Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
ihm Freigang aus seinem Quartier zu gewähren, doch Beverly hatte sich entschieden, weiterhin die Vorzüge ihrer Haft zu genießen – nachdem sie den ganzen Flug von Pacifica hierher durchgeschlafen hatte. Picard blickte von seinem Padd auf und bemerkte, wie ihn der Tiburonianer verblüfft anstarrte. Picard bedachte ihn mit einem schiefen Grinsen. »Wenn ein Ingenieur des Korps sagt, dass es möglich ist, dann sind Erklärungen diesbezüglich für gewöhnlich überflüssig.«
»Bitten Sie sie nur nicht,
diesen
Planeten verschwinden zu lassen«, scherzte Captain Mary Beth Sterling von der
Courage
, die, auf Patrouille in Sektor 009, gegenwärtig mit einer »geringfügigen Fehlfunktion in der Navigation« zu kämpfen hatte.
»Wenn Sie das Wasserversorgungssystem wieder aufbauen, sollten Sie alle Pläne der alten Kolonie in Ihre Übersichtskarten eintragen«, fügte Doktor Byxthar hinzu, die sich sehr für den Aufbau der neuen denevanischen Heimatwelt interessierte. »Und Sie sollten sie sich genau anschauen, bevor Sie mit dem Bau irgendwelcher neuen Gebäude beginnen. Ansonsten haben Sie nachher die gleichen Probleme wie die bajoranischen Kolonisten auf Golana, als sie das erste Mal die alten Ruinen ...«
Ein Ruf von der Brücke unterbrach den Doktor.
»Captain, ein weiteres Schiff kommt aus dem Warp und dringt in das System ein«
, meldete Ensign Balidemaj, die an der taktischen Station stand.
»Es ist die
Esquiline.«
»Oh, oh«, entfuhr es Zilssom. Als die anderen ihn anblickten, erklärte er: »Genau in diesem Augenblick drückt sich jeder Ingenieur auf meinem Schiff mit heraushängender Zunge die Nase am Fenster platt, um einen ersten unmittelbaren Blick auf ein Schiff der
Vesta
-Klasse zu erhaschen.«
Sterling prustete amüsiert.
»Sie rufen explizit nach Ihnen, Captain Picard«
, fügte Balidemaj hinzu.
»Stellen Sie sie durch, Ensign«, sagte Picard und begab sich zu dem Wandschirm am fernen Ende des Raums. Er berührte eine Taste, und die Brücke der
Esquiline
erschien. Picard erkannte ihren Captain, Parimon Dasht. Doch seine Aufmerksamkeit wurde auf den hünenhaften Mann gezogen, der zur Rechten des Captains stand.
»Captain Picard.«
»Admiral Akaar«, erwiderte Picard und nahm Haltung an.
»Bereiten Sie sich darauf vor, mich an Bord zu empfangen.«
»Ich bin bereit.«
Der Admiral blickte an Picard vorbei.
»Sterling. Zilssom. Es wäre das Beste, wenn mir keiner von Ihnen beiden über den Weg läuft.«
»Ja, Sir«, sagten beide, während der Schirm schwarz wurde.
Picard verabschiedete sich von den beiden anderen im Raum, und dann stand er da und wartete allein in der stillen Beobachtungslounge auf die Ankunft seines vorgesetzten Offiziers. Auch wenn er erwartet hatte, dass ihn der Hammer irgendwann treffen würde, war er trotzdem vom Erscheinen des Admirals überrascht. Dass der Oberkommandierende der Sternenflotte den ganzen Weg von der Erde hierherkam, ließ ihn befürchten, in diesem Fall nicht mit einem gewöhnlichen Tadel davonzukommen – vielleicht plante er, ihn persönlich kielholen zu lassen.
Dennoch verspürte Picard eine erstaunliche innere Ruhe, und als Akaar in den Konferenzraum gebracht wurde, lächelte der Captain ihn freundlich an und schüttelte seine Hand, als wären sie sich auf einer Party zu irgendeinem Feiertag zufällig über den Weg gelaufen. »Guten Tag, Admiral«, begrüßte der Captain ihn. »Sie haben es außergewöhnlich schnell von der Erde hierher geschafft.«
»Die
Esquiline
wurde gerade erst mit ihrem neuen Slipstream- Antrieb ausgestattet«, sagte Akaar. »Dieser Ausflug diente primär dem Test der neuen Maschinen.«
»Und sekundär?«, fragte Picard.
Der Admiral blickte ihn finster von oben herab an. »Wir haben ein Problem, Picard«, sagte er und begann, im Raum umherzugehen. »Ist Ihnen klar, wie die Befehlskette eigentlich funktionieren sollte?«
»Ich denke schon, Sir«, antwortete er so höflich wie möglich.
»Die Befehlskette sollte so funktionieren«, fuhr der Admiral fort, ohne Picards Antwort zu beachten, »dass sich die erfahrensten, kenntnisreichsten und intuitivsten Leute an der Spitze befinden, um zu entscheiden, was getan werden muss, und dann all jenen unter ihnen zu befehlen, genau das zu tun.« Akaar hielt inne und deutete auf die Padds, die noch immer auf dem Tisch in der Mitte des Raums verstreut lagen. »Offensichtlich ist das hier nicht der Fall. Selbst Ihres Kommandos enthoben, gelingt es Ihnen, all das hier zu erreichen
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