Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Anhieb funkt – wie es bei Christiano und mir passiert ist«, gestand Beth mit einem schüchternen Grinsen ein. »Und manchmal können zwei Personen nicht einmal zusammenarbeiten, ohne sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen.«
»Wahrscheinlich haben Sie recht, Ensign. Es wäre vermutlich das Beste, wenn wir nicht mehr darüber reden.« Er/Sie wandte sich wieder den Energiewerten zu. »Schauen Sie sich das an. Ist das nicht interessant?«
»Was erkennen Sie darin, Chief?«
»Der Energieschwund lässt immer dann nach, wenn die
Excalibur
beschleunigt. Je schneller wir fliegen, desto weniger Energie verlieren wir. Und wenn wir über Warp fünf gehen, gibt es überhaupt keinen Schwund mehr. Das sind die Momente, in denen die Energiewelle ihren höchsten Wert erreicht.«
»Völlig richtig«, sagte Beth langsam.
»Natürlich ist es völlig richtig«, erwiderte Burgoyne spitz. »Schließlich habe ich es gesagt. Also muss es per Definition richtig sein.« Er/Sie trommelte verärgert mit den Fingern auf dem Tisch herum. »Ich müsste eigentlich in der Lage sein, dieses Problem schneller zu lösen«, sagte er/sie. »Dazu brauche ich nur einen klaren Kopf.«
»Was beschäftigt Sie, Chief?«, fragte Beth.
Und für einen kurzen Moment erlaubte sich Burgoyne, seine/ihre Gedanken zu einem Gesicht mit permanenter stoischer Schmollmiene und reizenden spitzen Ohren abschweifen zu lassen.
»Nur eine Person, mit der ich nicht zusammenarbeiten kann«, sagte Burgoyne mit einer Spur von Bedauern.
Auf der Brücke der
Excalibur
beugte sich Calhoun auf seinem Kommandosessel vor und fragte: »Wann werden wir Zondar erreichen?«
»In drei Stunden und elf Minuten, Sir«, sagte McHenry knapp. Wie üblich machte er sich nicht einmal die Mühe, seine Konsole zu konsultieren. Die ersten Male hatte diese Angewohnheit Calhoun und insbesondere Shelby sehr irritiert, aber inzwischen hatten sie sich daran gewöhnt.
»Halten Sie die
Excalibur
auf Kurs, Mister McHenry«, sagte Calhoun.
»Verstanden.«
Lefler schaute zum Captain, der sich nun in ein Gespräch mit dem Ersten Offizier zu vertiefen schien. Dann verließ sie ihren Posten und murmelte beiläufig: »Sie haben sich in letzter Zeit rar gemacht.«
»Hmm?« McHenry blickte auf und war offenbar überrascht, dass sie plötzlich neben ihm aufgetaucht war. »Was?«
»Ich sagte, dass man Sie nur noch selten nach Dienstschluss antrifft. Sie haben sich weder in der Teestube noch an den sonstigen üblichen Aufenthaltsorten herumgetrieben. Wo haben Sie gesteckt?«
»Ach so«, sagte McHenry. »Ich war beschäftigt.«
»Beschäftigt … womit?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe sehr viel Zeit mit Burgy verbracht.«
»,Burgy‘, soso! Ein sehr vertraulicher Spitzname.«
»Meinen Sie?« McHenry schien sich nicht beeindrucken zu lassen. »Nichts von Bedeutung, würde ich sagen.«
»Und was machen Sie so, wenn Sie zusammen sind? Reden?«
»Nein, wir haben Sex«, sagte McHenry ohne eine Spur von Verlegenheit.
Normalerweise hielt sich Lefler nicht unbedingt für prüde, aber angesichts der Direktheit seiner Antwort war sie nun doch sprachlos.Mehr als ein »Oh« konnte sie darauf nicht erwidern.
»Das war es doch, was Sie wissen wollten, nicht wahr?« Er schien sich über ihre verdutzte Miene zu amüsieren, dann beugte er sich vor und sagte: »Robin, es mag den Anschein erwecken, dass ich die meiste Zeit geistesabwesend bin. Dass ich nur in meiner eigenen Welt lebe. Aber ich bin keineswegs ein Trottel. Ich weiß, was Sie wissen wollen. Wie es ist. Wie er/sie ist. Richtig?«
Lefler wand sich innerlich und verspürte plötzlich den Wunsch, ganz woanders zu sein. Irgendwo, nur nicht hier, was sie erstaunte, da sie ansonsten eine recht offene Persönlichkeit war. Sie deutete mit einer vagen Geste in Richtung ihrer Station und sagte: »Ich … äh … sollte wohl lieber wieder …«
Doch dann hielt der Navigator sie am Handgelenk fest, und sie war verblüfft über die Kraft, mit der er zupackte. Sein energischer Griff stand im Kontrast zu seinem Gesicht, das den amüsierten Ausdruck beibehielt. »Er/Sie ist phänomenal«, vertraute McHenry ihr an. »Sehr offen und körperlich ungehemmt. Sehr begierig, Vergnügen zu bereiten und Vergnügen zu empfinden. Anscheinend profitiert er/sie von der Tatsache, gleichzeitig männlich und weiblich zu sein, weil er/sie weiß, was Männer und was Frauen mögen. Burgy kennt das Leben, die Liebe und den Sex aus allen denkbaren Perspektiven.«
»Das ist
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