nicht gerade. »
Mister
Data, ich möchte klarstellen, dass ich niemals ‚watschele‘ und es auch in Zukunft niemals tun werde.«
    »Sie neigen gelegentlich zu einem schwankenden Gang, wenn Sie in Eile sind, Sir«, erwiderte Data unbeirrt. »Es handelt sich um eine rhytmische Bewegung von einer Seite zur anderen, die man in gewisser Weise tatsächlich als …«
    »
Nein
, so kann man es
nicht
bezeichnen!«, sagte Riker streng.
    »Wenn Sie möchten, kann ich es Ihnen demonstrieren«, bot sich Data an und begann, sich von seinem Stuhl zu erheben.
    »
Nein!
«, riefen Riker und Picard gleichzeitig. Data registrierte überrascht die Heftigkeit ihrer Reaktion und setzte sich wieder hin.
    »Das ist nicht notwendig«, fügte Picard hinzu. Er räusperte sich und bemühte sich, seiner Stimme einen ernsthafteren Klang zu verleihen. »Data, ich habe Mr. Rikers … Gang … schon bei vielen Gelegenheiten beobachtet, und ich kann mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass der Commander niemals watschelt.«
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte Data.
    »Gut. Es freut mich, dass wir diese Angelegenheit nun vergessen …«
    »Eigentlich ist es eher ein Stolzieren als ein Watscheln.«
    Riker verspürte allmählich ein leichtes Pochen in den Schläfen. »Ich watschele nicht … und ich stolziere auch nicht … Ich gehe … ganz normal.«
    Er blickte sich hilfesuchend zu Deanna um, doch seine Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. »Wenn ich es mir recht überlege«, sagte sie, »neigen Sie in bestimmten Situationen tatsächlich zum Stolzieren.«
    »
Et tu
, Deanna?«
    »Sie müssen sich deswegen nicht schämen. Ich finde sogar, dass es einen Teil Ihres Charmes ausmacht. Es deutet auf eine energische Persönlichkeit mit Durchsetzungsvermögen hin.«
    Riker riss sich zusammen. »Gut, damit kann ich leben«, sagte er gelassen.
    Dann fügte Troi hinzu – so leise, dass nur Riker sie hören konnte: »Natürlich könnte es sein, dass Sie damit etwas verbergen wollen … vielleicht einen grundlegenden

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