Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
seiner/ihrer Arbeit im Maschinenraum auf, als er/sie Ensign Ronni Beths aschfahles Gesicht bemerkte. »Ich vermute, dass die weitere Untersuchung des Energieschwunds …«, begann Burgoyne, doch dann wurde ihm/ihr klar, dass etwas ganz anderes für Beths Gesichtsausdruck verantwortlich sein musste. »Was ist los?«
»Haben Sie es schon gehört?«
»Dass der Captain vermisst wird? Ja.« Burgoyne schüttelte den Kopf. »Ich weigere mich einfach, es zu glauben. Ich kenne diesen Captain. Es wird nicht lange dauern, bis …«
»Das meine ich gar nicht. Er ist immer noch nicht aufgetaucht«, unterbrachBeth hastig. »Ich meine das Außenteam. Die Leute, die nach ihm gesucht haben.«
Langsam erhob sich Burgoyne von seinem/ihrem Sitz. »Was ist geschehen?«
»Ich kann nicht behaupten, dass es mich überrascht«
, sagte Killick.
Er sprach über eine Bildverbindung zu Soleta, die den für sie ungewohnten Platz auf dem Kommandosessel eingenommen hatte. Si Cwan stand direkt hinter ihr. »Darf ich fragen, warum es Sie nicht überrascht?«, erkundigte sie sich.
»Wenn ich die Koordinaten zugrunde lege, die Sie mir übermittelt haben, würde ich schätzen, dass Ihr Außenteam in Ontears Reich eingedrungen ist.«
»Wie bitte?«, fragte Soleta und beugte sich in beherrschter Verblüffung vor. »Ontears Reich?«
»Es ist heiliges Territorium«
, teilte Killick ihr mit.
»Ontear lebte einst an diesem Ort. Und viele glauben, dass er immer noch dort lebt.«
»Ontear«, meldete sich Si Cwan zu Wort. »Das dürfte der Philosoph und Prophet sein, der vor etwa fünfhundert Jahren starb.«
»Ontear ist nicht gestorben«
, erwiderte Killick mit einer Spur von Trotz.
»Er ist zu den Göttern gegangen, wie jeder weiß, der die Bücher von …«
»Gut, einverstanden«, sagte Si Cwan, da er keinen Sinn darin erkannte, über diesen Punkt zu streiten. »In jedem Fall dürften wir uns einig sein, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in körperlicher Form unter uns weilt.«
»Unterschätzen Sie weder Ontears Geist noch Ontears Macht«
, warnte Killick mit bedrohlich gesenkter Stimme.
»Ganz zu schweigen von Ontears Rache.«
»Wir unterschätzen jedenfalls nicht Ihre Besessenheit, den Namen ‚Ontear‘ bei jeder sich bietenden Gelegenheit auszusprechen«, bemerkte Soleta. »Wollen Sie behaupten, dass unser Außenteam einer Art Fluch zum Opfer gefallen ist, Killick?«
»Ich hätte es anders formuliert, aber es trifft den Kern der Sache in angemessener Weise.«
»Für mich ist eine solche Erklärung unangemessen«, erwiderte Soleta. »Und höchst unlogisch. Einige meiner Kollegen, die sich auf Ihrem Planeten aufgehalten haben, sind verletzt, tot oder spurlos verschwunden. Sie hatten den Auftrag, den Kommandanten dieses Schiffes ausfindig zu …«
»Wenn Ihre Kollegen auf der richtigen Fährte waren, Lieutenant«
, sagte Killick,
»und Ihr Captain sich tatsächlich in Ontears Reich befindet, können Sie ihn nicht mehr zurückholen. Ontears Reich wurde nach dem Tod seines größten Schülers Suti geheiligt. Keinem Zondarianer ist der Zutritt erlaubt. Keinem lebenden Wesen, um genau zu sein.«
»Nicht einmal dem Messias?«, fragte Soleta trocken.
Killick nickte langsam.
»Nicht einmal jemandem wie
ihm.
Wenn
er
sich dort befindet, dann ist
er
bereits tot. An Ihrer Stelle würde ich mich glücklich schätzen, Lieutenant.«
»Warum sollte ich?«
»Weil einige Ihrer Leute tatsächlich lebend zurückgekehrt sind. Das ist bereits ein großes Wunder. Sie sollten dem Geist des Heilands danken, dass Sie solches Glück gehabt haben.«
»Ich werde es bei Gelegenheit tun«, versprach Soleta. Si Cwan sah sie erstaunt an, weil er nicht erwartet hätte, dass Vulkanier einen so ausgeprägten Sarkasmus entwickeln konnten.
Als Killicks Gesicht vom Bildschirm verschwand, wandten sich alle Augen Soleta zu.
»Und was nun?«, fragte Si Cwan.
Und Soleta – die einst aus dem Sternenflottendienst ausgeschieden war, als sie festgestellt hatte, dass sie vulkanisch-romulanischer Herkunft war, die bis vor Kurzem völlig damit zufrieden gewesen war, wissenschaftliche Kurse an der Sternenflottenakademie abzuhalten, die in ihrem Leben eigentlich nie wieder ein Sternenflottenschiff hatte betreten wollen und die erst recht niemals ein Kommandoübernehmen wollte – sagte die schwersten vier Worte, die sie jemals in ihrem Leben ausgesprochen hatte:
»Ich weiß es nicht.«
Burgoyne stürmte wie eine Naturgewalt in die Krankenstation. Mehrere Assistenten
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