Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
eifersüchtig.«
»Eifersüchtig! Komm zurück auf den Boden der Tatsachen, Mac!«
»Genau da stehe ich, was man von dir nicht behaupten kann. Warum beschäftigt es dich so sehr, ob ich Selars Liebhaber werde oder nicht?«
»Weil es um Protokollfragen geht! Und weil sie nicht mehr klar denken kann!«
»Sie machte einen sehr vernünftigen Eindruck, als sie zu mir kam und mich fragte.«
»Sie hat selbst gesagt, dass ihr Denkvermögen und ihre Wahrnehmungsfähigkeit im
Pon Farr
beeinträchtigt sein können. Ich glaube, genau dieser Fall liegt hier vor.«
»Warum? Weil keine Frau, die noch einigermaßen bei Verstand ist, mich als geeigneten Vater ihrer Kinder in Betracht ziehen würde?«
»Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was geschehen wird, wenn sie das Kind bekommt?«, wollte Shelby von ihm wissen. »Will sie an Bord der
Excalibur
bleiben? Wir sind nicht so familientauglich wie andere Sternenflottenschiffe.«
»Ich denke, wir setzen uns mit dem Problem auseinander, wenn es so weit ist«, erwiderte Calhoun. »Es gibt immer eine Möglichkeit.«
»Willst du dich an der Erziehung des Kindes beteiligen? Oder willst du auch dieses im Stich lassen?«
Calhouns Miene verfinsterte sich. »Diese Bemerkung war überflüssig.«
»Aber vielleicht wäre es nicht überflüssig, wenn du dir einmal Gedanken über das machen würdest, was du tust! Über den möglichen Schaden, den du Selar oder dem Volk der Zondarianer zufügst!«
»Ich helfe einer Frau mit einem medizinischen Problem, und ich ermögliche einer Zivilisation den Versuch, in Freiheit zu leben. Das klingt in meinen Ohren durchaus lobenswert.«
»Ach ja, Mackenzie Calhoun, der selbstlose Märtyrer!«, schoss Shelby zurück. »Gib es zu! All das schmeichelt deinem Ego. Die gebildete Frau, die von allen Männern dieses Schiffes ausgerechnet dich als Zuchthengst erwählt, und ein ganzes Volk, das dich für die Reinkarnation ihres Gottes hält. Das gibt deinem Ego mächtigen Auftrieb.«
»Nein«, sagte Calhoun mit ein wenig mehr Nachdruck. »Das Einzige, was meinem Ego guttut, ist die Tatsache, dass du so verzweifelt eifersüchtig auf Selar bist und dich dafür sogar zum kompletten Idioten machst, statt dich zurückzuhalten und zuzusehen, wie ich einer anderen Frau näherkomme.«
»Du hast überhaupt keine Ahnung, wovon du redest!«, rief sie und warf die Arme in die Luft. »Ich habe es versucht. Gott weiß, dass ich es immer wieder versucht habe. Ich habe versucht, dich zur Erkenntnis deiner Irrtümer zu bringen, zur Erkenntnis der Risiken deines Handelns. Aber wenn du mir nicht zuhören willst, okay. Wenn du dich unbedingt in große Schwierigkeiten bringen willst, während du dich der Illusion hingibst, die Dinge besser zu machen, ist das ebenfalls okay. Mir ist es egal. Es schert mich einen Dreck. Es ist mir völlig und absolut …«
»Gleichgültig, ja, ich habe dich verstanden.« Er wollte ihr die Hände auf die Schultern legen, aber sie wich vor ihm zurück. »Eppy, ich kenne diesen Blick. So sehen deine Augen aus, wenn du zu wenig geschlafen hast. Wenn du diesen Raum verlassen hast, wirst du in dein Quartier gehen, ins Bett fallen und sofort einschlafen. Und wenn du morgen früh aufwachst, wirst du dir gegen den Kopf schlagen undsagen: ‚Oh Gott, was habe ich mich gestern Nacht zum Volltrottel gemacht!‘«
»Träum weiter, Calhoun.«
»Sobald du weg bist, werde ich genau das tun.«
Mit einem verärgerten Schnaufen machte Shelby kehrt und stapfte aus dem Zimmer. Zurück blieb ein amüsierter Calhoun, der nur den Kopf schüttelte und sich fragte, worauf er sich eingelassen hatte, als er bereit gewesen war, das Kommando über dieses Schiff zu übernehmen.
»Ich habe Irrenhäuser gesehen, in denen es ruhiger zuging«, sagte er, als er wieder ins Bett schlüpfte. »Ich wette, Picard hatte niemals solche Probleme.«
IX
Rameds Haus glich einer Festung. Insofern war es typisch für zondarianische Häuser. Schließlich konnten jederzeit fehlgelenkte Raketen einschlagen oder umherfliegende Trümmer eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Außerdem hatte auf diesem Planeten niemand etwas für unerwünschte Eindringlinge übrig. Die umherziehenden Horden randalierender Unglza waren jedem Eenza bekannt. Und jeder, der das nötige Kleingeld besaß, um seine Familie zu schützen, würde niemals auf die Idee kommen, am falschen Ende zu sparen.
Das Mobiliar prägten vorwiegend stark gekrümmte Oberflächen, was den Glauben der Zondarianer
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