Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
sicherlich nicht unangenehm gewesen, wohingegen Selar dieser Vorstellung im Augenblick nur wenig abgewinnen konnte.
»Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Chief?«
»Zunächst einmal dürfen Sie mich Burgoyne nennen. Oder Burgy. Wie es fast ande alleren tun.«
Die Vulkanierin benötigte nur einen Sekundenbruchteil, um zu erkennen, dass Burgoyne »alle anderen« hatte sagen wollen, wobei ihm/ihr irgendwie die Buchstaben durcheinandergeraten waren. Obwohl Selar diese Form der Vertraulichkeit unbehaglich war, war sie bereit, seinem/ihrem Wunsch nachzugeben, statt sich möglicherweise auf eine langwierige Diskussion einzulassen. »Wie Sie meinen, Burgoyne. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Nun, ich dachte, dass ich Ihnen hätte helfen können«, sagte Burgoyne und wirkte in diesem Augenblick nicht sehr glücklich. »Ich habe mich wohl ziemlich dumm benommen. Da erzähle ich Ihnen, ich sei an Ihnen interessiert und wir würden gut zusammenpassen. Aber dann stellt sich heraus, dass Sie bereits anderweitig was am Laufen haben. Mit keinem Geringeren als dem Captain.«
»Was ich mit dem Captain ‚am Laufen habe‘ – was immer damit gemeint oder nicht gemeint sein mag – geht Sie überhaupt nichts an, Burgoyne. Sie müssen nur so viel wissen: Ich …«
Burgoyne blickte mit bereits leicht blutunterlaufenen Augen zu ihr auf. »Ja?«
In diesem Moment wäre beinahe alles aus Selar herausgeplatzt. Nicht nur ihr
Pon-Farr
-Bedürfnis, sondern auch die Tatsache, dass sie Burgoyne in der Tat sehr attraktiv fand. Trotz seiner/ihrer dreisten Annäherungsversuche, trotz der aggressiven und rücksichtslosen Theatralik – oder vielleicht gerade
wegen
dieser Dinge – war Burgoyne für Selar allmählich immer begehrenswerter geworden. So sehr, dass sie bereit gewesen wäre, sich ihm/ihr während eines heftigeren Rückfalls in ihren Zustand einfach hinzugeben. Aber dann hatte sie Burgoyne zusammen mit Mark McHenry gesehen. Die unbekümmerte Art, mit der Burgoyne sie einfach links liegen ließ und sich jemand anders zuwandte – obendrein einer Person anderen Geschlechts! –, hatte Selar veranlasst, auf Abstand zu dem Hermat zu gehen. Woraufhin sie sich nach einem geeigneteren Partner umgesehen hatte, jemandem, der vielleicht ein wenig zuverlässiger war.
»Sie müssen nur so viel wissen«, wiederholte Selar. »Ich finde den Captain … höchst attraktiv.«
»Gut für Sie!« Burgoyne klatschte laut applaudierend in die Hände, was leicht verdutzte Blicke anderer Offiziere nach sich zog, die in der Nähe saßen. Selar beugte sich rasch vor, legte ihre Hände auf Burgoynes und drückte sie auf die Tischplatte zurück.
Burgoynes schlanke Finger schlossen sich für einen Augenblick um Selars und hielten sie fest, woraufhin Selar spürte, wie sie ein Stromstoß durchfuhr. Es war verrückt. Was hatte dieser Hermat, dass er/sie eine so heftige Wirkung auf Selar ausübte? Sie wusste es nicht, und vielleicht war es eben dieses Unwissen, das für sie am beunruhigendsten war. Den Captain erachtete sie aus verschiedenen intellektuellen Gründen als geeignet. Das war etwas, mit dem sie umgehen konnte. Burgoyne wäre als Alternative völlig unlogisch, und es gab in der ganzen Galaxis keinen vernünftigen Grund, warum Selar zu ihm/ihr eine solche Beziehung aufbauen sollte. Keinen einzigen.
»Ich meine es ernst«, sagte Burgoyne und klang jetzt etwas ruhigerund nüchterner. »Wirklich. Ich wünsche mir, dass Sie glücklich sind, Selar. Und wenn Sie den Captain wollen und er Sie glücklich macht, dann wäre ich der/die Letzte, der/die sich Ihnen in den Weg stellen würde. Ich meine es wirklich ernst. Ich habe einen viel zu großen Respekt vor Beziehungen, um mich zwischen Sie beide drängen zu können.«
»Das … weiß ich zu schätzen, Burgoyne. Vielen Dank.«
»Gut.« Burgoyne hatte Selars Hand immer noch nicht losgelassen. Dann blickte er/sie sie mit verschmitzter Miene an. »Wie wär’s mit einem Dreier?«
»Äh … wie bitte?«, sagte Selar.
»Ich bin einfach nur neugierig, mehr nicht«, erwiderte Burgoyne. »Ein flotter Dreier. Haben Sie es schon mal ausprobiert?«
»Ich bin mir nicht sicher, worauf Sie anspielen.«
»Ich meine drei Personen. Die Sex haben. Gleichzeitig.«
Selar starrte ihn/sie an. »Mit wem?«
»Miteinander!«, sagte Burgoyne lachend. »Ich meine, ich kenne den Captain wahrscheinlich nicht so gut wie Sie. Aber wenn Sie beide daran interessiert sind, einmal auszuprobieren, wie …«
»Drei … miteinander …
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