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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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irgendetwas war er geweckt worden. Er schämte sich nicht, es einem elementaren tierischen Instinkt zuzuschreiben, der ihn dazu veranlasst hatte, mit einem tiefen Knurren aufzuwachen. Des Weiteren kletterte er nicht etwa von dem Felsvorsprung, an dem er hing, sondern sprang hinunter, drehte sich in der Luft und landete auf den Füßen, die Krallen ausgefahren und die langen Zähne gebleckt. Er sah sich suchend nach allen Seiten um, konnte aber nichts entdecken, was seine Instinktreaktion ausgelöst haben mochte.
    »Soleta!«, rief er und wartete auf eine Antwort. Als keine kam, rief er den Namen ein zweites Mal. Sicherheitshalber aktivierte er seinen Kommunikator, falls sie einfach nur außer Hörweite war. »Janos an Soleta.« Als er auch diesmal keine Antwort erhielt, murmelte er: »Potztausend!«
    Mit geblähten Nasenflügeln prüfte er die Luft und hatte kurz darauf Soletas Witterung aufgenommen. Er folgte der Spur und knurrte verärgert vor sich hin. Es war schlimm genug, dass Captain Calhoun verschwunden war, während Zak Kebron ihn im Auge behalten sollte. Dieses Versagen setzte dem steinernen Kebron noch immer schwer zu, da ihm Misserfolge äußerst zuwider waren. Umso wütender war Janos, dass er seiner Müdigkeit und Soletas Zuversicht nachgegeben hatte, sie könne für eine Weile auf sich selbst aufpassen. Offensichtlich war es nun doch zu einem Problem gekommen, und er wusste absolut nicht, was es sein konnte. Aber er würde es sehr schnell in Erfahrung bringen.
    Er bemerkte, dass die Spur direkt in Ontears Höhle führte, was ihn keineswegs überraschte. Obwohl sie die gesamte Region erkundet hatten, wurde Soleta immer wieder von diesem Ort angezogen, als wäre sie sich sicher, nur dort die Antworten auf all ihre Fragen finden zu können. Und Janos hätte ahnen müssen, dass sie dort in Schwierigkeiten geraten würde, wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte. Die Vergangenheit und die Wahrheit neigten im Allgemeinen dazu, ihre Geheimnisse nur gegen einen hohen Preis zu offenbaren.
    Janos hielt nicht viel von Waffen. Er fühlte sich wohler, wenn er seine Körperkraft und seine Klauen einsetzen konnte. Doch in diesem Fall entschied er, dass es an der Zeit war, lieber auf Nummer sicher zu gehen.
    Er zog seinen Phaser. Dabei handelte es sich um eine Spezialkonstruktion, deren Bedienelemente an die Größe seiner Hand angepasst waren. Mit einem Schalter entsicherte er die Waffe und betrat vorsichtig die Höhle. Am Eingang wartete er einen Moment ab, bis sich seine Augen an die geringere Helligkeit gewöhnt hatten. Sein Nachtsichtvermögen war ausgezeichnet, sodass es nur wenige Sekunden dauerte, bis er das Innere der Höhle klar und deutlich erkennen konnte.
    Langsam ging er weiter. Seine Fußkrallen berührten den felsigen Boden mit klickenden Geräuschen, und sein Kopf drehte sich von links nach rechts. Sein gelenkiger Hals ermöglichte ihm eine Beinaherundumsicht von dreihundert Grad. Er hielt den Phaser locker in der Hand und rief jetzt nicht mehr Soletas Namen. Stattdessen vertraute er darauf, dass seine Instinkte ihn zu ihr führen würden. Außerdem war er besorgt, die Aufmerksamkeit möglicher Feinde auf sich zu ziehen, wenn er weiter nach ihr rief.
    Sein Blick wurde von einem kleinen metallischen Gegenstand angezogen – Soletas Kommunikator. Er ging in die Knie, hob ihn auf und drehte ihn zwischen den Krallen wie ein Zauberer, der Kunststücke mit einer Münze vorführte. Dann sah er noch etwas … einen Beutel. Sofort erinnerte er sich, dass Soleta diesen Beutel bei sich gehabt hatte.
    Er wollte ihn aufheben, war jedoch zu seiner Überraschung nicht dazu in der Lage. Die Tasche ließ sich zwar ein Stück anheben, doch dann war Schluss. Es war, als würde der Riemen am Boden festkleben. Er sah genauer hin und bemerkte, dass ein Teil des Riemens im Boden zu stecken schien.
    »Heiliger Strohsack!«, sagte er nachdenklich. Er zog noch einmal daran, um ganz sicherzugehen, dass sich der Riemen wirklich nicht herausziehen ließ. Dann hockte er sich neben die Stelle und untersuchte sie. Er hatte mit einem weichen Boden gerechnet, doch er bestand aus solidem Gestein. »Es könnte sich um eine Art inverser Phasenwandlung handeln«, murmelte er. »Ein Effekt, der den Fels an dieser Stelle de- und rematerialisierte.« Er legte keine besondere Hektik an den Tag, denn falls Soleta tatsächlich im Boden versunken und von Gestein umschlossen war, konnte sie ohnehin nicht mehr am Leben sein. Bei der Bergung von

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