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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Tages mein Volk zu finden. Dann wartete ich nur noch darauf, dass ein Unfall bewirken würde, was die Zeit nicht bewirkt hatte. – Aber es funktionierte nicht. Ich habe … eine Art Aura, die mich vor allen tödlichen Gefahren schützt.«
    »Eine Aura«, wiederholte Lefler tonlos.
    Morgan nickte. »Ich habe es mit einem Phaser auf höchster Einstellung versucht, aber die Energie konnte mir nichts anhaben. Ich habe daran gedacht, einen Transporter zu programmieren, meine Moleküle im Weltall zu zerstreuen, aber ich fürchte, dass ich in aufgelöster Form das Bewusstsein wiedererlangen würde, als eine Art feinstofflicher Geist – ein noch schrecklicherer Zustand als der, in dem ich mich gegenwärtig befinde.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Und Morgan – die niemals die Beherrschung verlor, die ansonsten die Gelassenheit in Person war – rastete plötzlich aus. Sie blickte Lefler mit vor Wut funkelnden Augen an und brüllte: »Hör auf damit! Hör auf, mich so herablassend zu behandeln!«
    Ihr Wutausbruch war wie ein Schuss, der Lefler zu Boden warf. Ein Sicherheitswächter stand im nächsten Moment vor der Zelle und machte sich bereit, hineinzugehen und Morgan zu betäuben, damit er Lefler in Sicherheit bringen konnte. Doch Robin hob abwehrend eine Hand. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, rief sie. »Mit mir ist alles in Ordnung!«
    »Red keinen Unsinn, Chesh!«, gab Morgan zurück. »Mit dir ist überhaupt nichts ‚in Ordnung‘! Du bist Lichtjahre von einem derartigen Zustand entfernt! Begreifst du es immer noch nicht? Ich hatte es satt! Ich hatte es satt, einen geliebten Menschen nach dem anderen sterben zu sehen, während ich weiterleben musste. Man sollte meinen, dass ich mich nach einigen Jahrhunderten daran gewöhnt hätte, aber so war es nicht. Jeder Tod war ein Messerstich in mein Herz. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich wollte nur noch, dass es aufhört. Aber mein Körper wollte mir kein Ende gönnen … Vielleicht gäbe es ein paar Möglichkeiten, aber sie sind so riskant, dass ich zu viel Angst habe, sie auszuprobieren … Die Konsequenzen könnten viel schrecklicher als meine jetzige Existenzform sein. Ich brauche eine sichere Methode. Verstehst du das?«
    »Ja, ich verstehe es, ich verstehe es«, sagte Robin. Sie zog sich so weit wie möglich von ihr zurück, um sie zu mustern. »Du bist kein Mensch. Du lebst schon seit Ewigkeiten.«
    Nachdem ihre Wut verraucht war, ließ sich Morgan wieder auf die Pritsche sinken. »Eine Zeit lang streifte ich ziellos durch die Galaxis und wurde immer verzweifelter.« Jetzt klang es beinahe, als hätte sie Robin vergessen und würde ein Selbstgespräch führen. »Dann kehrte ich zur Erde zurück, begegnete deinem Vater und verliebte mich. Und nachdem wir geheiratet hatten, erlebte ich zum ersten Mal so viel Liebe, dass ich wieder eine Zukunft für mich sah. Ich hatte dich. Und während ich dich aufwachsen sah, meine Liebe, erkannte ich, dass ich es nicht ertragen würde, mitzuerleben, wie du älter wirst … wie du erwachsen wirst. Ich habe so viele Menschen verloren, die ich geliebt habe, aber mit jedem Tag, den ich dich älter werden sah … ich konnte es einfach nicht ertragen. Also inszenierte ich meinen Tod viel früher, als ich es normalerweise getan hätte, und verschwand. Ich verschwand, weil ich egoistisch war und weil ich fest entschlossen war, nach einer Möglichkeit zu suchen, meiner grausamen Existenz ein Ende zu setzen. Bist du jetzt glücklich, nachdem du alles weißt, Robin? Bist du glücklich?«
    »Mutter …« Robin schüttelte den Kopf. »Mutter … ich weiß, was du über Vater gesagt hast … dass er dir nicht geglaubt hat … aber ich … ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Es ist … es ist …«
    »Grotesk?«
    »Ja.«
    »Absurd?«
    »Völlig. Ich glaube … vielleicht solltest du zu jemandem gehen. Es gibt … Leute, die dir helfen können.«
    »Ich könnte dir etwas zeigen«, sagte sie.
    »Ähm … ja klar. Wenn du möchtest.«
    »Okay. Dann führe ich dir einen kleinen Trick vor.«
    Sie drehte sich um, sodass Lefler nicht sehen konnte, was sie tat. Dann war ein schnappendes Geräusch zu hören. Als Morgan sich wieder ihrer Tochter zuwandte, hielt sie ein Messer in der Hand. Die Klinge war knapp zehn Zentimeter lang und äußerst scharf.
    »Mutter, was …?«
    Mit einer schnellen, eleganten Bewegung streckte Morgan ihr rechtes Handgelenk vor und schnitt mit dem Messer hinein. Sie zog die Klinge der Länge nach durch den

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