Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
biegen. Reg rieb sich die Augen und starrte verwundert nach draußen.
»Was ist mit dem Himmel los?«
»Es handelt sich nicht um den Himmel, an den Sie gewöhnt sind«, antwortete Melora und lächelte. »Sie schliefen, als wir tiefer in die Kristallwelt flogen. Dies sind Himmelskristalle und den Namen verdanken sie ihrer Farbe. Es ist schwer, die Kristalle vom tatsächlichen Himmel zu unterscheiden. Man muss genau hinsehen.«
Reg sah genauer hin, als Melora den Shuttle durch einen Wald aus mächtigen Monolithen flog. Eine glänzende Facette ging in die nächste über; der Anblick erinnerte ihn an das Spiegelhaus eines Vergnügungsparks, den er als Kind besucht hatte. Als sie noch tiefer sanken, falteten sich die blauen Facetten übereinander, und dadurch entstanden wellenförmige Prismenstrukturen. Die Umgebung war wunderschön und Reg versuchte, nicht daran zu denken, dass sie auch gefährlich sein konnte, wenn der Elaysianerin ein Navigationsfehler unterlief.
Der Captain wandte nie den Blick von den Displays ab, während er die Pflichten des Kopiloten wahrnahm. »Wir sind nur noch fünf Flugminuten von den Zielkoordinaten entfernt«, sagte er.
»Gut«, erwiderte Pazlar. »Ich nehme bereits den Duft der Heimat wahr.«
Barclay hatte überhaupt kein Gefühl für die Perspektive, als sie tiefer hineinglitten in die Ansammlung von Kristallen. Es war wie der Flug in eine Schlucht aus Glas. Schließlich bemerkte er weiter vorn einige dunkle Flecken und fürchtete, dass sie es mit weiteren mutierten Kristallen zu tun bekamen.
»Was ist das?«, fragte er besorgt.
»Mein Zuhause«, erwiderte Melora wehmütig.
Als sie den Flug fortsetzten, schrumpften die Abstände zwischen den Prismen und ihre Facetten näherten sich einem zentralen Einschnitt. Kurz darauf erkannte Reg die dunklen Flecken als Netze und er erinnerte sich daran, schon einmal ähnliche Gebilde gesehen zu haben. Melora setzte die Geschwindigkeit herab und sie kamen an einigen Elaysianern vorbei, die vor Ritzen und Spalten im Altwuchs-Kristall schwebten. Aus der Nähe betrachtet erwies sich der alte Monolith als erstaunlich verwittert. Auch diese Region der Kristallwelt blieb nicht von dunklen Wucherungen verschont – unheilvolle Wolken und umherfliegende schwarze Splitter wiesen deutlich darauf hin.
»Normalerweise wären diese Leute mit dem Anbau von Nahrungsmitteln beschäftigt, aber jetzt versuchen sie offenbar, die dunklen Wucherungen zu beseitigen«, brummte Melora. »Ich frage mich, ob das Getreide zerstört wurde.«
Reg schluckte und ahnte, was jetzt in Pazlar vor sich ging. Wenn eine Person Gäste nach Hause brachte, so wünschte sie sich, dass jener Ort einen möglichst guten Eindruck machte. In diesem Fall aber drohte eine Katastrophe. Die Elaysianer sahen voller Neugier von der Arbeit auf, wirkten aber auch mutlos und niedergeschlagen. Einige von ihnen bewegten sich völlig mechanisch.
Der Shuttle glitt langsam ins Zentrum der großen Ansammlung von Kristallen und Reg sah sich in der Kommune um. Netze spannten sich über den dreieckigen Öffnungen des Einschnitts, bildeten in einzelne Komponenten unterteilte Schichten, wie Bündel innerhalb von Bündeln. Barclay fand es seltsam, dass es auf der Kristallwelt zwar keine Gravitation oder eine planetare Oberfläche gab, sich aber trotzdem das Gefühl einstellte, durch verschiedene Schichten immer tiefer vorzustoßen.
Melora aktivierte die Manövrierdüsen und brachte den Shuttle auf Relativgeschwindigkeit null. Einige Elaysianer näherten sich und banden das kleine Raumschiff fest; andere sahen neugierig durchs Fenster.
»Oh, da ist Bozwani!«, entfuhr es Melora erfreut. »Und mein Landwirtschaftslehrer… Ich habe seinen Namen vergessen.«
»Gehen Sie ruhig voraus«, sagte Picard und deutete zur Luke. »Ich sorge dafür, dass der Shuttle alle Mitteilungen an uns weiterleitet.«
»Danke, Sir.« Melora berührte eine Schaltfläche und öffnete damit die Luke. »Ich deaktiviere jetzt die künstliche Gravitation.«
Reg spannte unwillkürlich die Muskeln, obwohl das überhaupt nicht nötig war. Er begann einfach zu schweben, stieg langsam auf – und stieß mit dem Kopf an die Decke. Pazlar sauste regelrecht an ihm vorbei und der Captain folgte ihr. Barclay seufzte und zog sich mühsam zur Luke.
Als er schließlich nach draußen gelangte, war Melora von einer großen Menge umgeben. Zwei Elaysianer hatten es so eilig, Pazlar zu erreichen, dass sie gegen Picard stießen, der sich daraufhin
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