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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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symbolisierte, dass alles unendlich war. Dass nichts einen Anfang oder ein Ende hatte. Außerdem waren fast alle Einrichtungsgegenstände fest am Boden verschraubt, damit sie nicht durch die Erschütterungen von Explosionen umhergewirbelt werden konnten.
    Es war früh am Morgen, und Rameds Frau Talila hatte bereits den Frühstückstisch für sich selbst und ihren kleinen Sohn Rab gedeckt. Zum ersten Mal seit längerer Zeit war sie durch das Haus gegangen, ohne wie üblich den Kopf einzuziehen – eine Angewohnheit, die sie darauf zurückführte, dass sie jederzeit auf den Einschlag eines Geschosses oder die Detonation einer Bombe in unmittelbarer oder mittelbarer Nähe gefasst sein musste. Auf Zondar herrschte Waffenstillstand, und bislang schienen sich alle Parteien daran gehalten zuhaben. Es war, als würde der ganze Planet die Luft anhalten, um auf die Ankunft des Heilands zu warten.
    Talila glaubte, den Puls der aktuellen Entwicklungen zu spüren, da ihr Gatte dem inneren Kreis angehörte. Er hatte die heiligen Schriften Ontears und Sutis studiert, vielleicht mit größerer Sorgfalt und Aufmerksamkeit als jeder andere Bewohner des Planeten. Als er ihr von der vermutlich bevorstehenden Ankunft des Heilands erzählt hatte, war sie sprachlos gewesen. Statt Worten waren ihr nur die Tränen gekommen, Tränen der Freude, die ihr unaufhaltsam übers Gesicht geströmt waren. Aber sie hätte auch niemals versucht, sie aufzuhalten.
    Seit Ramed gemeinsam mit Killick von den Unglza (dem sie kein besonderes Vertrauen entgegenbrachte, während Ramed in der Lage schien, ihn zu tolerieren) losgezogen war, um den Heiland aufzusuchen und ihn zu überzeugen, nach Zondar zu kommen, damit er seine Bestimmung erfüllte, hatte Talila nicht mehr gewusst, was sie mit sich anfangen sollte. Der kleine Rab hatte jeden Tag seit der Abreise seines Vaters gefragt, wann er zurückkommen würde, worauf sie nie eine Antwort hatte geben können. Ramed hatte von »einigen Tagen« gesprochen, aber niemand konnte wissen, wie lange es genau dauern würde.
    Talila hatte den Frühstückstisch abgeräumt und bereitete sich nun darauf vor, Rab wie an jedem Morgen zu unterrichten. Die meisten Kinder ihrer sozialen Schicht wurden zu Hause unterrichtet. Diese Entscheidung war keineswegs unvernünftig, da sowohl Talila als auch Ramed selbstverständlich eine höhere Ausbildung genossen hatten. Und auf diese Weise blieb Rab der möglicherweise lebensgefährliche Schulweg erspart. Stattdessen war er in ihrem eigenen Haus in Sicherheit, während sie ihm die Weisheit der Zondarianer näherbrachte und ihn gleichzeitig vor der Dummheit ebendieses Volkes bewahrte.
    Als sie Rab schreien hörte, lief ihr unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken. Eine Frau in ihrer Situation ging automatisch vomschlimmstmöglichen Fall aus, wenn ihr Kind schrie. Also stürmte sie sofort ins Hauptfoyer …
    Wo sie Rab fand, der sich an ein Bein seines Vaters geklammert hatte.
    Talila eilte zu ihm und umarmte ihren Mann mit einer Heftigkeit, die in Anbetracht ihres zierlichen Körpers erstaunlich war. »Ich habe das Gefühl, dass du eine halbe Ewigkeit fort warst!«, sagte sie.
    »Mir geht es genauso«, erwiderte er und streichelte den glänzenden Hinterkopf seiner Frau. »Es tut gut, dich wiederzusehen, Frau. Gab es irgendwelche … Probleme während meiner Abwesenheit?«
    Die kleine Pause klang schmerzhaft bedeutungsschwanger. Auf diese Weise wollte er sich erkundigen, ob irgendwelche Gefahren für das Leben seiner Frau oder seines Sohnes bestanden hatten.
    »Keine, Ramed«, konnte sie zu seiner Erleichterung erwidern. »Der Waffenstillstand wurde eingehalten. Es ist, als würde unsere ganze Welt … den Atem anhalten. Sag mir …« Sie zögerte wieder, während ihre Augen immer größer wurden. »Sag mir … wie
er
war.«
    »
Er
?« Im ersten Moment verstand Ramed nicht, wen sie meinte, aber dann wurde es ihm natürlich klar. »Der Heiland.«
    »Du hast
ihn
gesehen, Vater?«, fragte Rab.
    »Ja«, antwortete er und umarmte seine Frau und seinen Sohn. »Ja, ich habe
ihn
gesehen.«
    »War
er
… von einem übernatürlichen Schein umgeben?«, fragte Talila. »Glühte die Macht in
seinen
Augen? Hat
er
für dich ein Wunder vollbracht?«
    »
Er
war … etwas anders, als ich erwartet hatte.«
    »Anders? Wie anders?«
    »
Er
hatte eine machtvolle Ausstrahlung. Aber es war eher eine stille Macht. Eher eine … eine Aura.
Er
erweckte den Eindruck großer Autorität … und innerer

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