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Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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andernfalls
unerklärlichen Aussendungen von neuromagnetischer Energie.«
    Jaza nickte.
»Zusammengefasst sehen diese Messungen denen sehr ähnlich, die vor zehn Jahren
an Bord von DS9 gemacht wurden. Und genau wie bei jenem Ereignis ist ziemlich
sicher, dass dieses Protouniversum hier bereits, zumindest ein gewisses Maß, an
Bewusstsein entwickelt hat.«
    »Er
erwacht«, sagte Franc »Der Schläfer erhebt sich. Schon bald werden seine Träume
verschwinden. Und mit ihnen all die lasterhaften Taten und Sünden meines
Volkes.«
    Und mit
ihnen vielleicht auch die gesamte Kleine Magellansche Wolke , dachte Troi. Sie
erschauerte, als sie von Frane einen vorübergehenden Ausbruch angstgefärbten
Hochgefühls empfing. Sehnte sich ein Teil von ihm wirklich eine solche
Katastrophe herbei? Dieser Gedanke verursachte in ihr ein starkes Gefühl des
Widerwillens, das schwer mit dem Mitleid kämpfte, das sie unwillkürlich für
solch arme Seelen empfand. Sie schickte ein stilles Gebet an die Alten Götter
von Betazed, dass letzteres immer stärker bleiben würde als ersteres.
    »Der Rote
König«, sagte Vale. Sie blickte mit ihren hellbraunen Augen auf die
Schachfigur, die Frane auf den Tisch gestellt hatte.
    »Wie
bitte?«, fragte Troi, noch bevor sie bemerkt hatte, dass sie sprach.
    »Das stammt
von Lewis Carroll. Alice im Spiegelland. Der Rote König erträumte alle
Charaktere von den Didelbrüdern bis zu Alice selbst. Aber wenn der Rote König
jemals aufwachen würde …« Sie verstummte, genau wie Frane es getan hatte.
    Frane hielt
Vale die rote Schachfigur entgegen, beinahe wie zum Gruß. Erst da begriff Troi,
dass es sich bei der Figur tatsächlich um den König handelte. Und dass der
Neyel Vales literarische Anspielung verstanden hatte.
    »Der
Schläfer«, sagte der Neyel. »Sie verstehen es.«
    »Ich
schlage vor, Sie verlegen Ihr literarisches Symposium auf ein anderes Mal,
Commander Vale«, sagte Tchev mit einem leisen Knurren.
    »Dem stimme
ich zu«, sagte Will und warf seinem Ersten Offizier einen bedeutungsvollen
Blick zu. Sie nahm seinen leichten Tadel mit einem stillen Nicken entgegen.
    »Spielt es
denn eine Rolle, ob es sich um ein exotisches physikalisches Phänomen handelt
oder den Schläfer, der erwacht, oder irgendeinen schöpferischen Träumer aus
einem alten Buch von der Erde?«, fragte Jaza. »Ganz egal, wie man die Sache
betrachtet, das mögliche Resultat bleibt das Gleiche: Zerstörung von kaum vorstellbarem
Ausmaß.«
    »Außerdem
scheinen wir nicht in der Lage – und einige von uns zudem auch nicht gewillt –
diesen ›Roten König‹ einfach zu töten«, sagte Donatra. Ihr düsterer, intensiver
Blick verhakte sich mit dem von Will. Die Klingonen sahen den Captain der Titan erwartungsvoll an, und Troi spürte die wachsende Verzweiflung ihres Mannes
darüber, eine moralisch vertretbare Lösung für das Problem zu finden.
    Eine halbe
Sekunde später piepte Wills Kommunikator.
    »Brücke
an Captain Riker« ,
ertönte die perfekt artikulierte Stimme von Zurin Dakal.
    »Bitte
entschuldigen Sie mich für einen Augenblick«, sagte Will, stand dann auf und
drückte auf seinen Kommunikator. »Was gibt es, Kadett?«
    »Ich
denke, wir haben gute Nachrichten, Sir. Die Langstreckensensornetze haben Dutzende
von Schiffen geortet, die offensichtlich in Formation und hoher
Warpgeschwindigkeit fliegen. Sie befinden sich auf einer Flugbahn, die von
einem Typ-G-Sternensystem ausgeht, das weniger als fünf Lichtjahre von unserer
derzeitigen Position entfernt ist.«
    »Bauart?«
    »Die
genaue Bauart ist auf diese Entfernung nicht eindeutig zu bestimmen, Captain.
Aber die Messungen der Warpsignatur stimmen mit denen romulanischer
Singularitätsantriebe überein.«
    Donatra
erhob sich, ihr hartes Gesicht war vor Aufregung plötzlich grün. Doch ihre
Stimme kam kaum über ein Flüstern hinaus.
    »Meine
Flotte.«
    Troi sah,
dass Jaza schnell ein paar Befehle in die Kontrollen eingab, die in die
Tischplatte eingelassen waren. Dann studierte er das Display eines Padds, das
er bei sich trug. »Ich greife direkt auf die Hauptwissenschaftsstation zu«,
sagte er.
    Was immer
er auf dem winzigen Bildschirm des Padds sah, ließ ihn vor Erstaunen die Stirn
in Falten legen. Seine bajoranischen Nasenfurchen schienen sich dabei über
seine braune Stirn fortzusetzen, bis sie beinahe seinen Haaransatz erreichten.
    »Sind wir
von den Störungen des Spalts weit genug entfernt, um sie anzufunken?«, fragte
Will den Kadetten.
    »Ich
glaube

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