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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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einen Zustand des
Gleichmuts versetzte.
    Dennoch
wusste sie aus seinen Unterlagen, dass er eine Menge Erfahrungen mit
Gedankenverschmelzungen hatte. Diese Erfahrung, zusammen mit ihrer eigenen
geistigen Aufnahmefähigkeit, bedeutete wohl, dass die Verschmelzung leicht
werden würde. Zuerst war es nur eine andere Ebene der Kommunikation, die ihr
ohnehin vertraut war, ein Teilen von Wahrnehmungen und Gedanken, aber es machte
schnell etwas Tiefergehendem Platz, einem Verschwimmen der Grenzen zwischen
einem selbst und dem anderen. Ein Teil von ihr widersetzte sich diesem
Eindringen, aber zur gleichen Zeit fühlte es sich nicht wie ein Eindringen an,
weil die neuen Gedanken und Erinnerungen ihre eigenen waren.
    Aber einige
der Erinnerungen, der Wahrnehmungen – und auch der Gefühle, denn hier konnte
kein Vulkanier sie mehr verstecken – waren im ersten Moment schmerzlich zu
erleben. Der ausgeprägte Beigeschmack eines remanischen Geistes, der auf ihren
einwirkte – Vkruk ! Nein, sie (Tuvok?) erinnerte sich: Mekrikuk. Der remanische Gefangene, der Tuvoks Leben gerettet hatte, mit dem er sich
angefreundet und der seinen Geist mit ihm geteilt hatte, um seine Gesundung und
seine Flucht zu ermöglichen. Es war die Erinnerung an einen Freund – kein Grund,
sich zu fürchten.
    Dennoch
waren da Schmerz, Wut und Gewalt mit dieser Erinnerung verbunden – der Schmerz
wochenlanger Folterungen, die Wut auf die Wachen und die Gewalt der Flucht. Und
jetzt kam eine andere Erinnerung von gewaltigem Zorn dazu – Melora Pazlar, die
unter ihm fiel, ihre schwachen Knochen brechend, ihre heisere Stimme vor
Schmerz verstummt, bis er sie seinem Willen unterworfen hatte. Deanna schreckte
vor dieser Erinnerung des Grauens und der Hilflosigkeit in Pazlars Augen und
der Befriedigung in Tuvoks Blick zurück. Aber dann erkannte sie sofort die
Scham und das Bedauern, die Tuvok bei diesem Zwischenfall empfunden hatte, weil
er solchen Impulsen nachgegeben hatte. Das Martyrium der Gefangenschaft musste
wirklich furchtbar gewesen sein, um ihn mit solchen Trieben und solchen Narben
zurückzulassen.
    Genau wie
die Qualen, die Shinzon oder Vkruk geformt hatten, erinnerte sie sich – beide
waren als Sklaven aufgewachsen, jahrzehntelang verroht und vom Hass in Monster
verwandelt worden. Es entschuldigte nicht, was sie getan hatten. Wie also
konnte sie Tuvok vergeben, was auch immer er als Entschuldigung ins Feld
führte?
    Aber
andererseits – wie konnte sie das nicht? Er war genauso ein Opfer gewesen wie
sie. So war es eben: Grausamkeit war wie ein Virus, das sich selbst erneuerte,
indem es die Opfer in die Überträger verwandelte. Vergebung war das einzige
Gegenmittel. Der einzige Weg, den Teufelskreis zu durchbrechen, war, Gewalt
nicht mit noch mehr Gewalt zu beantworten, oder Hass mit noch mehr Hass. Irgendjemand
musste loslassen.
    Sie
konzentrierte sich auf diesen Gedanken. Das war hier das Ziel: einen Kreislauf
des Tötens zu durchbrechen und für Frieden zwischen Todfeinden zu sorgen. Das
war ihre Absicht und das, worauf sie sich konzentrieren mussten. Der Gedanke,
bemerkte sie, kam sowohl von Tuvok als auch von ihr selbst. Sie fühlte seinen
starken Sinn zur Disziplin und seine Zielstrebigkeit. Das hielt sie fest. Das
gab ihr den Mut, aus sich herauszugehen und ihre eigene mentale Disziplin
loszulassen, sie mit seiner zu vereinen. Sie fühlte sich nackt und ihrer
psychologischen Rüstung beraubt. Aber sie spürte, wie er sie aufnahm und sie
seiner Stärke hinzufügte, und das ließ sie sich sicher fühlen.
    Wir sind
bereit ,
dachte er in ihren Gedanken. Als derjenige, der entblößt war, war es an ihr,
ihren Geist auszudehnen und den Kontakt, die Verbindung herzustellen. Ein
neuerlicher Schwall von Furcht durchfuhr sie, aber er war bei ihr und hielt
sie. Und irgendwo im Hintergrund war auch Wills Präsenz, die ihr noch mehr Halt
gab. So getragen wagte sie den Sprung. Wir sind hier , sandte sie. Wir
wollen mit euch kommunizieren. Es gibt wichtige Dinge zu besprechen.
    Neugier
überschwemmte sie, dann Erkennen, Glück. Zu viel, zu schnell, aber sie konnte
es nicht aufhalten. Freunde! Freunde, die uns [geholfen/gerettet/befreit]
haben! Große [Freude/Dankbarkeit], wieder einmal! Eine Welle von
Sinneseindrücken und Gefühlen strömte über sie hinweg, als die Quallen sie über
die zurückliegenden Ereignisse informierten. Viele Tote waren von ihrer
Entweihung befreit worden und endlich zu den Brutfeldern zurückgekehrt. Viele
neue Leben waren aus

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