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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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machen.
    Und jetzt,
gleich bei seiner nächsten Mission hatte er einen weiteren Fehler gemacht, der
eine ganze Zivilisation vernichten könnte. Die Spezies selbst würde sich
wahrscheinlich anpassen, aber ihre Kultur würde sich für immer verändern. Was
immer er auch von der Lebensweise der Pa'haquel gehalten hatte, für sie war ihr
durch seine überstürzten Handlungen erzwungener Verzicht, nichts anderes als
eine Katastrophe.
    In
kleinerem Rahmen hatte Rikers Fehler mindestens einem Mitglied seiner Besatzung
schweren Schaden zugefügt, wenn nicht sogar mehreren. Melora Pazlar befand sich
mit zahlreichen Knochenbrüchen und anderen Verletzungen in der Krankenstation.
Ihr zerbrechlicher, an niedrige Schwerkraft gewöhnter Körper war durch Tuvoks
Angriff schwer verletzt. Der durch die erzwungene Gedankenverschmelzung
entstandene Schaden an ihrem Verstand war bis jetzt noch nicht bewertet worden.
Dr. Ree glaubte nicht, dass es eine neurobiologische Verletzung gegeben hatte,
aber der psychologische Schaden war schwerer einzuschätzen. Was den Schaden an
Tuvoks und Orilly Malars Karriere als Sternenflottenoffiziere anging, war es
noch zu früh, um etwas zu sagen. Andere hatten ebenfalls unter dem Einfluss der
Quallen gestanden und nicht danach gehandelt. Doch momentan war Riker eher dazu
geneigt, sich selbst die Schuld zu geben, anstatt den beiden.
    Sobald sich
Tuvok Zugang zu den Sensorinformationen verschafft und sie den Quallen
übermittelt hatte, wurde ihr Triumph und ihre Dankbarkeit durch Deanna auf die
Brücke übermittelt. Innerhalb weniger Minuten hatten sie begonnen, die neuen
Sensorkomponenten zu replizieren und sie in ihre Anatomie einzubeziehen. Sie
wiesen ihre Jungen an, das Gleiche zu tun und verbreiteten die Information über
ihre telepathischen Kanäle. Jaza mutmaßte, dass sie es sehr wahrscheinlich auch
in die Gene der neuen Embryos schreiben würden, und die Fähigkeit, die
Pa'haquel aufzuspüren und zu vermeiden, würde ein dauerhafter Bestandteil ihrer
Spezies werden.
    Aber
Qui'hibras Jagdflotte war zu dem Zeitpunkt, als Riker dies erfuhr, bereits
losgeflogen. Kurz nach der Erlegung ihrer vierten Jagdbeute hatten sie die
Trophäen in ihre Tentakel gewickelt und waren in den Warp gegangen. Sie hatten
sogar die Überreste der Qualle mitgenommen, die sie nicht mehr als Schiff
benutzen konnten (wahrscheinlich um an Ersatzteile zu kommen – oder war
»Autotransplantate« die bessere Bezeichnung?). Deanna vermutete, dass sie ein
Risiko eingegangen waren, so nahe an einer Brutwelt anzugreifen, da sie es
sicher nicht riskieren wollten, die Quallen zu verscheuchen, und sich folglich
entschieden, ihre Beutezüge außerhalb der Sensorreichweite der Quallen
fortzuführen.
    Dennoch
hatte Riker sich dafür entschieden, die Verfolgung aufzunehmen. Zwar hatte Jaza
immer noch nicht herausgefunden, wie man die Sternquallen ab einer gewissen
Distanz bei Warpgeschwindigkeit ausfindig machte, aber Riker hatte Lavena
befohlen, einen Kurs basierend auf dem Vektor ihres Warpeintritts zu setzen. Er
hatte entschieden, dass es notwendig war, die Pa'haquel genau darüber zu
informieren, was passiert war, und im Umgang mit den Konsequenzen jede mögliche
Hilfe anzubieten.
    »Ist das
wirklich eine gute Idee?«, hatte Vale ihn im Bereitschaftsraum unter vier Augen
gefragt. »Vielleicht haben wir mit unseren guten Absichten bereits genug
Schaden angerichtet.«
    »Und jetzt
sollen wir uns einfach aus dem Staub machen? Unsere Hände in Unschuld waschen?
Das wollen Sie doch nicht wirklich, Christine.«
    »Ich weiß
es nicht. Sie haben recht, ich will auf keinen Fall unser Durcheinander von
jemand anderem wegräumen lassen. Natürlich will ich genauso dabei helfen, die
Sache wieder in Ordnung zu bringen, wenn wir das können. Aber das Ganze ist ja
überhaupt erst passiert, weil wir helfen wollten. Deswegen gibt es ja die
Oberste Direktive.«
    Er
überdachte ihre Worte. Es waren die Schrecken von Tezwa, von Delta Sigma IV und
Oghen gewesen, die ihn dazu gebracht hatten, die Idee der Obersten Direktive
als Entschuldigung dafür abzulehnen, vor dem Leid anderer die Augen zu
verschließen. Aber die Gräuel von Tezwa waren durch Präsident Zifes Missachtung
der Obersten Direktive verursacht worden, durch seine eigennützige Einmischung
in die politischen Angelegenheiten des Planeten. Lief Riker Gefahr, genau das
zu werden, gegen das er so heftig anzukämpfen versuchte?
    Nein – das
würde er nicht akzeptieren. Er hatte niemandem etwas

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