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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Denken. Hier, im Herzen der romulanischen Macht, wurde die romulanische Weltanschauung deutlich: Es war kein Bild des Imperiums mit Romulus im Kern, sondern eher ein Symbol der Feindschaft, des jahrhundertealten Wettstreits mit dem alten Gegner, der Föderation.
    Und es dominierte den Boden der Senatskammer.
    Sehen sie sich etwa so? , fragte Troi sich. Immer an der Schwelle eines Krieges mit uns? Oder verdeutlicht die zentrale Position der Neutralen Zone eher ein Gefühl der Einengung? Eine Erinnerung an vereitelten Ehrgeiz? Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie sich über ihre Feindschaft mit einem langjährigen Gegner definiert?
    Troi sah von der Sternenkarte auf und zwang sich erneut, sich auf das aktuelle Geschehen zu konzentrieren – und auf die zwei hochrangigen Romulaner, welche nun zum Zentrum des Raumes schritten und auf exakt dem Platz anhielten, von dem aus romulanische Senatoren mehr als zwei Jahrhunderte lang ihre Reden gehalten hatten. Ihr fiel auf, dass der langweilige graue Boden makellos sauber war und kein Anzeichen der Tharalonstrahlung aufwies, von der sie doch wusste, dass Shinzon mit ihrer Hilfe einst sämtliches Leben in diesem majestätischen Saal ausgelöscht hatte.
    »Willkommen in Ki Baratan«, sagte Praetor Tal'Aura mit einem gütigen Lächeln, das nur unzureichend ihre lebensmüde Mischung aus Ehrgeiz und Vorsicht überdeckte. Ihre dunkelgraue Kleidung war schlicht, unscheinbar und kaum anders als die eines Junior-Mitglieds des Senats. »Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen.«
    Troi erwiderte das Lächeln, so gut sie konnte. Und auch das gelang ihr nur durch Willenskraft. Und vielen Dank für das enthusiastische Begrüßungskomitee.
    »Wir sind froh, Ihnen auf jede uns mögliche Weise zu helfen, Frau Praetor«, sagte Will. Er klang völlig selbstsicher, als er das Außenteam vorstellte, beginnend mit dem Admiral und endend bei Keru. Die umsichtig beherrschten Sorgen, die der Captain empfand, steigerten sich kurz, als er und Prokonsul Tomalak sich verbeugten. Der große, breitschultrige Mann stand an der Seite des Praetors.
    »Sie haben schon viel getan, um die Wahrheit hinter diesen Worten zu beweisen, Captain«, sagte Tal'Aura. »Die medizinischen Vorräte und Industriereplikatoren, welche Ihr Konvoi geliefert hat, werden unaussprechliches Leid von meinem Volk abwenden. Ich danke Ihnen im Namen des gesamten Romulanischen Sternenimperiums.«
    Obwohl die äußere Erscheinung des Praetors sich nicht verändert hatte, bemerkte Troi doch eine emotionale Verwirrung in ihren Worten. Es kostet diese Frau viel Überwindung, zur Annahme unserer Hilfe gezwungen zu sein , dachte Troi. Und sie weiß so gut wie wir, dass sie eigentlich gar nichts »im Namen des gesamten Romulanischen Sternenimperiums« tun oder sagen kann. Zumindest nicht, bis sich die Dinge für die Romulaner viel und bald zum Besseren gewendet haben.
    Eine Tür an der östlichen Seite des Raumes öffnete sich langsam und unterbrach Trois Gedanken. Sie sah drei romulanische Zivilisten und ein Paar hochrangiger Militärs den Raum betreten, welche eine weitere kleine Gruppe von bewaffneten, grimmig dreinblickenden Uhlans begleitete. Troi erkannte sofort, dass der ehemalige Senator Pardek nicht zu dieser Gruppe gehörte, und sie wechselte einen kurzen und doch nicht unbedeutenden Blick mit Will. Er hatte offenbar das Gleiche bemerkt.
    »Erlauben Sie mir, die anderen Teilnehmer dieser Konferenz vorzustellen«, sagte Tomalak und zeigte auf die romulanischen Neuankömmlinge. Sie alle nahmen an einem offensichtlich neu aufgestellten Konferenztisch Platz, der ein paar Meter vom Zentrum des kreisrunden Raumes entfernt war.
    Während Tomalak alle miteinander bekannt machte, besah sich Troi still die anderen Parteien. Sie »las« ihren emotionalen Status, während sie ihre gefasst wirkenden Gesichtsausdrücke studierte. Die große, dunkelhaarige Offizierin, Commander Donatra, war ihr und Will bereits bekannt.
    Als Donatras Warbird aus der Geleitschwadron der Romulaner verschwand, hatte Troi nicht anders gekonnt, als sich zu fragen, was der Commander getan hatte. Hatte sie die Valdore in der Nähe getarnt, um den Konvoi der Titan zu bewachen? War sie von einem dringenden Befehl weggerufen worden? Jazas neuer Sensor hatte keine Spur von Donatras getarntem Schiff ausmachen können, daher hatten Troi und auch Will Letzteres angenommen. Sie spürte noch immer, dass der Commander etwas Wichtiges verbarg – was sie nicht überraschte.

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