Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
und die anderen Remaner leise in sich hineinlachen über das, was für sie wohl lediglich Spocks skurriler Humor war.
Tuvok musste seine Meinung über Spocks Manieren sofort korrigieren. Er weiß, wie man mit diesen Leuten auf eine Art spricht, die sie verstehen , dachte er. Diplomatie sollte man eindeutig denen überlassen, die das Geschick und das Temperament haben, sie auszuführen.
»Ich muss des Weiteren annehmen, dass Sie eine Gemeinsamkeit unter den drei Völkern gefunden haben«, sagte Tuvok laut. Er war sich nicht sicher, was diese Gemeinsamkeit war, aber wenn es jemanden gab, der es schaffen würde, Frieden zwischen den Romulanern und den Remanern zu stiften und gleichzeitig Romulus und Vulkan wiederzuvereinigen, dann war es Spock.
»Vor zwei Standardmonaten habe ich Ihnen gesagt, dass sich die Spannungen im romulanischen Senat schnell einer Belastungsgrenze nähern«, sagte Spock. »Niemand von uns hätte ahnen können, wie schnell diese Krise zu einem Höhepunkt kommen würde, oder was die Auswirkungen von Shinzons Taten sein würden.
Während Sie eingesperrt waren, wurde das Romulanische Sternenimperium an den Rand des Ruins getrieben. Obwohl die Logik vorgab, dass die Wiedervereinigungsbewegung im derzeitigen Klima der politischen Umwälzungen schlechte Chancen haben würde, habe ich mehr Unterstützer für meine Sache gefunden als jemals zuvor. Und nicht nur aus den üblichen Ecken.«
Er schwieg für einen Moment, und faltete dann seine Hände. »Ich habe inzwischen den Wert verhandelnder Wiederannäherungsversuche und des Friedens mit den Remanern verstanden. Die Föderation will lediglich Frieden mit denjenigen schließen, die an den romulanischen Machthebeln sitzen, aber sie hat den Willen derjenigen innerhalb des Imperiums unterschätzt, die daran glauben, dass die etablierte Machtstruktur auf Romulus am Ende ist.«
»Sie wissen hoffentlich, dass diejenige, die momentan Ki Baratans politische und militärische Hierarchie kontrolliert, niemals freiwillig abtreten wird«, sagte Tuvok.
Ein Ausdruck, der beinahe traurig wirkte, spielte um Spocks Augen. »Ja.«
Tuvok spürte, wie ihm ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterlief. »Es klingt, als ob Sie mit den Remanern an einer bewaffneten, offenen Rebellion arbeiten. Sind Sie schon so lange von Vulkan weg, dass Sie die Lehren Suraks vergessen haben?«
Spock deutete auf Colonel Xiomek. »Die Remaner haben sich nicht gegen das Imperium erhoben, obwohl ich Ihnen versichern kann, dass sie dazu in der Lage wären. Würde dieser Fall eintreten, würden die Feuer der Gewalt, die immer noch im romulanischen Herzen lodern, wieder angeschürt, und niemand wird sie dann wieder dämpfen können.«
Und was würde dann aus deinem Lebenswerk werden? , dachte Tuvok. Er nickte und sagte laut: »Ich verstehe.«
»Ich bemühe mich, der remanischen Führung die Notwendigkeit klarzumachen, den Wunsch ihres Volkes nach Rache zu bremsen und nach anderen Methoden der Wiedergutmachung und sozialen Veränderung zu suchen«, fuhr Spock fort. »Sie haben vielleicht sogar eine größere Affinität zu reiner Logik als unsere romulanischen Vettern – zumindest als diejenigen, die den Weg der Wiedervereinigung kurzerhand ablehnen.«
Obwohl seine Achtung vor Spocks Leistungen und Können immer noch gewaltig war, konnte Tuvok seine wachsende Beunruhigung nicht länger ignorieren. »Sie müssen sich der Gefahren bewusst sein, die das Anzetteln selbst einer gewaltlosen Revolution mit sich bringt«, sagte Tuvok und drehte den kalten Kommunikator in seiner linken Hand wieder und wieder. »Wenn Sie hier einen Bürgerkrieg verursachen, wie unbeabsichtigt auch immer, wäre Ihr Name …«
»Für immer beschmutzt«, unterbrach Spock brüsk. »Meine Reputation zählt wenig im Vergleich zu der Sache der vulkanisch-romulanischen Wiedervereinigung.«
Die Bedürfnisse vieler überwiegen die Bedürfnisse weniger , erinnerte sich Tuvok an einen Sinnspruch aus Sarteks Analekten . »Aber sind Sie wirklich bereit, weitere Gewalt zu riskieren – nur um den unsicheren Ausgang der Wiedervereinigung zu verbessern?«
Spock sagte nichts und starrte nachdenklich in die Dunkelheit. Er schien gerade antworten zu wollen, als Tuvok ein Schimmern bemerkte, das sich in der Luft um den alternden Diplomaten herum ausbreitete. Eine Millisekunde später sah er es um sich selbst und fühlte das bekannte, kurzzeitig schwindelerregende Ziehen eines Transporterstrahls.
Die felsige Höhle und die
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