Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
trat in die Dunkelheit, an die sich seine/ihre Augen mit übermenschlicher Geschwindigkeit anpassten. Vage erkannte er/sie einen massigen Körper, der kopfüber in einer Ecke des Raumes hing. »Janos«, flüsterte er/sie. »Ensign Janos …«
    Plötzlich war der Körper verschwunden. Er/Sie versuchte noch, sich zu orientieren, da brüllte ihm/ihr bereits etwas Riesiges in unmittelbarer Nähe mit ohrenbetäubender Lautstärke ins Gesicht. Der damit verbundene Atem war nicht viel angenehmer. Trotz Burgoynes ausgezeichneter Nachtsichtfähigkeit konnte er/sie den tobenden Giganten eher spüren als sehen.
    »Ensign, ich bin’s, Chief Burgoyne! Burgoyne eins-sieben-zwei!«, rief er/sie. »Sie haben unsere Anrufe nicht beantwortet! Sie werden für einen Spezialauftrag gebraucht!«
    Die dunkle Masse beruhigte sich ein wenig, dann hörte er/sie, wie das tiefe Keuchen in normale, wenn auch schwere Atemgeräusche überging. »Spezialauftrag?«, kam die dumpfe Erwiderung.
    »Richtig. Der Captain ist verschwunden, das Außenteam wurde angegriffen, und Lieutenant Kebron wird vermisst. Jetzt werden Sie und ich allein nach unten gehen.«
    »Warum?«
    »Warum? Um allen zu zeigen, wie man einen solchen Einsatz durchführt, darum!«
    Es folgte eine kurze Pause. »Gedimmtes Licht«, sagte Ensign Janos.Gehorsam schaltete sich die Beleuchtung mit halber Stärke ein.
    Nun sah Burgoyne, dass Janos keine Kleidung trug, was für ihn jedoch nicht ungewöhnlich war. Er war am liebsten unbekleidet, weil er es als natürlicher empfand, obwohl er sich selbstverständlich an die Sternenflottenvorschriften hielt und während des Dienstes eine Uniform trug. Doch im Grunde hätte es auch niemanden gestört, wenn Ensign Janos niemals Kleidung getragen hätte, da sein Körper von Kopf bis Fuß mit einem dichten Pelz überzogen war.
    Insgesamt machte Janos genauso wie all seine Artgenossen einen recht affenähnlichen Eindruck, und abgesehen von Burgoyne war er vermutlich die einzige Person an Bord des Schiffes, die mit Fangzähnen ausgestattet war. Doch damit hatte sich seine Ähnlichkeit zu Affen bereits erschöpft – vor allem, wenn er den Mund aufmachte.
    »Eine brillante Idee«, sagte Janos. »Ein wildes Abenteuer, ganz nach meinem Geschmack. Danke, dass Sie an mich gedacht haben!«
    Es war nicht meine Idee
, dachte Burgoyne, aber er/sie sagte: »Kein Problem.«
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr erschreckt. Wenn ich schlafe, ist mein Killerinstinkt besonders ausgeprägt und wachsam. Wenn ich unverhofft aus dem Schlaf gerissen werde … nun, ich glaube Sie wissen, worauf ich hinauswill.«
    »Ja, sicher. Wie lange brauchen Sie, um sich fertig zu machen?«
    »Nicht lange. Ich muss nur frische Unterwäsche und die Uniform anlegen, und dann kann es losgehen!« Ensign Janos, der Mugato-Sicherheitsoffizier, lächelte nicht. Dazu waren seine Gesichtsmuskeln gar nicht fähig. Aber er schien von der bevorstehenden Aktion sehr begeistert zu sein. »Sie können hier warten, wenn Sie möchten, Chief. Schließlich habe ich nichts zu verbergen, und wie ich gehört habe, sind Sie ohnehin sehr aufgeschlossen, was sexuelle Orientierungen betrifft. Es dürfte Sie also nicht zu sehr schockieren, wenn Sie zusehen, wie jemand wie ich sich ankleidet, denke ich.«
    Burgoyne dachte kurz darüber nach, dann sagte er/sie: »Ich glaube, ich warte lieber draußen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Kein Problem. Wenn Sie sich unbedingt ein einmaliges Schauspiel entgehen lassen wollen …«
    Burgoyne trat auf den Korridor und wartete, bis sich die Tür wieder geschlossen hatte. Dann murmelte er/sie: »Das werden Sie mir büßen, Soleta! Ich bin mir noch nicht sicher, auf welche Weise, aber dafür nehme ich mir Sie vor! – Und wenn Sie noch am Leben sind, Captain Calhoun, hoffe ich sehr, dass Sie meine Opferbereitschaft zu schätzen wissen!«

XV

    Überall auf der belagerten Welt Zondar eskalierten Streitereien zu Fehden, und aus Scharmützeln wurden offene Kämpfe. Klagen und Gegenklagen flogen hin und her. Trauer ergriff die gesamte Bevölkerung, als sich die Ahnung verbreitete, dass ein Goldenes Zeitalter des Wachstums, eine Zeit des Friedens und Wohlstands zu Ende ging, bevor sie begonnen hatte. Es schien, dass die Welt von immer lauterem Wehklagen des Kummers erfüllt wurde, das von einer Seite Zondars bis zur anderen zu hören war.
    Für all das war Mackenzie Calhoun taub.
    Er lag im Innern der Höhle, konnte sich nicht rühren und kaum noch denken. Er spürte,

Weitere Kostenlose Bücher