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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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konzentrierten sich mit unverkennbarerNeugier auf den Obersten Ersten. »Fort, sagst du?«
    »Ja. Zunächst haben wir Gerüchte gehört, Berichte aus fremden Quellen, deshalb haben wir gewartet, bis wir die Informationen aus erster Hand bestätigen konnten, bevor Sie davon erfahren sollten, Gebieter.«
    »Wohin sind sie fort? Haben sie ihre Welt verlassen?«
    »Ihre Welt ist ebenfalls fort, Gebieter.«
    Nun hatte er seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. »Ihre ganze Welt? Wie ist das möglich? War es …« Für einen winzigen Moment schien sein Gesicht tatsächlich einen Ausdruck der Besorgnis anzunehmen. »War es die Schwarze Masse?«
    »Nein.« Der Oberste Erste schüttelte rasch den Kopf, um sofort jeden diesbezüglichen Verdacht zu zerstreuen. »Nein, die Auslöschung geschah nicht von außen, sondern von innen.«
    Dann erklärte der Oberste Erste sehr schnell und so knapp wie möglich, was sich zugetragen hatte. Im Gegensatz zu den maßlosen Übertreibungen, die auf anderen bewohnten Welten kursierten, waren die Informationen der Erlöser recht akkurat. Der Oberste Erste sprach vom Großen Vogel, von der
Excalibur
und Captain Calhoun, von der Vernichtung der Heimatwelt der Thallonianer und von Si Cwan, der als einziges Mitglied der Königsfamilie überlebt hatte. All dies nahm der Gebieter mit unergründlicher Miene auf, in der nur gelegentlich der Anschein besonderen Interesses aufblitzte. Als der Oberste Erste verstummt war, schien der Gebieter über die Bedeutung all dieser Dinge nachzusinnen.
    »Wir leben in der Kälte«, sagte er nach einer Weile.
    Der Oberste Erste nickte. Das war eine völlig offensichtliche Feststellung – man musste sich nur umsehen, um sie bestätigt zu finden. »Und wir haben in der Kälte gelebt, seit Xant fortgegangen ist. Wir sind die Dunkelheit, Xant ist das Licht.«
    »Wir sind die Dunkelheit, Xant ist das Licht«, wiederholte der Oberste Erste.
    »Wir sind die Kälte, Xant ist die Wärme«, fuhr der Gebieter fort, undder Oberste Erste wiederholte die Worte des Gebets, wie er es in seinem Leben als Erlöser schon häufig getan hatte. Es gab insgesamt siebenundneunzig solcher Gebete, in denen es darum ging, was Xant im Gegensatz zu den Erlösern darstellte. Darin bestand ihr heiligster Glaube – dass alles, was sie waren, im Gegensatz zu Xant stehen musste. Denn nur so konnte Xant ihr Leben grundsätzlich verändern, wenn er zurückkehrte. Er war ihr Anfang und Ende, ihr Weg zur Erlösung.
    Es gab andere Religionen, die vorgaben, den ausdrücklichen Lehren ihrer Götter oder ihres Messias zu folgen, doch für die Erlöser war so etwas schlichtweg absurd. Wie konnte ein sterbliches Wesen sich einbilden, auch nur annähernd zu erraten, was in einem heiligen Geist wie dem Xants vor sich ging? Als Xant vor vielen Jahrhunderten fortgegangen war, hatte es nur eine vernünftige Möglichkeit gegeben. Statt zu versuchen, seine Lehren auf zwangsläufig unvollkommene Weise zu verstehen und zu befolgen, wurde beschlossen, sich möglichst weit von allem zu entfernen, was Xant darstellen konnte. Nur auf diese Weise war es Xant möglich, zurückzukehren und ihnen den richtigen und wahren Weg des Lebens zu zeigen.
    Und sie wussten, dass Xants Rückkehr von bestimmten Zeichen angekündigt würde. Sie hatten keine Ahnung, wie diese Zeichen aussehen mochten, aber dass es diese Zeichen geben würde, stand für die Erlöser außer Frage.
    »Das Geschöpf ist die Flamme in unserer Kälte«, sagte der Gebieter nachdenklich. »Es ist das Licht in unserer Dunkelheit. Es ist groß und wir sind klein.«
    »Wäre es möglich, Gebieter?« Der Oberste Erste schien sich kaum zu trauen, die Frage zu stellen. »Wäre es … wäre es tatsächlich möglich?«
    »Alles ist möglich, Oberster Erster. Die Frage lautet: Ist es wahrscheinlich?«
    Er strich sich nachdenklich übers Kinn, während der Oberste Erste darauf wartete, dass er eine Meinung aussprach. Doch als nichts dergleichen geschah, vergaß sich der Oberste Erste. »Und?«, platztees aus ihm heraus. Bereits im nächsten Augenblick bereute er sein Vergehen und wäre am liebsten im Boden versunken. Er hatte es gewagt, den Gebieter zum Sprechen zu drängen! Eine unvorstellbare Anmaßung! Die Strafe würde sicherlich …
    Der Oberste Erste konnte nicht verhindern, dass seine Beine zu zittern begannen. Der Gebieter starrte ihn so lange schweigend an, dass der Oberste Erste den Eindruck hatte, er könnte leibhaftig spüren, wie der Tod über ihm schwebte und

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