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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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das Fenster auf die Sternenflottenakademie hatte auf die Vulkanierin immer eine seltsam beruhigende Wirkung gehabt. Doch nun schien er nicht mehr als ein ironischer Kontrapunkt zu sein. Dort gab es möglicherweise eine Rettung aus ihrer gegenwärtigen Zwangslage, aber sie hätte sich genauso gut auf der Venus befinden können.
    Auf ihrem Computerbildschirm prangten immer noch die Worte
Keine Bewegung
in hellen Buchstaben und in ihrem Nacken spürte sie nach wie vor den sanften, aber sehr beunruhigenden Druck einer Waffe.
    Soleta war viel zu gut ausgebildet, um sich ihr Erstaunen anmerken zu lassen, weder in der Stimme noch in der Haltung. Sie verhielt sich vielmehr so, als wäre ihr die Identität des unbekannten Besuchers völlig gleichgültig. »Ich bin beeindruckt«, sagte sie. »Mein Gehör ist normalerweise ausgesprochen gut. Dass Sie in der Lage waren, sich ohne mein Wissen Zugang zu meiner Wohnung zu verschaffen und sich hier zu verstecken, ist, wie ich bereits erwähnte, beeindruckend. Dass es Ihnen obendrein gelang, mir nahe genug zu kommen, um mich mit einer Waffe zu bedrohen, ohne dass ich auch diese Aktionen akustisch registrierte, ist höchst erstaunlich.« Nach einer kurzen Pause fügte sie einschränkend hinzu: »Was natürlich einen wesentlich nachhaltigeren Eindruck hinterlassen würde, wenn ich in der Lage wäre, erstaunt zu sein.«
    »Sie sind unerschrocken«, sagte die Stimme. »Sie haben sich nicht verändert.«
    Die Stimme ließ eine Saite in Soletas Gedächtnis vibrieren. Sie runzelte beinahe unmerklich die Stirn. »Wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr?«
    »Denken Sie an einen opulenten Korridor«, sagte die Stimme zu ihr, als würde der Sprecher Gefallen daran finden, diesen Moment so lange wie möglich hinauszuzögern. »Denken Sie an eine Flucht, die beinahe vereitelt wurde …«
    »Auf Thallon«, sagte sie langsam.
    »Korrekt.«
    »Si Cwan.«
    Es war, als hätte dieser Name sie plötzlich von der Androhung unmittelbarer Gewalt befreit, denn nun drehte Soleta sich einfach zu ihm herum. Vor ihr ragte in der Tat die imposante Gestalt Lord Si Cwans auf, dem Aristokraten des ehemaligen Thallonianischen Imperiums. Er war zwei Schritte zurückgewichen, um einen respektvollen Abstand zu wahren. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte er entschieden. »Ich bin nicht daran interessiert, Ihnen die Gelegenheit zu geben, einen Ihrer diversen vulkanischen Tricks auf mich anzuwenden.«
    »Ebenso wenig bin ich daran interessiert, sie einzusetzen«, erwiderte Soleta und betrachtete ihn mit unverhohlener Neugier. »Ich verstehe immer noch nicht, warum ich nichts gehört habe, als Sie sich an mich angeschlichen haben.«
    Er zuckte mit den Schultern, als wäre dieser Punkt ohne jeden Belang. »Ich habe diese Technik schon vor längerer Zeit erlernt. Für eine so auffällige Person wie mich ist es äußerst praktisch, sich in bestimmten Situationen unsichtbar und unhörbar machen zu können. Ich hatte einen guten Lehrer.«
    »Es scheint so.« Sie deutete auf einen Stuhl. »Möchten Sie sich nicht setzen?«
    Mit einer Bewegung seiner Waffe deutete er auf einen weiteren Stuhl, der nicht weit entfernt stand. »Nach Ihnen«, sagte er mit übertriebener Freundlichkeit.
    Sie nickte knapp und setzte sich. Er tat es ihr nach.
    »Als ich Ihnen das letzte Mal begegnete«, sagte Si Cwan so beiläufig, als hätten sie sich soeben in irgendeiner Kneipe getroffen, »waren Sie und Botschafter Spock damit beschäftigt, von Thallon zu fliehen. Erinnern Sie sich an die Ereignisse?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Sie erlaubten dem Botschafter und mir die Abreise … nachdem Sie mir dies zurückgaben.« Dabei tippte sie auf die UMUK-Nadel, die sie im Haar trug.
    Er nickte. »So viel Zeit ist vergangen, und Sie tragen sie immer noch. Es ist tröstlich, zu wissen, dass sich einige Dinge in diesem Universum der dynamischen Evolution niemals verändern.«
    »Was geschah nach unserer Flucht?«
    »Wachen wurden diszipliniert. Die Sicherheit des Palastes wurde verbessert. Der Drill wurde strenger.«
    »Nichts … Schwerwiegenderes?«
    »Falls Sie darauf hinauswollen, ob jemand wegen seiner Unfähigkeit, auf Sie aufzupassen, exekutiert wurde, lautet die Antwort nein«, versicherte Si Cwan ihr. »Schließlich liegt den Ereignissen die unausweichliche Tatsache zugrunde, dass ich Ihre Flucht ermöglicht habe. Hätte ich es nicht getan, wären Sie niemals entkommen. Es war meine persönliche Entscheidung, und ich war nicht gewillt, sie

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