Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
Mission in Gefahr geraten. Doch das änderte nichts daran, dass Reg Melora liebte. Wenn sie Schwäche zeigte, war er stark, und umgekehrt. Allerdings mangelte es ihnen beiden an Geschick im Umgang mit anderen Personen. Normalerweise war Deanna Troi die Freundlichkeit selbst. Wer mit ihr nicht zurechtkam, hatte echte Probleme.
»Kommen Sie, Barclay!«, ertönte Trois Stimme aus dem Helmlautsprecher. »Zurück an die Arbeit!«
»J-ja, Commander«, stotterte er. »Ich m-meine… n-nein, Sir!«
»Was soll das heißen?«
»Äh… bitte um Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen.«
Mühevoll schob sich Reg aus dem Loch und blickte anschließend ins Prisma, wo Troi bereits mit der Suche begonnen hatte. Er bemerkte ihren weißen Schutzanzug inmitten der abscheulichen dunklen Massen. »Lassen Sie uns miteinander reden, Commander.«
Sie drehte sich in der Schwerelosigkeit, umgeben von Luft und Gel, den Resten des Marks. Melora hatte dem Prisma den Todesstoß versetzt, aber es wäre ohnehin gestorben und ein Opfer der ›Krankheit‹ geworden, die dunkle Kristalle wachsen ließ. Reg fühlte sich an einen Kandelaber-Kaktus erinnert, den er einmal in Arizona gesehen hatte: Schwarze Flecken wiesen auf eine Trockenfäule hin, die ihn von innen her zerfraß. Wie ein engelhafter Vogel glitt Deanna Troi durch den verrottenden Kadaver eines einst stolzen Giganten.
»Ich höre«, sagte die Counselor resigniert.
»Ich weiß, dass ich nicht ganz unvoreingenommen bin«, ließ sich Reg vernehmen, »aber dies sind besondere Umstände. Im Gegensatz zu Melora stammen wir nicht von der Kristallwelt; sie fühlt sich viel stärker als wir von den Dingen berührt, die hier geschehen. Commander Troi, ich habe gehört, dass Sie… nun, dass Sie ein Problem hatten… Sie wissen schon…«
»Ich bin vorübergehend übergeschnappt«, sagte Troi gerade heraus. »Captain Picard hat mir eine Chance gegeben und deshalb glauben Sie, dass ich auch Melora eine Chance geben sollte.«
Reg nickte mit Nachdruck. »Darum wollte ich Sie bitten!«
Die ferne weiße Gestalt gestikulierte mit den Armen. »Reg, Sie lieben Melora! Sie wissen überhaupt nicht, wovon Sie reden.«
»Ja, ich liebe sie«, gestand Barclay. »Aber ich weiß auch: Zwei Personen brauchen mehr Zeit als drei, um das Prisma zu durchsuchen. Und ich weiß, dass wir beide nicht in der Lage sind, den Shuttle sicher durch die Kristalllabyrinthe dieses Planeten zu fliegen.«
Troi ließ die Arme sinken. »Der Captain und Data sind hierher unterwegs.«
»Aber sie treffen erst in einigen Stunden hier ein. Und wenn sie hier sind… Was wollen Sie ihnen dann sagen? Wir hätten ohnehin ein Loch ins Prisma bohren müssen. Melora hat uns mehrere Stunden Arbeit erspart! Wir suchen nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.«
»Na schön.« Troi seufzte. »Wir treffen uns beim Shuttle.«
Reg atmete erleichtert aus, was im Helm noch lauter klang als sonst. Eine Hürde ist genommen, jetzt kommt Melora an die Reihe.
Fünf Minuten später befanden sie sich wieder beim Shuttle und Troi forderte Melora mit einem Wink auf, durch die Luke zu fliegen. Im Innern des kleinen Raumschiffs nahmen Barclay und die Counselor ihre Helme ab. Vom Pilotensessel aus richtete Melora einen verdrießlichen Blick auf sie.
Reg hob die Hand. »Wenn ich zuerst etwas sagen dürfte, Commander Troi…«
»Meinetwegen«, erwiderte sie.
Der schlaksige Lieutenant holte tief Luft. »Sie beide sind der Grund, warum wir hier sind. Wenn Sie nicht jene Träume gehabt hätten, wäre die Enterprise irgendwo unterwegs und damit beschäftigt, einige wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Jetzt sind wir hier und versuchen, diesen Planeten zu retten, wobei wir uns keine Fehler leisten dürfen.«
Reg wandte sich an Melora und richtete den Zeigefinger auf sie. »Du musst uns vertrauen! Die Crew der Enterprise besteht aus sehr kompetenten Personen und wir sind bereit, uns für deinen Planeten zu opfern. Die Jeptah stehen dieser Sache viel zu nahe, um es ohne unsere Hilfe zu schaffen. Glaub mir, Melora, ich würde dich nie belügen. Wir können deinen Heimatplaneten retten, wenn du uns Gelegenheit dazu gibst.«
Die Elaysianerin senkte den Blick, doch ihr Schweigen dauerte an.
Reg deutete zum Prisma. »Als die… die Dunkelheit diese Welt infizierte… Die Lipuls wussten, dass nur von Starfleet Rettung kommen kann. Aber wie dem auch sei – Sie beide sind der Schlüssel zu der ganzen Sache.«
Deanna nickte langsam und Melora starrte auf
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