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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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fliegen?«
    Der Captain nahm wieder im Sessel des Kopiloten Platz und verschränkte die Arme. »Der Gendlii ist uns am nächsten und wir nutzen die noch verbleibende Zeit besser, wenn wir zuerst mit den Cheftechnikern reden, die vielleicht noch überzeugt werden müssen.«
    »Natürlich«, erwiderte Deanna und sah die Logik des Captains ein. Der beunruhigendste Aspekt des Traums bestand darin, dass sie das Gefühl hatte, schon einmal in der anderen Dimension gewesen zu sein. Es gab keine visuellen Eindrücke, die vertraut wirkten, wohl aber eine Emotion, der sie dort schon einmal begegnet war: absolutes Entsetzen.
    Sie kannte das Entsetzen, hatte es zum Beispiel bei der Verfolgung durch die Borg gespürt. Doch der Grund für jenes Empfinden war ganz konkret gewesen. Die Gefühle aber, die sich auf das Etwas in der anderen Dimension bezogen, liefen auf ein Schwarzer-Mann-unterm-Bett-Entsetzen hinaus, auf ein Monstrum-in-der-Finsternis-Grauen. Sie konnte keinen Namen damit verbinden, kein Gesicht und kein Geräusch, denn sie betrafen einen Bereich unterhalb der Bewusstseinsschwelle, wo die Vernunft keine Rolle mehr spielte. Ihre primitiven Sinne wussten, dass es existierte, auch wenn die normalen Sinne nichts wahrnahmen.
    Interessanterweise verhielt es sich mit den Sensoren der Enterprise ähnlich: Sie konnten den Dimensionsriss unweit der Kristallwelt nicht orten. Aber er existierte und machte sich unter der Oberfläche bemerkbar, ohne auf dem Radarschirm zu erscheinen.
    Alles in Deanna drängte danach, so schnell wie möglich mit dem Cheftechniker der Lipuls zu sprechen, doch die Prioritäten des Captains waren richtig. Außerdem wusste sie überhaupt nicht, ob die beunruhigenden Träume von jenem Lipul stammten oder von einem anderen Angehörigen des überaus langlebigen Volkes. Derzeit konnte sie dem Captain keine Argumente präsentieren, hatte nichts weiter als nebulöse Träume und vage Ängste. Es fühlte sich so an, als gäbe es in ihrem Gehirn ein Loch, hervorgerufen von gelöschten Erinnerungen.
    Picard drehte seinen Sessel und streckte die Hand nach der Instrumententafel aus – auf seine Berührung hin erwachte sie mit einem Piepsen zu elektronischem Leben. »Ich würde die anderen gern noch schlafen lassen, aber inzwischen sind wir schon seit über fünf Stunden hier. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf den Weg machen.«
    Deanna nickte, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und stellte besorgt fest, dass die Traumbilder bereits zu verblassen begannen.

    Während des größten Teils der Reise versuchte Deanna ohne großen Erfolg, mit Keefe Nordine zu reden und mehr über seinen geistigen Zustand zu erfahren. Aber er wollte nur mit Reg Barclay oder dem Captain sprechen, mied sowohl die Counselor als auch Melora Pazlar. Melora hatte alle Hände voll zu tun, den Shuttle durch das bunt schillernde dreidimensionale Labyrinth der Kristallwelt zu steuern und Ansammlungen dunkler Wucherungen auszuweichen. Deanna konnte verstehen, dass Nordine Melora nicht stören wollte, aber warum ging er ihr aus dem Weg?
    Vielleicht hatte er sie als das erkannt, was sie war: eine Psychologin, die sich ein Bild von ihm machen wollte. Es war sehr schwer, einen geeigneten Zeitpunkt für ein Gespräch zu finden, denn er unterhielt sich dauernd mit den anderen. Deanna lauschte aufmerksam und je mehr sie von ihm und seinem persönlichen Hintergrund hörte, desto mehr hielt sie ihn für einen jungen Mann, der mehr Zeit hatte als Verstand. Er hatte sich auf einige tollkühne Abenteuer eingelassen und sie glücklicherweise überlebt, bevor es ihn zu den Frills verschlug. Jetzt kehrte er heim, traumatisiert und nicht mehr imstande, aus eigener Kraft zu gehen. Über seine Beine wurde nicht gesprochen. Das war kein Thema, denn sie reisten ohne künstliche Gravitation.
    Einmal hörte Deanna, wie Nordine mit Barclay sprach. Die beiden jungen Männer flüsterten wie zwei Schüler in der letzten Reihe eines Klassenzimmers und Troi spitzte die Ohren:
    »Ich sage Ihnen, Reg, Sie wissen gar nicht, wie gut Sie dran sind«, meinte Nordine. »Mit diesen Kristallen am Hals sind Sie ein wichtiger Mann. Was waren Sie, bevor Sie hierher kamen?«
    »Einfach das, was… ich bin«, erwiderte Reg. »Ein Starfleet- Techniker.«
    »Eine der Drohnen«, kommentierter Nordine voller Anteilnahme. »Ich muss vermutlich zu einem solchen Leben zurückkehren, aber Sie nicht. Sie haben diese Welt regelrecht erobert, Reg. Sie sind… die wichtigste Person auf dem ganzen

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