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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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darüber sein? Sollte es ihn nicht glücklich machen, statt ihn zu beunruhigen? Schließlich hatte er in einer Welt gelebt, in der blinder Gehorsam völlig selbstverständlich erwartet und Ungehorsam sofort bestraft wurde. Die Xenexianer hatten unter der Knechtschaft der Danteri gestanden, und in jener Zeit waren die Danteri nicht müde geworden, ihnen zu zeigen, wer das Sagen hatte. Sie hatten die Xenexianer ohne Zögern als ihren Besitz betrachtet, sie als Werkzeuge oder gar Spielzeuge benutzt, die sie nach Belieben ausbeuten oder wegwerfen konnten. Der junge M’k’n’zy von Calhoun war Zeuge dieser Ereignisse gewesen, und sie hatten ihn mit kalter Wut erfüllt. Die Wut war immer größer geworden, bis sie in einer offenen Rebellion explodiert war, und durch pure Willenskraft hatte er ein ganzes Volk mitgerissen.
    Ja, er hatte aus erster Hand erlebt, welche Gefahren es mit sich brachte, unbedingten Gehorsam zu
verlangen
. Gleichzeit war er frustriert, dass dieselben Regeln, von denen er sich oftmals eingeengt fühlte, genau jene waren, die hauptsächlich gewährleisteten, dass seine eigene Mannschaft das tat, was er von ihr verlangte. Er wollte mehr als das.
    Zeit
, versuchte eine Stimme in seinem Kopf ihn zu trösten. Diese Dinge brauchten Zeit. Er war schon immer zu ungeduldig gewesen, hatte schon immer danach gestrebt, seinen Willen ohne Verzögerung durchsetzen zu können. Diese Haltung war ihm in der Vergangenheit von großem Nutzen gewesen. Als die Ältesten seines Volkes ihm gesagt hatten, dass die Xenexianer eines Tages in ferner Zukunft frei sein würden, hatte sich der junge M’k’n’zy nicht damit zufriedengeben wollen. »Eines Tages« war für ihn zu abstrakt; er hatte mit diesem Begriff nichts anfangen können. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte dieser Tag sofort anbrechen müssen. Er wollte selbst bestimmen, wann »eines Tages« sein würde.
    Er lächelte über diese Absurditäten. Obwohl er schon so viel durchgemacht und erlebt hatte, steckte in ihm immer noch ein ungeduldiger junger Xenexianer, der nicht verstand, warum man manchmal abwarten musste. Ein junger Xenexianer, der immer alles sofort erreichen wollte und der keinen Sinn für die »ferne Zukunft« hatte.
    Er tippte auf seinen Kommunikator. »Calhoun an Shelby.«
    »Shelby hier«
, kam die prompte Antwort.
    »Haben wir eine Verbindung zu Kebron und Si Cwan herstellen können?«
    »Ja, Sir. Sie haben inzwischen mit der Besatzung der
Kayven Ryin
gesprochen. Obwohl sie sich in einer Notsituation befinden, droht ihnen keine unmittelbare Lebensgefahr. Sie melden, dass die Lebenserhaltungssysteme noch funktionsfähig sind. Kebron und Cwan hatten die Absicht, an Bord der
Kayven Ryin
zu gehen und zu helfen, wo sie helfen können, bis die
Excalibur
dazustößt.«
    »Einverstanden. Also auf nach Nelkar, mit optimaler Geschwindigkeit … auf mein Kommando.«
    »Verstanden, Sir«
, sagte sie. Nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu:
»Captain …?«
    »Ja, Commander?«
    »Wir warten auf Ihr Kommando.«
    Er lächelte, obwohl es niemand sehen konnte. »Ja, ich weiß.« Er wartete noch einen Moment ab und sagte dann: »Jetzt.«
    »Befehl wird ausgeführt, Sir.«
    Es war ihm ein heimliches Vergnügen, sie auf seinen Befehl warten zu lassen. Auch wenn es vermutlich kindisch war. Eine alberne Machtdemonstration, aber er stellte fest, dass es ihm Spaß machte. Und er hatte in letzter Zeit nur wenig Spaß gehabt.
    »Ach, noch etwas, Commander«, fügte er schließlich hinzu.
    »Ja, Sir?«
    »Nur zu Ihrer Information:
Ich
habe sie gelöst. Calhoun Ende.«
    Auf der Brücke der
Excalibur
drehte sich Lefler mit ihrem Sitz herum und blickte Shelby verdutzt an. Sie bemerkte, dass Shelby still in sich hineinzulächeln schien. »Er hat ‚sie gelöst‘, Commander?«
    »Das behauptet er zumindest, Lieutenant«, erwiderte Shelby.
    Daraufhin mischte sich Soleta von der wissenschaftlichen Station ein. »Benötigt er Hilfe, um sie wieder zu befestigen?«
    Dann starrte sie Shelby verwirrt an, als diese sich nicht mehr zusammenreißen konnte und laut auflachte.

SI CWAN

II

    Zoran glaubte, dass er es nicht mehr lange aushalten würde.
    Es kam ihm so vor, als würde das Shuttle ihn absichtlich an der Nase herumführen, während es da draußen reglos abwartete, knapp außerhalb seiner Reichweite. Er hatte es immer wieder anfunken und mit Nachrichten bombardieren wollen: sie sollten sofort auf das Schiff kommen, ihre Hilfe würde verzweifelt benötigt, es würde

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