Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
Außenweltlern entgegennehmen. Wir kontrollieren jetzt die Situation – und auch die Technik.«
Melora schwieg und widerstand der Versuchung, ihn einen hinterhältigen Lügner zu nennen. Er hatte sie nie auf seine Absicht hingewiesen, die Enterprise zu übernehmen. Damit wäre sie auf keinen Fall einverstanden gewesen. Zu spät begriff sie, dass ihre Loyalität dem eigenen Volk gegenüber sie dazu verleitet hatte, sich für die falsche – die skrupellose – Seite zu entscheiden.
»Wenn Sie alles unter Kontrolle haben…«, sagte Melora. »Warum brauchen Sie mich dann? Ich wollte zu meiner Enklave zurückkehren und dort auf das Ende warten, so oder so.«
Bertoran schnitt eine Grimasse, die Ärger zum Ausdruck brachte. »Zwar kontrollieren wir hier die Situation, wie Sie sehen, aber es gibt noch einige unerledigte Angelegenheiten. Eine kleine Gruppe von Besatzungsmitgliedern treibt sich frei an Bord herum und bereitet Probleme. Wir dachten, dass Sie mit ihnen reden und sie zur Vernunft bringen könnten.«
Melora lachte. »Sie wollen von mir, dass ich eine Starfleet- Crew dazu bringe, ihr Schiff zu verraten? Offenbar wissen Sie nicht viel über diese Leute. Sie sind loyal und hartnäckig – im Gegensatz zu mir geben sie nicht einfach auf.«
Bertorans Miene verfinsterte sich. »Sie wollen uns nicht helfen?«
»Warum brauchen Sie überhaupt dieses Schiff?«, fragte Melora. Sie wollte Zeit gewinnen, um die Lage besser einzuschätzen und zu entscheiden, welche Rolle sie bei den aktuellen Ereignissen spielen wollte.
»Wir beabsichtigen, die Waffen der Enterprise gegen den Riss einzusetzen«, antwortete Bertoran.
Melora hoffte, dass ihr Gesicht nicht verriet, wie entsetzt sie war. Starfleet-Waffen waren keine Spielzeuge, mit denen man herumexperimentieren konnte. Sie erinnerte sich an die Besprechungen, bei denen Captain Picard und seine Offiziere die Möglichkeit erörtert hatten, die Waffen der Enterprise auf den Riss zu richten. Sie wussten nicht, welche Folgen sich daraus ergeben mochten, und die Jeptah wussten es ebenfalls nicht. Nur die Lipuls wussten etwas – und vielleicht auch Deanna Troi, ihre Auserwählte.
»Sie haben überhaupt keine Ahnung, was ein Einsatz der Waffen bewirken könnte!«, entfuhr es Melora und damit gab sie ihren neutralen Standpunkt auf. »Und Sie wissen nicht, was sich auf der anderen Seite des Risses befindet. Eine fremde Dimension erstreckt sich dort, mit vielen unbekannten Lebensformen!«
»Wir wissen, dass der Riss die Kristallwelt zerstört, und jetzt verfügen wir über die Mittel, ihn zu zerstören.« Tangre Bertoran verschränkte die Arme und bedachte Melora mit einem bösen Blick. »Ich gebe Ihnen eine weitere Chance, Ihre Loyalität der Heimat gegenüber zu beweisen. Aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, haben wir eine Phaserbank des Schiffes ausgebaut und an der Schale montiert. Sie besteht aus vierzehn Phaserprojektoren. Wir kommen mit der Technik zurecht, aber Sie sind mit der Starfleet-Terminologie vertraut. Mit Ihrer Hilfe könnten wir die Vorbereitungszeit drastisch reduzieren.«
»Na schön«, erwiderte Melora, die nicht wusste, was sie sonst antworten sollte. Sie hielt es für besser, frei zu bleiben, als sich von diesen arroganten Narren gefangen nehmen zu lassen.
»Unsere Absicht besteht darin, die Phaser in einem Schattenzeichen abzufeuern«, sagte Bertoran und kniff dabei die blauen Augen zusammen. »Wir werden uns jetzt zur Schale beamen, um dort mit den letzten Vorbereitungen zu beginnen.«
Der große Alpusta und der geschmeidige Frill schwebten nach vorn und Melora wich zurück, fühlte sich auf der Transporterplattform in die Enge gedrängt. Bertoran und seine Getreuen wollten ganz offensichtlich kein Risiko eingehen und sie unbeobachtet arbeiten lassen.
Melora Pazlar begriff: Sie hatte einen Fehler gemacht, und ihr blieb weniger als eine Stunde, um ihn zu korrigieren.
12
A lso los!«, sagte Geordi LaForge. – Die beiden kleinen Bynare sausten los und füllten den Korridor mit Graviton-Emissionen. Die zwei Alpusta weiter vorn rollten sich zusammen wie Spinnen, die von einem heißen Schürhaken getroffen worden waren, und ein Elaysianer prallte an die Wand. Doch der in Gelb gekleidete Humanoide blieb bei Bewusstsein und versuchte, einen Phaser unter seinem weiten Gewand hervorzuholen. Genau in diesem Augenblick aktivierte der Catullaner den Gravitonprojektor am anderen Ende des Korridors. Ein Schwerkraftfeld entstand
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