Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Schimmer verschwanden. Einen Moment
später verschlang ihn das rötliche Licht ebenfalls.
Er sah zu
seiner Erleichterung Rha'djemis Gestalt wieder vor sich. Doch dann begriff er,
dass sich hinter ihr und um sie herum nichts als leerer Raum befand. Ihr Mund
bewegte sich, aber er konnte nichts hören. Sie riss ihre Augen vor Angst so
weit auf, wie er es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Dieser Anblick war
für ihn noch viel schmerzhafter als das Gefühl, wie im nächsten Moment die Luft
aus seinen Lungen gerissen wurde.
Wenigstens , dachte Che'sethri in
seinen letzten Augenblicken, habe ich es geschafft, sie bis zum Schluss bei
mir zu behalten.
Teil Zwei
Titanomachie
So schweigend zog sie durchs Himmelreich,
Triumph im Antlitz, so hold und so bleich
Und erreichte gar bald des Orion Bahn;
Der sah erstaunt und erschrocken sie an,
Und von dem gestreckten Arme ihm schnell
Entsank das flimmernde Löwenfell,
Fiel in des Eridanus Wogenmeer.
Seine mächtige Keule, sie schlug nicht mehr
Das Haupt des Stieres, und taumelnd stand
Er wie dereinst am Meeresstrand
Als ihm geblendet Oenopions Hand;
Als er, suchend den Schmied, zur Schmiede ging,
Und aufwärts kletternd am Berge hing,
Die erblindeten Augen zur Sonne gewandt.
»Die Verfinsterung des
Orion«
Kapitel 9
Als Will Riker vor fast
zwanzig Jahren an Bord der Hood seine Beförderung zum Commander erhalten
hatte, war er von Captain DeSoto zu einem privaten Gespräch in seinen
Bereitschaftsraum gebeten worden. »Mit dieser Geschwindigkeit«, hatte er
gesagt, ohne dass einer der beiden zum damaligen Zeitpunkt die Ironie erkannt
hätte, »werden Sie innerhalb von fünf Jahren Captain sein. Ich weiß nicht, ob
Sie immer noch auf diesem Schiff sein werden, wenn es soweit ist, deswegen
sollte ich Sie wohl besser jetzt in ein paar Dinge einweihen.«
Die Liste
war kurz aber aufschlussreich, typisch für Robert DeSoto. Aber der letzte Punkt
war der wichtigste, darauf hatte er besonderes Gewicht gelegt. »Wenn Sie Ihr
eigenes Schiff bekommen und auf Ihre erste Mission gehen … werden Sie einen
schweren Fehler begehen, der nachhaltige Folgen haben wird. Nicht ›könnten‹ …
Sie werden«, sagte er ihm mit fester Stimme. »Verstehen Sie mich nicht falsch,
ich sage nicht, dass es mir an Vertrauen in Sie mangelt. Das passiert jedem
Captain. Es ist notwendig, denn so lernen wir. Der Haken ist, dass die Fehler
die wir als Captain machen, viel mehr Schaden anrichten können als der Fehler
eines Commanders, Lieutenants oder anderer Normalsterblicher.«
»Und gibt
es nichts, was man dagegen machen kann?«, hatte Riker gefragt.
»Sie werden
diesen Fehler machen, das ist unvermeidlich. Aber wenn Sie sich daran erinnern,
es akzeptieren, dann können Sie den Fehler möglicherweise so klein wie möglich
halten.«
Jetzt,
heute, fragte sich Riker, ob zuviel Zeit vergangen war, seit er diesen
Ratschlag gehört hatte. Sein Kommando dauerte nun erst ein paar Monate, und
doch hatte er schon mehr als einen Fehler von wahrhaft epischen Ausmaßen
gemacht. In der Kleinen Magellanschen Wolke hatte seine Entscheidung, das
Bewusstsein des Roten Königs aus der romulanischen Flotte zu vertreiben, die es
übernommen hatte, seine Energiematrix in die umliegende Raum-Zeit gezwungen und
damit eine sich ausbreitende Raumanomalie ausgelöst, die die Neyelheimatwelt
Oghen und ihre zwei Milliarden Bewohner in den Untergang gerissen hatte, und
obendrein noch die Bevölkerung mehrerer anderer Welten, wenn die spätere
Schließung des zwischenräumlichen Risses die Zerstörungswelle nicht wie
angenommen gestoppt hatte. Es war korrekt, wenn Riker und seine Mannschaft
nicht eingegriffen hätten, diese Welten durch das Auftauchen des
Protouniversums des Roten Königs sowieso ausgelöscht worden wären, zusammen mit
dem Rest der Kleinen Magellanschen Wolke, in einer Art von ortsgebundenem
ekpyrotischem Urknall. Aber der Gedanke verfolgte ihn noch immer, wenn er
weniger überstürzt gehandelt und mehr Informationen gesammelt hätte, bevor er
sich einer unbekannten und hochgradig fremdartigen Erscheinung in den Weg
stellt, mehr als zwei Milliarden Tote hätten vermieden werden können. Die
Sternenflotte und Deanna hatten ihm versichert, dass er nichts hätte anders
machen können, genau wie Picard, als Riker seinen früheren Captain über Subraum
um Rat gefragt hatte. Und vom Kopf her wusste er, dass sie recht hatten. Aber
er konnte nicht anders, als sich Gedanken zu
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