Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
war, läge schon viele Jahre zurück.«
»Ja … ja, natürlich«, sagte sie hastig, während sie ihren emotionalen Ausbruch längst bereute. »In dieser Hinsicht ist nichts zurückgeblieben. Absolut nichts. Es hat einmal eine … kurze Affäre gegeben, das räume ich ein …«
»Wie kurz?«
Sie richtete sich steif auf. »Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht, Sir.«
»Richtig. Wie kurz?«
Sie seufzte. »Drei Jahre.«
»Das würde ich nicht gerade als kurz bezeichnen, Commander«, erwiderte Jellico zweifelnd. Dann zuckte er mit den Schultern. »Na ja, immerhin waren Sie nicht verlobt …« Dann bemerkte er ihren Blick. »Sie … waren doch nicht verlobt, oder?«
Shelby gelang es mühevoll, sich wieder zu fassen. »Admiral«, sagte sie, »ich bitte Sie darum, mir zu glauben: Die Vergangenheit spielt keine Rolle mehr. Darüber hinaus denke ich, dass ich Sie fragen muss … das heißt, es würde mich sehr interessieren, was …« Sie räusperte sich und zwang sich schließlich dazu, nicht zu vergessen, in welcher Situation sie sich befand. »Bitte um Erlaubnis …«
»Ja, sicher, sprechen Sie frei«, sagte Jellico ungeduldig.
Was Shelby dazu veranlasste, jeden Versuch einer Rücksichtnahme auf die Konventionen der Höflichkeit und Diplomatie aufzugeben. »
Verdammt nochmal, Admiral, was zum Teufel ist eigentlich mit der Sternenflotte los?
«, verlangte sie zu wissen, als ihr Zorn schließlich explodierte.
»
So
frei nun auch wieder nicht …«
Sie ignorierte seine ironische Bemerkung. Sie war viel zu wütend und fuchtelte so heftig mit den Armen, dass es schien, als würde sie sich jeden Augenblick in die Luft erheben. »Ich will gar nicht darauf hinaus, dass die
Excalibur
mein Schiff sein sollte … oder dass ich schon vor Ewigkeiten mein eigenes Kommando hätte bekommen sollen … Vergessen wir diese Argumente vorläufig … Aber davon abgesehen finde ich es unerhört, dass ein Mann bevorzugt wird, der die Sternenflotte verlassen hat, während ein anderer Offizier, der unerschütterlich und uneingeschränkt seinen Dienst verrichtet hat …«
»Sie scheinen entschlossen zu sein, diese Angelegenheit persönlich zu nehmen.«
»Abgesehen von Ihnen, Sir, geht es hier nur um mich, wenn ich offen sprechen darf.« Sie schüttelte den Kopf. »Darf ich fragen, wer diese Entscheidung getroffen hat? Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass Sie es nicht waren.«
»Der Vorschlag kam von Picard …«
Sie verdrehte die Augen. »Ich hätte es wissen müssen! Er will es mir heimzahlen! Nur weil ich Riker Schwierigkeiten gemacht habe.«
Obwohl es eigentlich nicht angebracht war, musste Jellico lächeln. »Ob Sie es glauben oder nicht, Commander, aber die Galaxis dreht sich nicht allein um Sie. Probleme treten auf, Entscheidungen werden getroffen, Menschen werden geboren, altern und sterben, ohne dass es irgendetwas mit Elizabeth Shelby zu tun hat.«
»Es tut mir leid, Sir.«
»Entschuldigen Sie sich nicht bei mir. Bei dem Tempo, das Sie vorlegen, könnte es sein, dass sich eines Tages tatsächlich alles um Sie dreht. Obwohl Calhoun von Picard vorgeschlagen wurde, war es Admiral Nechayev, die schließlich die Entscheidung getroffen hat.«
»Nechayev?« Sie war ehrlich überrascht. »Ich dachte, Nechayev und Picard könnten sich nicht ausstehen.«
»Diesen Eindruck hatte ich bei unserer letzten Begegnung nicht mehr. Irgendetwas scheint sich geändert zu haben. Was es ist, konnte ich bislang nicht ausreichend klären.« Er trommelte nachdenklich mit den Fingern auf der Tischplatte herum. »Gewisse Gerüchte machen die Runde.«
»Was für Gerüchte?«
»Abenteuerliche Geschichten. Zum Beispiel soll Calhoun, kurz nachdem er den Sternenflottendienst quittierte, mit einem Admiral um die Wette gesoffen haben. Dabei soll es um den Planeten Zantos gegangen sein.«
»Zantos!« Shelby verzog unbehaglich das Gesicht. »War das nicht der Planet, auf dem vor Jahren ein Erkundungsteam von Eingeborenen gefangen genommen wurde? Dann schnitt man dem Anführer des Teams … wie soll ich sagen? … Er verlor seine …«
»Seine Privilegien«, sagte Jellico sachlich. »Um ebendiesen Planeten ging es. Man soll nicht behaupten, dass die Sternenflotte schwer von Begriff wäre. Wir haben seitdem einen weiten Bogen um Zantos gemacht. Andererseits scheint auf Zantos das beste Ale des ganzen Quadranten gebraut zu werden. Viel besser als romulanisches Ale und viel schwieriger zu bekommen. Offensichtlich gelang es Calhoun, sich im Zuge
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