Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
heftigen Erschütterungen, von denen die Kristallwelt heimgesucht worden war, nicht gespürt, aber sie sahen ganz deutlich ihre Konsequenzen. Wenn so etwas noch einmal geschah, blieb von dem Planeten kaum noch etwas übrig, das gerettet werden konnte.
Der Captain sah auf Deanna Troi hinab, die noch immer wie ein schlafendes Baby auf seinem Schoß lag. Doch es handelte sich nicht um einen erholsamen Schlaf, sondern um ein Koma mit stark reduzierter Hirnaktivität, nach den Anzeigen des medizinischen Tricorders zu urteilen. Barclay und Nordine blieben wie zwei besorgte Krankenschwestern in der Nähe, dazu bereit, eine Injektion zu verabreichen oder die Temperatur zu messen. Aber inzwischen hatten sie bereits alles versucht, um die Counselor wieder zu wecken.
Einmal mehr spielte Picard mit dem Gedanken, zur Enterprise zu fliegen, aber er hatte Deanna versprochen, sie bei einem neuerlichen Anfall zum Gendlii zu bringen. Außerdem waren sie bereits zu ihm unterwegs gewesen, als die Counselor einen weiteren mentalen Kollaps erlitt. Der Captain fürchtete fast, dass sich Riker mit ihm in Verbindung setzte, denn dann hätte er auf Trois Zustand hinweisen müssen. Aber die Enterprise stellte keinen neuerlichen Kom-Kontakt her, was darauf hindeutete, dass man dort alle Hände voll zu tun hatte.
»Wie weit ist es noch bis zum Gendlii, Data?«, fragte Picard.
»Normalerweise hätten wir ihn bereits erreicht«, erwiderte der Androide. »Aber die vielen Kristallfragmente haben uns aufgehalten. Darüber hinaus stelle ich fest, dass die Thoron- Strahlung in einigen Bereichen ein kritisches Maß erreicht. Uns bleiben nicht mehr annähernd vier Tage Zeit, bis alle Bewohner dieser Welt sterben.«
»Das erinnert mich an etwas«, sagte Picard und seufzte schwer. »Mr. Data, wenn unsere Bemühungen umsonst bleiben, sind Sie bald der einzige Überlebende der Kristallwelt. In dem Fall müssen wir annehmen, dass der Dimensionsriss nach wie vor geöffnet ist und Starfleet keine Hilfe leisten kann.«
Der Androide nickte. »Ich werde nicht aufhören, nach Möglichkeiten zu suchen, die Situation zu verändern.« Er zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Allerdings wird es sehr einsam sein.«
»Gewähren die Schilde des Schiffes keinen Schutz?«, fragte Nordine.
»Nein«, antwortete Data. »Die Thoron-Strahlung beeinträchtigt die energetische Struktur der Schilde und durchdringt sie.«
»Wir könnten einen letzten Versuch unternehmen, den Planeten zu verlassen und dem Dimensionsriss zu entkommen«, sagte Picard. »Allerdings deuten unsere bisherigen Erfahrungen darauf hin, dass wir kaum mit einem Erfolg rechnen dürfen.«
»Nach meinen Berechnungen beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg weniger als null Komma eins Prozent«, ließ sich Data vernehmen. »Das destruktive Potential des Risses wächst.«
»Verdammt«, murmelte Keefe Nordine. »Warum hören diese Idioten nicht auf uns?«
Der Captain seufzte. »Vielleicht sind sie jetzt dazu bereit.«
»Da ist der Gendlii!«, stieß Reg Barclay aufgeregt hervor und deutete aus dem Fenster.
Der Shuttle flog an einer Wolke aus Kristallsplittern vorbei und näherte sich einem riesigen Haufen, der einen weißen Mantel trug, von schwarzen Streifen durchzogen. Vielleicht hatte der schützende Belag des Pilzes verhindert, dass diese Kristalle wie so viele andere zerbrachen.
»Soll ich versuchen, die Gehilfen zu finden?«, fragte Data.
»Nein, wir wissen inzwischen, wie man mit dem Gendlii kommuniziert«, sagte Picard. »Das Problem ist: In ihrem gegenwärtigen Zustand kann Counselor Troi kein Stück von dem Pilz essen.«
»Ich habe darüber nachgedacht«, meinte der Androide. »Mit unseren Handphasern können wir ein wenig von der Pilzsubstanz verdampfen und anschließend zu einer Flüssigkeit kondensieren lassen, um sie der Counselor mit einem Injektor zu verabreichen.«
»Gute Idee«, sagte Picard und war einmal mehr dankbar dafür, dass der Androide bei ihnen war. Erneut sah er auf die bewusstlose Troi hinab und fühlte sich hilflos. »Wir sollten keine Zeit verlieren.«
Deanna Troi schwebte in Dunkelheit und wusste nicht, ob sie tot oder nur schwer verletzt war. Sie befand sich in der Gewalt einer fremden Macht, ohne eine Möglichkeit, sich aus dem seltsamen Bann zu befreien. Die Entität konnte sie freigeben oder ihre Hirnzellen verbrennen, sie zu einem geistigen Krüppel machen. Vielleicht hielt sie ihr Selbst für immer fest, wie ein kleines Kind, das ein neues,
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