Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Das wusste Commander Riker offenbar, denn er senkte den Kopf und verließ die Krankenstation.
Reg wandte sich besorgt an Melora. »Wir sollten uns von Dr. Crusher zusätzliche Dosen für den Injektor geben lassen. Bestimmt bleiben wir eine Weile fort.«
Auf dem Weg zum Shuttle gingen Picard, Barclay und Pazlar mit Data alle Informationen über den Riss, die Schale und die Kristallwelt durch. Der Androide fungierte als eine Art Sammelbecken für ihr Wissen, hatte auch die Daten der Sonne gespeichert und Barclays neue Informationen über die Schale. Daraus ergab sich eine echte Zwickmühle: Der Riss würde so lange offen bleiben, wie die Schale dunkle Materie sammelte; und die Schale würde so lange dunkle Materie sammeln, wie der Riss offen blieb. Wenn diese Bedingungen sich nicht änderten, wuchsen auch weiterhin die dunklen, mutierten Kristalle und erstickten das Leben der Kristallwelt.
Picard konnte keine Lösung des Problems vorschlagen. Sie mussten weiterhin Informationen sammeln, bis sich eine Lösung präsentierte. Mit ein wenig Glück fanden sie vielleicht die Person, die das Programm manipuliert und verschlüsselt hatte.
Es schwebten keine Elaysianer vor dem Neunten Verarbeitungstor und deshalb vertäuten sie den Shuttle selbst, bevor sie in die Schale glitten. Captain Picard stellte amüsiert fest, mit welchem Respekt man Lieutenant Barclay begegnete. Während Melora Pazlar sie durch röhrenförmige Korridore geleitete, näherten sich immer wieder Elaysianer und Alpusta, um den Menschen mit dem violetten Kristall zu sehen. Als Reg ihnen scheu zunickte, wichen sie zurück, aus Verlegenheit oder weil sie sich für unwürdig hielten. Picard gelangte zu dem Schluss: Barclay war auf der Kristallwelt zu einer Berühmtheit geworden, so unwahrscheinlich das auch erscheinen mochte. Von jetzt an musste er zu jeder Einsatzgruppe gehören, die den Planeten besuchte.
Schließlich erreichten sie den Korridor, der zum Programmierzentrum führte. Picards Anspannung wuchs, als er vor dem Raum zwei in Gelb gekleidete Jeptah sah. Er erinnerte sich daran, dass ein lokaler Würdenträger sie begleitete – Reginald Barclay –, und deshalb würde es sicher niemand wagen, ihnen den Zugang zu verweigern. Trotzdem rechnete er mit Schwierigkeiten, als er einen der beiden Elaysianer als Tangre Bertoran erkannte.
Der Peer der Jeptah schnitt eine finstere Miene. »Sind Sie gekommen, um mich zu verhöhnen, Captain Picard? Ihre Voraussagen bewahrheiten sich: Wir sind tatsächlich nicht imstande, uns selbst zu helfen, müssen uns auf die Retter von Starfleet verlassen.«
Picard überhörte den Spott.
Bertoran schnaufte abfällig, als er Barclay ansah. »Und hier ist der Stellvertreter des Cheftechnikers der Elaysianer. Welche Tricks haben Sie und Zuka Juno ausgeheckt? Warum lässt er uns nicht ins Programmierzentrum?«
»Was soll das heißen?«, erwiderte Reg verwirrt.
»Es soll heißen, dass er die Tür von innen verriegelt hat. Seit einer halben Ewigkeit stehen wir hier und bitten ihn, uns einzulassen.«
»Was hat er gesagt?«, fragte Reg.
»Nichts. Er weigert sich, irgendeine Antwort zu geben.« Bertoran sah den anderen Elaysianer an. »Sind Sie sicher, dass er sich dort drin befindet?«
»O ja, Erhabener.« Der Mann deutete auf Reg und Melora. »Er hat den Raum mit diesen beiden Personen erreicht und seitdem nicht verlassen.«
»Das war vor einigen Stunden«, sagte Melora.
»Die Tür ist eindeutig von innen verriegelt«, beharrte der Jeptah.
Barclay klopfte ans massive Metall. »Zuka Juno!«, rief er. »Ich bin’s, Ihr Stellvertreter! Öffnen Sie!«
Niemand antwortete und Barclay wandte sich beunruhigt an den Captain. »Ich verstehe das nicht. Er wollte dort auf uns warten und versuchen, den manipulierten Programmteil zu entschlüsseln.«
Der Captain sah Tangre Bertoran an. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir die Tür aufbrechen?«
»Wie wollen Sie das anstellen? Dieses Metall ist unsere stärkste Legierung.« Der Elaysianer runzelte besorgt die Stirn. »Sie haben doch nicht vor, hier von Ihren Phasern Gebrauch zu machen, oder?«
»Das ist nicht nötig«, erwiderte Picard. »Mr. Data, bitte öffnen Sie die Tür.«
»Ja, Sir.« Der Androide schwebte nach vorn und verankerte die Füße am Rand des runden Zugangs, um festen Halt zu haben. Dann griff er mit beiden Händen nach dem Rad der Tür und drehte. Es knirschte und knackte, als eine metallene Sperre brach, und anschließend ließ sich das Rad mühelos
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