Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Tuvok.«
Er wich dem
Blick seiner Frau aus. »Wie soll ich sie von unseren Ansichten überzeugen, wenn
ich mich so leicht zu einer Marionette ihres Willens, ihrer Impulse machen
lasse? Ich wäre eine Belastung für Sie, Counselor, keine Hilfe.«
T'Pel
reichte ihm seinen Tee. »Aber sie wäre logischerweise nicht hier, mein Ehemann,
wenn sie davon ausgehen würde, dass dies der Fall wäre.«
Deanna
schätzte ihre Unterstützung. »Ich kann dem Drang widerstehen, aus ihren
Emotionen heraus zu handeln. Ich beherrsche Abschirmtechniken, die ich Ihnen
beibringen könnte, und die weitaus effektiver sind als die herkömmlichen
mentalen Schilde.«
Tuvok
schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass sie erfolgreich sein würden. Dr. Ree
glaubt, dass meine mentalen Schilde durch die neurologischen Traumata, die ich
im Delta-Quadranten und im Vikr'l-Gefängnis erlitten habe, dauerhaft
beeinträchtigt sein könnten.«
Deanna
lächelte. »Tuvok, mentale Schilde sind nicht wie Deflektoren an einem Schiff.
Das Gehirn ist anpassungsfähiger, formbarer. Wie bei jedem anderen Teil des
Körpers können seine Schwächen oder Verletzungen mit Übung und Ausdauer
ausgeglichen werden.«
»Innerhalb
von Grenzen. Denken Sie denn, dass ich mich nicht selbst mit solchen Übungen
beschäftigt habe, seit ich an Bord der Titan bin?« Er spie die Worte
förmlich aus, hielt dann inne und verzog sein Gesicht. T'Pel berührte seine
Finger und beruhigte ihn damit ein wenig. »Sie sehen gerade selbst, wie wenig
effektiv sie waren. Selbst meine Fähigkeit, meine eigenen Emotionen zu
kontrollieren, ist bestenfalls dürftig.«
»Das ist
vollkommen verständlich, Tuvok, nach allem, was Sie in den vergangenen Monaten
durchgemacht haben.«
Er
schüttelte seinen Kopf, noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte. »Sie
verstehen nicht.«
Aber sie
hatte seine Reaktion auf die Worte »in den vergangenen Monaten« gespürt. Das
gab ihr einen Hinweis in die richtige Richtung. »Sie glauben nicht, dass es
sich um ein neues Problem handelt, oder? Ich spüre, dass Sie es für einen
wesentlichen Charakterfehler halten.« Seine Weigerung, ihr oder T'Pel in die
Augen zu blicken, bestätigte es. Unwillkürlich musste sie schmunzeln. »Tuvok – Sie halten sich für überemotional?«
»Ich freue
mich, dass Sie meine persönlichen Defizite amüsant finden.«
»Nein, das
ist es nicht, Tuvok. Es ist nur … ich habe ein paar Ihrer Voyager-Kollegen
kennengelernt, als Sie alle sich an Ihr wiedergefundenes Zuhause gewöhnten. Und
die meisten von ihnen waren sich einig …« Sie zögerte, bemerkte aber dann, dass
er es wahrscheinlich für ein Kompliment halten würde. »Sie hielten Sie für den
steifsten, humorlosesten Vulkanier, den sie je getroffen haben. Natürlich mögen
und respektieren sie Sie, aber sie hielten Sie auf gar keinen Fall für
emotional.«
»Vielleicht
nicht unter normalen Umständen, Counselor. Selbst eine schwache Festung wird
halten, wenn sie nicht angegriffen wird.« Er fuhr zögerlich fort. »Aber wenn
ich … äußeren Quellen starker Emotionen ausgesetzt war … bin ich nie in der
Lage gewesen, erfolgreich damit fertigzuwerden. Ich nehme an, dass Sie von
meiner Gedankenverschmelzung mit Lieutenant Lon Suder wissen.«
Sie nickte.
Während ihrer Arbeit mit der heimgekehrten Voyager -Besatzung hatte sie
sich mit den meisten ihrer Abenteuer vertraut gemacht. Suder war ein Betazoide
gewesen, einer der Maquis-Rebellen, die man in die Mannschaft der Voyager eingeschleust hatte. Ein gewalttätiger Soziopath, der ein anderes Besatzungsmitglied
umgebracht hatte. Da lebenslange Haft in der Brigg nicht in Frage kam, hatte
Tuvok versucht, Suder durch eine Gedankenverschmelzung zu rehabilitieren, durch
die er ihn vulkanische Kontrolle lehren wollte. Aber er hatte wiederum Suders
gewalttätige Gefühle in sich aufgenommen und Schwierigkeiten damit gehabt,
diese zu kontrollieren. »Sie dürfen sich dafür nicht die Schuld geben, Tuvok.
Suder war ebenfalls ein Telepath und dazu eine gefährlich instabile
Persönlichkeit. Niemand hätte die Nebenwirkungen vorhersehen können.«
»Dennoch
hat meine Unfähigkeit, mit seinen brutalen Emotionen umzugehen, die Mannschaft
gefährdet. Und es gab noch andere Vorfälle.« Eine weitere lange Pause folgte.
»Fahr
fort«, sagte T'Pel sanft. »Es ist schon gut.«
Deanna
fühlte, wie er Stärke aus ihr zog. »Zum Beispiel als Mr. Neelix und ich … zu
Tuvix wurden.«
Sie riss
ihre Augen auf. Sie wusste aus den
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