Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
Einsatzgruppe, unter ihnen auch der Captain, nicht länger über ihre Müdigkeit hinwegtäuschen.
»Ich glaube, wir überlassen Sie jetzt Ihrer Arbeit«, sagte Picard und gähnte »Mr. Barclay, Counselor Troi… Bestimmt brauchen Sie Schlaf ebenso dringend wie ich.«
»Ja, Sir.« Reg nickte erleichtert.
Im Turbolift betrachtete Picard interessiert die drei Kristalle an Barclays Hals. »Sind sie schwer?«
»Das sind sie, ja, Sir. Aber ich bin so froh, wieder Schwerkraft zu spüren, dass es mir überhaupt nichts ausmacht.«
Der Captain lächelte müde. »Ich schlage vor, Sie bringen die Kristalle zum Teile-Replikator des Maschinenraums. Replizieren Sie sie mit maximaler Auflösung und sorgen Sie dafür, dass die Originale in der Sicherheitsabteilung unter Verschluss kommen. Tragen Sie die Kopien. Selbst wenn sie nicht hundertprozentig exakt sind – niemand wird den Unterschied bemerken.«
»Ja, Sir«, erwiderte Reg betrübt. Es gefiel ihm nicht, Attrappen zu tragen, aber er verstand durchaus die Logik, die sich dahinter verbarg. Immerhin konnte ihm etwas zustoßen…
»Schauen Sie nicht so besorgt drein«, sagte Deanna. »Die Hälfte haben wir bereits hinter uns gebracht.«
»Ja, ich weiß«, murmelte Barclay. »Aber warum habe ich das Gefühl, dass die zweite Hälfte schwerer sein wird?«
Nach vier Stunden Schlaf und einer Tasse Tee fühlte sich Captain Picard erfrischt, betrat die Krankenstation und hielt nach Beverly Crusher Ausschau. Er fand die Ärztin im Therapiezimmer; sie kümmerte sich dort um Keefe Nordine, der auf einem Übungsfahrrad strampelte. Zumindest glaubte Picard, dass es sich um Nordine handelte, denn der Vagabund hatte gebadet, den Bart entfernt und sich das Haar auf eine vernünftige Länge schneiden lassen.
»Captain!«, rief Keefe Nordine erfreut. »Sehen Sie nur, wozu ich schon wieder imstande bin. Dr. Crusher meint, dass ich bald wieder völlig in Ordnung sein werde!«
»Nach einer langen, intensiven Therapie«, betonte Dr. Crusher. »Hallo, Jean-Luc. Du hast mir da einen interessanten Patienten gebracht. Er litt nicht nur an Muskelatrophie, sondern auch an Unterernährung, Skorbut, Rachitis und einigen anderen Krankheiten.«
»Das klingt ganz nach einem alten Seemann«, meinte Picard und lächelte.
Nordine verzog das Gesicht. »Ich hab’s immer für unmöglich gehalten, dass sich die Frills allein von den froschartigen Wesen ernähren können. Danke dafür, dass Sie mich da herausgeholt haben, Captain. Ich dachte, ein großartiges Abenteuer zu erleben, aber jetzt weiß ich, dass ich halb verrückt war. Wenn ich mich irgendwie erkenntlich zeigen kann… Bitte weisen Sie mich sofort darauf hin.«
»Freut mich, das zu hören, denn Sie sind tatsächlich imstande, uns zu helfen.« Der Captain wandte sich an Beverly. »Kann er zu Kristallwelt zurückkehren, Doktor?«
Die Ärztin dachte darüber nach. »Es wäre besser, wenn er hier bliebe. Die Folgen der schlechten Ernährung haben wir behoben und er hat bereits mit einer Behandlung begonnen, die neues Muskelgewebe bilden soll. Aber eine solche Behandlung hat nur dann einen Sinn, wenn er der Schwerkraft ausgesetzt bleibt.«
»Haben Sie irgendwelche Erfahrungen mit den Yiltern, Mr. Nordine?«, fragte Picard.
Der Abenteurer nickte. »Ja, ich bin in ihren Höhlen gewesen und habe einige Male mit ihnen gesprochen. Es sind friedliche Geschöpfe, die sich von Flechten ernähren.«
»Wie kommunizieren sie?«
»Sie können mit der Tastatur eines Computers umgehen«, sagte Nordine. »Sieht sehr seltsam aus. Die Yiltern sind die einzigen Bewohner der Kristallwelt, denen etwas an fremder Technik liegt. Wir haben bei ihnen einen alten Tricorder gegen Nahrungsmittel eingetauscht. Wenn Sie ihnen einen Besuch abstatten wollen, sollten Sie einige technische Spielereien mitnehmen.«
»Das sind genau die Informationen, die ich brauche«, erwiderte Picard. »Und deshalb möchte ich, dass Sie mich zur Yiltern- Enklave begleiten.«
»Kommt die hübsche Elaysianerin namens Melora mit?«
Der Captain beschloss, diese unverschämte Frage indirekt zu beantworten.
»Wir müssen zwei Einsatzgruppen losschicken, um alle Cheftechniker rechtzeitig zu erreichen.« Er erzählte kurz von der schnell zunehmenden Thoron-Strahlung, die in weniger als sechs Tagen alle Bewohner der Kristallwelt töten würde.
Nordine pfiff leise. »Das steckt also hinter den mutierten Kristallen… Kein Wunder, dass Sie und Ihre Leute sich solche Mühe geben.« Der
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