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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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berührte das Symbol mit den Fingern und spürte, dass es Wärme ausstrahlte … Wärme … und noch etwas …
    Du …
    Sie spürte etwas.
    Es war unglaublich sanft, als hätte ein Schmetterlingsflügel ihren Geist gestreift. Der zaghafte Beginn von etwas, das entfernt an eine vulkanische Gedankenverschmelzung erinnerte.
    Mit einer Scheibe? Sie konnte es nicht glauben. Bestenfalls war diese Scheibe eine Maschine oder ein Teil einer Maschine. Doch eine Maschine konnte auf gar keinen Fall zu einer Gedankenverschmelzung in der Lage sein.
    Dann erkannte sie, dass sie sich irrte. Es gab einen Präzedenzfall für die Verschmelzung eines Geistes mit einer Maschine. Keinem Geringeren als Spock war diese Vereinigung gelungen, und zwar mit einer gefährlichen schwebenden Maschine namens »Nomad«. Wenn Spock dazu in der Lage gewesen war, und wenn es sich hierbei tatsächlich um eine technische Apparatur handelte, die Verbindung mit ihrem Geist aufnahm …
    Du …
    Beim ersten Kontakt hatte sie instinktiv die Hand zurückgezogen, doch nun wappnete sie sich und legte die offene Handfläche auf die Scheibe. Sie öffnete vorsichtig ihren Geist und spürte gleichzeitig eine mentale Berührung.
    Du … hörst uns … du bist … da … nach all der langen Zeit …
    Sie spürte, wie die Kraft unbekannter Herkunft immer tiefer in ihren Geist einzudringen versuchte. Aber sie blieb natürlich vorsichtig und erhielt ihre mentale Abschirmung aufrecht, damit der andere »Geist« ihr nicht zu nahe kommen konnte.
    »Ich höre dich«, antwortete sie. Sie hatte laut gesprochen, um die mentale Projektion dieses Gedankens zu unterstützen.
    Dann explodierte ihr Kopf.
    Die Reaktion war so heftig und überwältigend, dass ihre Abschirmung wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Soleta riss die Hand von der Scheibe zurück, doch der körperliche Kontakt war gar nicht mehr notwendig, da das fremde Etwas ihren Geist längst durchdrungen hatte. Sie fiel auf den Rücken und zuckte, während sie all ihre Kraft einsetzte, um den Eindringling aus ihrem Schädel zu treiben.
    Sie rollte sich herum und kroch auf den Ellbogen fort. Sie wollte zum Höhleneingang, als spürte sie, dass sie außer Gefahr sein würde, wenn sie die Höhle verlassen konnte. Doch ihr Geist fühlte sich immer schwerer an, und ihr Körper schien gleichermaßen kaum noch in der Lage zu sein, die Muskelbewegungen zu koordinieren. Sie versuchte, genügend Luft in ihre Lungen zu bekommen, um Janos zu alarmieren, aber es gelang ihr nicht; sie brachte keinen einzigen Laut heraus. Ihre Finger tasteten verzweifelt nach ihrem Kommunikator, aber nicht einmal für diese einfache Aufgabe konnte sie die nötige Körperbeherrschung aufbringen. Stattdessen riss ihre zuckende, taube Hand den Kommunikator ab, sodass er klappernd auf den Höhlenboden fiel und ein gutes Stück davonschlitterte – im Grunde nicht sehr weit, aber für Soleta hätte er sich genauso gut im Alpha-Centauri-System befinden können.
    Komm zu mir … so viel Zeit ist vergangen, und ich sehnte mich nach Gesellschaft, wie jeder meiner Art …
    Deiner … Art? Es kostete sie bereits eine gewaltige Anstrengung, nur diese zwei Worte zu denken.
    Komm zu mir … Ja? Du wirst … zu mir kommen?
    Sie erkannte, dass sie ohnehin nichts mehr zu verlieren hatte, da es für dieses Wesen kein Problem zu sein schien, ihr Gehirn zu Asche zu verbrennen. Also brachte sie ein einziges Wort heraus: »Ja.«
    Dann komm zu mir … jetzt …
    Sie hatte keine Ahnung, warum sie es tat, aber aus irgendeinem Grund griff Soleta nach dem Beutel, den sie mitgebracht hatte. Auch wenn es unlogisch war, stellte er für sie so etwas wie einen Rettungsanker dar, der ihr Leben schützte. Es erforderte ihre ganze Willensenergie, sie musste sich mit aller Kraft der Vorstellung verweigern, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ihre Finger verfehlten das Ziel um wenige Zentimeter, dann gab sie sich einen weiteren Ruck und konnte die Finger um den Tragriemen schließen. Sie zog den Beutel näher heran …
    Dann spürte sie, wie sich plötzlich der Boden unter ihr auftat.
    Es war eine äußerst sonderbare Empfindung, als wäre das Gestein mit einem Mal so weich wie Treibsand geworden. Ganz anders als eine Falltür, die aufklappte und sie in einen unterirdischen Raum stürzen ließ. Es war, als würde der Boden unter ihr … schmelzen, nichtexistent werden, um über ihr wieder feste Gestalt anzunehmen. Und sie wurde mit der Gewalt einer Meeresströmung nach unten gezogen.

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