Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
der sie liebte, nie verraten zu können. Doch ihr blieb keine andere Wahl, wenn sie nicht ihr eigenes Volk verraten wollte.
»Wirklich, es ist alles in Ordnung mit mir«, versicherte Deanna Troi, als sie und Beverly Crusher durch einen leeren Korridor zum Turbolift gingen.
Crusher runzelte die Stirn und gab sich möglichst streng. »Wobei es natürlich zu berücksichtigen gilt, dass ›in Ordnung‹ relative Bedeutung hat. Captain Picard macht sich Sorgen um Sie, und ich ebenfalls.«
»Nur weil ich einmal ausgerastet bin?«, erwiderte Troi fröhlich. »Warum sollte sich deshalb jemand Sorgen machen müssen?«
»Unter anderen Umständen wären Sie jetzt nicht mehr im aktiven Dienst«, warnte Beverly. »Aber der Captain hat Recht: Sie verfügen über eine besondere Beziehung zu diesem Planeten und seinen Bewohnern.«
Deanna nickte und in ihren Augen zeigte sich ein seltsamer Glanz, als sie sagte: »Was auch immer mit der Kristallwelt geschieht – es passiert auch mit mir. Unsere Schicksale sind miteinander verknüpft. Wer den Planeten angreift, greift auch mich an.«
»Wie bitte?«, fragte Beverly Crusher verwirrt.
Die Betazoidin blieb stehen und sah Crusher an, wobei der Glanz in ihren dunklen Augen noch intensiver wurde. »Seit dem ersten Traum, als mich die Botschaft der Lipuls erreichte, hat sich mein Geist geöffnet. Ich bin wie ein Empfänger, den ich nicht kontrollieren kann. Dort draußen gibt es ein anderes Wesen, das nicht zu den sechs intelligenten Spezies der Kristallwelt gehört, und es hat eine Verbindung zu mir geschaffen. Ich weiß nicht, woher es kommt – vielleicht aus dem Riss –, aber ich bin sicher, dass es zurückkehren wird.«
Diese Worte gefielen der Ärztin ganz und gar nicht. »Sie rechnen mit weiteren Wahnvorstellungen?«
»Nein, ich glaube, beim nächsten Mal werde ich imstande sein, das Wesen zu erkennen und ihm gegenüberzutreten«, sagte Troi voller Entschlossenheit. »Aber wenn ich erneut überschnappe… Bringen Sie mich zum Gendlii. Er ist meine einzige Hoffnung.«
Crusher schüttelte den Kopf und bedauerte, Troi nicht in der Krankenstation unterbringen zu können – der Captain brauchte sie. Vielleicht brauchte sie der ganze verdammte Planet. Die Counselor schien davon überzeugt zu sein.
»Dort ist der Turbolift.« Crusher deutete auf die Tür. »Bitte geben Sie gut auf sich Acht.«
»Denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe.« Troi trat auf den Lift zu, dessen Tür sich vor ihr öffnete. »Ich bin nicht verrückt. Ich versuche nur, einen Kontakt herzustellen.«
»Das behaupten sie alle«, entgegnete die Ärztin und verzog das Gesicht.
Als die Tür des Turbolifts zuglitt, bedachte Deanna Beverly mit einem beruhigenden Lächeln und für einige Sekunden glaubte die Ärztin, dass mit Troi wirklich alles in Ordnung war.
Dann erwog sie die Möglichkeit, dass Deanna Recht hatte, dass auf der anderen Seite des Dimensionsrisses eine unbekannte Entität lauerte, die Träume schickte, um Kontakt mit anderen Selbstsphären aufzunehmen. Dieser Gedanke ließ sie schaudern. Die ganze Zeit über hatten sie gegen etwas gekämpft, das sie für eine Naturkatastrophe hielten, noch dazu eine, die kaum überraschte, wenn man die fragile Struktur der Kristallwelt berücksichtigte. Doch wenn es sich um einen Angriff handelte, so bedeutete er Krieg gegen einen Planeten der Föderation, möglicherweise sogar Krieg zwischen zwei verschiedenen Dimensionen, wobei der Riss eine wichtige Waffe darstellte. Und wenn die Entität auch ihre Träume beeinflussen konnte, so standen sie ihr hilflos gegenüber.
Crusher schüttelte den Kopf. Vielleicht begann sie bereits damit, eigene Wahnvorstellungen zu entwickeln. Alles um sie herum war so fremdartig, dass es schwer fiel, die Realität von Illusion zu unterscheiden. Die Kristallwelt erweckte den Eindruck, eigentlich gar nicht existieren zu dürfen, aber es gab sie. Die Sensoren reagierten nicht auf den Dimensionsriss, aber es gab auch ihn – er bombardierte sie alle mit dunkler Materie und Thoron-Strahlung. Die ganze Macht von Starfleet sollte eigentlich in der Lage sein, sie zu retten, aber Starfleet war hilflos. Nach dem Verlust der Summit würde die Flotte keine weiteren Schiffe ins Sonnensystem der Kristallwelt schicken.
Sie waren in einer völlig fremden Umgebung auf sich allein gestellt und mit einem Problem konfrontiert, das sie nur zum Teil verstanden. Deanna hatte sich verändert und sie alle hingen von einem unsicheren Techniker
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