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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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wurde langsam schwierig.
    Entgegen jeder Logik bemerkte er, dass er tatsächlich begann, flüchtige Blicke auf seine Wärter oder Begegnungen mit ihnen herbeizusehnen, egal, wie sehr sie ihn misshandelten. Außer den Schreien und dem Stöhnen, das aus den anderen Steinzellen der katakombenartigen, unterirdischen Gefängnisanlage zu ihm drang, waren seine Wärter die einzigen intelligenten Wesen, mit denen er zu tun hatte.
    Seit dem ersten lauffeuerartigen Ausbruch seines Fiebers vor einigen Tagen, hatte er nach und nach die Kontrolle über seinen Körper und Geist verloren. Wenn er nicht am ganzen Leib zitterte, lachte oder weinte er, und die normalerweise unterdrückten Emotionen zerrten weitaus mehr an ihm als die körperlichen Unannehmlichkeiten der Gefangenschaft. Meistens versuchte er, zu schlafen, auf den schwarzen Grund des Vergessens zu sinken. Er träumte nur selten und er war froh darüber. Wenn er einen Traum hatte, war dieser heftig, verstörend und unlogisch.
    Ein dunkles, käferähnliches Insekt krabbelte über den feuchten Steinfußboden zu seinen Füßen, dann die Lumpen hinauf, die seine Beine umhüllten. Er beobachtete und wartete ab, doch Entbehrung und Verzweiflung bezwangen Jahrzehnte geübter Disziplin. Sobald es in Reichweite war, schossen seine Hände vor wie ein Le-matya , das sich auf einen Wüsten ferravar stürzt. Als er das Insekt fing, klirrten seine Fesseln. Er fühlte, wie es versuchte, mit seinen scherenähnlichen Hörnern auf dem Kopf in seine Haut zu schneiden, aber er quetschte es, bis sein Panzer aufbrach. Der Käfer war sofort tot.
    In dem gedämpften Licht überprüfte er die Unterseite des Insekts, konnte aber keine der charakteristischen Merkmale eines Weibchens erkennen. Er hatte vor Wochen eines davon begonnen zu verspeisen und hatte feststellen müssen, dass die Weibchen in ihren Bauchbeuteln ein tödliches Gift trugen. Er drehte den Kopf dieses Käfers an den Hörnern, riss ihn ab und warf ihn beiseite. Als er in den harten Körper hineinbiss, überzog es seine Geschmacksknospen sofort mit einem trockenen, bitteren Geschmack. Er schloss seine Augen, während er einen weiteren Bissen nahm und fühlte, wie ihn Dunkelheit und Verzweiflung wieder überkamen.
    »Spuck' diese Kreatur sofort wieder aus«, schimpfte seine Mutter T'Meni, während sie auf ihn herabsah.
    Er schaute auf seine Hände hinunter und sah in seinen pummeligen Fingern einen halbaufgegessenen Geshu -Käfer. »Warum? Wari hat zuerst davon gegessen.«
    Sie beugte sich herab und schlug den Käfer aus seiner Hand in den Wüstensand. »Wari ist ein Sehlat. Du bist ein Vulkanier. Vulkanische Jungen essen keine Insekten.«
    »Das ist unlogisch, Mutter«, sagte er. »Wir geben Wari Essen, das wir nicht mehr wollen. Wenn er essen kann, was wir essen, warum können wir dann nicht das essen, was er isst?«
    »Vulkanische Jungen essen keine Insekten«, sagte sie bestimmt und ging davon.
    Tuvok besah sich den halbaufgegessenen Käfer. Er begann, sich zu winden und drehte das, was von seinem Kopf übrig war, in seine Richtung.
    » Romulanische Jungen essen Insekten«, sagte der Käfer. Seine Stimme war hell und schwach. »Bist du ein Romulaner?«
    »Nein, sagte Tuvok und seine eigene Stimme wurde plötzlich wieder tief wie die eines Erwachsenen. Er stand auf, wich vor dem zuckenden Insekt zurück und drehte sich um. Vor ihm stand Captain Spock und neben ihm Captain James Kirk und Captain Hikaru Sulu.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihren Einwand verstehe, Ensign«, sagte Spock zu ihm. »Wir diskutieren hier über eine Allianz zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium, nicht über eine Wiedervereinigung der Romulaner und Vulkanier.«
    Tuvok schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Das klingonische Ideal ist Eroberung und Ausbreitung«, erklärte er schließlich, langsam und bedächtig. »Diese Weltanschauung steht im Gegensatz zu den Grundfesten der Föderation. Die klingonische Kultur basiert auf Gewalt und Brutalität; Klingonen existieren nur, um zu erobern, zu zerstören und zu unterwerfen.«
    »Da haben Sie ja ein ganz schönes Energiebündel in Ihrer Mannschaft, Hikaru«, sagte Kirk mit einem Lächeln. Er deutete auf Tuvok, sah dabei aber Sulu an.
    »Sie wollen nichts sehnlicher als das Wesen unserer Ideale zu zerstören«, sagte Tuvok und fuhr fort, obwohl seine Gedanken durcheinander waren. »Sie wollen mit ihrer chaotischen, emotionalen Gesellschaft unsere zersetzen, und sie

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