Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
offiziellen Bericht in Kürze fertiggestellt haben. Ich möchte nicht mehr von Ihrer kostbaren Zeit als unbedingt nötig in Anspruch nehmen, Robin.«
»Ach, kein Problem«, sagte sie schnell und erhob sich von ihrem Platz, während sie ein paar letzte Notizen in ihr Padd eingab. »Es war trotz allem … sehr lehrreich.«
»Für uns beide«, sagte Si Cwan. »Robin, verraten Sie mir noch eins: Was ist der wahre Grund dafür, dass Sie den Posten meines Verbindungsoffiziers übernommen haben?«
Sie starrte ihn mit gezwungen gleichmütiger Miene an. Sie starrte auf die Muskelstränge seiner dunkelroten Unterarme, seinen breiten Brustkorb, die stechenden Augen, die überwältigende Präsenz und Ausstrahlung seiner Persönlichkeit.
»Sich resolut um neue Pflichten zu bewerben«, erklärte sie ihm, »ist eine gute Methode, um seinen Vorgesetzten zu demonstrieren, dass man ein zielstrebiger, verantwortungsbewusster Offizier ist, der durchaus für die Beförderung in höhere Sternenflottenränge geeignet ist. Mehr nicht. Welchen Grund sollte ich sonst dafür haben?«
Er nickte langsam und nachdenklich. »Ich hatte vermutet, es müsse etwas in dieser Richtung sein. Auf jeden Fall möchte ich Ihnen danken, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Lieutenant.«
»Kein Problem«, wiederholte sie und verließ den Raum etwas rascher, als sie beabsichtigt hatte.
Draußen auf dem Korridor grüßte sie Commander Shelby, die in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war. Sie schien ganz mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein, da sie Leflers Gruß überhaupt nicht zur Kenntnis nahm. Robin Lefler reagierte mit einem gleichgültigen Schulterzucken und setzte ihren Weg zur Brücke fort.
Unterdessen war sich Shelby gar nicht richtig bewusst, wohin sie eigentlich unterwegs war, während ihre Füße sie scheinbar aus eigenem Antrieb in die Krankenstation führten. Erst als sie dort stehen blieb und sah, wie das medizinische Personal sie grüßte und die Arbeit fortsetzte, erkannte sie, dass ihr Körper längst die Entscheidung getroffen hatte, mit der ihr Geist noch beschäftigt gewesen war.
Sie blickte sich in der Krankenstation um und entdeckte Dr. Selar in ihrem Büro, wo die Vulkanierin zügig verschiedene Berichte durchsah. Shelby verschränkte die Arme, da sie nicht wusste, was sie sonst damit tun sollte, bis sie sie wieder herabfallen ließ, einmal tief durchatmete und dann entschlossen durch die Krankenstationmarschierte. Aus irgendeinem Grund, der ihr völlig unerfindlich war, hatte sie das Gefühl, dass ihr eines Bein plötzlich kürzer als das andere war. Da es außer ihr niemand zu bemerken schien, musste sie davon ausgehen, dass einzig und allein ihre Einbildung dafür verantwortlich war.
Dann stand sie im Eingang zu Selars Büro, wo die Ärztin sie zunächst gar nicht zu bemerken schien. Doch nach einiger Zeit sagte Selar, ohne aufzublicken: »Ja, Commander?«
»Woher wussten Sie, dass ich es bin?«, fragte sie.
»Mein Gehör ist erheblich feiner als das eines Menschen, Commander. Und Sie neigen dazu, mit dem Fuß auf den Boden zu trommeln, wenn Sie ungeduldig sind.«
»Tatsächlich?«, fragte Shelby verblüfft, während sie Selar gegenüber Platz nahm.
»Ja. Und zwar recht schnell, wie ich hinzufügen möchte. Es ist zwar so leise, dass es normalerweise niemandem auffällt, aber für mich ist es unüberhörbar.« Sie wandte sich von ihrer Arbeit ab und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf Shelby. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Selar … macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie einfach mit Selar anspreche?«
»Da Sie sich nach meinen Präferenzen erkundigen: Ich würde ‚Doktor‘ vorziehen.«
»Oh. Gut. Sagen Sie, wie würden Sie die Person nennen, die als Letzte ihres medizinischen Studiengangs die Prüfungen besteht?«
Selar blickte sie eine ganze Weile schweigend an. »Faszinierend«, sagte sie schließlich. »Ich glaube unbesehen, dass Sie und der Captain eine gemeinsame Vergangenheit haben. Als ich ihm gegenüber dieselbe Bitte äußerte, reagierte er auf genau dieselbe Weise, mit genau demselben Scherz. Außerdem war er der Ansicht, dass die Antwort ‚Doktor‘ auf irgendeine Weise witzig sein müsste. Früher habe ich einmal gedacht, dass nur Menschen sehr schwer zu verstehen sind, aber inzwischen stehe ich kurz davor, diese Erkenntnis aufsämtliche Nicht-Vulkanier zu erweitern.«
»Es ist nur so, dass ich … nun ja … eine persönliche Angelegenheit mit Ihnen besprechen
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