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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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diesem Punkt war ich restlos davon überzeugt, dass es völlig richtig gewesen war, dich mit an Bord zu nehmen. Du zwingst mich zum Nachdenken, Eppy.« Er klopfte mit den Fingerknöcheln an seinen Kopf. »Es ist nicht einfach, durch die Panzerung meines Dickschädels zu dringen. Ich bin mit dem, was du sagst, nicht immer einverstanden, Eppy. Aber selbst wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, denke ich über jedes deiner Worte nach. Du sorgst dafür, dass ich nachdenke, und das ist keineswegs eine leichte Aufgabe.«
    »Also hörst du mir immer zu, wenn ich etwas zu sagen habe.«
    »Immer«, bestätigte er lächelnd.
    Die Tür zum Konferenzraum glitt auf und gab den Blick auf DoktorSelar frei. Sie wirkte völlig gefasst, als sie mit vor der Brust verschränkten Armen dastand. »Captain, dürfte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«
    »Ich wollte sowieso gerade verschwinden.« Shelby verließ den Raum mit einem stillen Lächeln – warum, war Calhoun nicht klar.
    »Es geht um ein … recht delikates Thema, Captain«, begann Selar stockend.
    »Ganz gleich, wie delikat die Angelegenheit sein mag«, sagte Calhoun, »ich bin sicher, dass Sie sich damit jederzeit vertrauensvoll an mich wenden können.«
    »Nun gut, Captain.« Sie machte eine kurze Pause, als müsste sie sich wappnen. Dann sagte sie: »Es ist mein Wunsch, Sex mit Ihnen zu haben.«
    »Ich … bitte vielmals um Verzeihung, Doktor«, sagte Calhoun langsam. »Aber sagten Sie gerade …«
    »Dass es mein Wunsch ist, Sex mit Ihnen zu haben, ja«, wiederholte sie nickend. »Dafür gibt es eine Erklärung, die sich in zwei Worten zusammenfassen lässt.«
    »Guter Geschmack?«, riet er.
    »
Pon Farr

    »Ach so. Das wäre natürlich mein zweiter Gedanke gewesen«, beteuerte Calhoun. »Dabei handelt es sich um eine Art … vulkanisches Paarungsritual, nicht wahr?«, fragte er dann vorsichtig. »Ich meine, ich habe gerüchteweise davon gehört, aber Vulkanier neigen dazu, in diesen Dingen nicht allzu mitteilsam zu sein.«
    »Es wird als … unangemessen betrachtet, mit Nicht-Vulkaniern über diese Angelegenheiten zu reden«, erklärte Selar. »Doch ich bin zur Einsicht gelangt, dass mir keine andere Wahl bleibt. Außerdem könnte es sein, dass meine Ausbildung als Ärztin es mir … erleichtert« – sie musste sich regelrecht zwingen, dieses Wort auszusprechen – »über ein Problem zu reden, das im Grunde medizinischer Natur ist. Es ist genau genommen gar kein Ritual. Sondern eher ein … Trieb. Ein Bedürfnis, das sich nicht verleugnen lässt, ganz gleich, wiesehr wir uns wünschen mögen, es zu unterdrücken.« Sie legte einen Finger an die Schläfe, als müsste sie sich sammeln, bevor sie in deutlich ruhigerem Tonfall sagte: »Wir müssen uns paaren.«
    »Um ein Kind zu zeugen?«, fragte Calhoun.
    »Ja. Sehen Sie, man könnte argumentieren, dass es keinen logischen Grund für die Zeugung eines Kindes gibt. Kinder sind eine Belastung, eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, sie sondern ständig Flüssigkeiten aus verschiedensten Körperöffnungen ab, und sie sind höchst zeitaufwendig. Ein Volk, das Entscheidungen allein aus logischen Beweggründen trifft, wäre ständig mit der drohenden Gefahr des Aussterbens konfrontiert.«
    »Aber es wäre ebenso unlogisch, den Untergang eines Volkes zuzulassen, nur um sich der Aufzucht von Nachkommen zu entziehen«, gab Calhoun zu bedenken.
    »Aus diesem Grund ist die Erhaltung der Art eine lästige Pflicht. Eine Obliegenheit. Mit einer solchen Belastung zu leben, wäre ebenfalls nicht logisch. Daher hat sich unsere körperliche Natur so entwickelt, dass die Logik beim Fortpflanzungsakt einfach ausgeschaltet wird.«
    »Glauben Sie mir, da, wo ich herkomme, ist es häufig nicht anders«, sagte Calhoun seufzend. Er hielt kurz inne, um sich wieder auf das eigentliche Thema zu konzentrieren. »Aber Sie können unmöglich von Ihrem Captain erwarten …«
    »In diesem Fall kann ich es erwarten«, erwiderte Selar völlig ruhig. Sie blickte Calhoun genau in die Augen. »Sie sind die geeignetste Person, um diese Aufgabe zu erfüllen, Captain. Meine Möglichkeiten sind derzeit sehr stark eingeschränkt. Im Augenblick habe ich den
Pon-Farr
-Trieb unter Kontrolle, sodass das Bedürfnis nicht unverzüglich befriedigt werden muss. Aber der Trieb wird sich immer wieder zurückmelden, jedes Mal mit größerer Intensität und Dringlichkeit. Ich bitte Sie darum, meine genetisch bedingte Lust beim nächsten Anfall zu befriedigen.

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