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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
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offensichtlich genug Risse im sozialen Zement der Titan ,
dass Besatzungsmitglieder auf dem Gang an Vale herantraten, um bei ihr Dampf
abzulassen. So in den mobilen Kummerkasten verwandelt worden zu sein, hatte auf
jeden Fall die Grenzen ihrer persönlichen neutralen Zone übertreten.
    Was zur
Hölle machte Troi denn da? Sie musste doch wissen, dass Vales Aufgabenliste
schon breit genug war, um ein ganzes Schwein zu verschlingen. Trois eigene
Pflichten mussten doch ebenso zahlreich sein. Sie hatten sich dafür
entschieden, die Sache direkt morgens abzuhandeln, um nicht den Tag damit
zuzubringen, sich gegenseitig zu verpassen und Zeit mit wiederholter Umplanung
zu verschwenden – Zeit, in der die Spannungen nur noch wachsen würden.
    »Es als
Erstes zu machen wird am besten sein«, hatte Troi gesagt und Vale hatte
zugestimmt. Das war noch eine der Lebensweisheiten, die ihre Mutter ihr
eingetrichtert hatte: Räum den Schrott zeitig auf, damit du besser sehen
kannst, was vor dir liegt.
    Aber wenn
das so weiterging, bestand Gefahr, dass »Erstens« »Zweitens« zu »Drittens«
machte und »Drittens« zu »Siebenundsechzigst«, und das durfte nicht passieren,
wenn Vale bei Verstand bleiben wollte. Aber wenn sie sich hier in diesem
verdammten Vorraum weitere zehn Minuten die Beine in den Bauch stehen müsste,
würde sie wahrscheinlich ausflippen, bevor Troi zum Zuge kommen würde.
    Sie hatte
Warten nie ausstehen können. Selbst als sie noch auf dem Planeten Izar als
Offizier in der Sicherheit gearbeitet hatte, waren der schlimmste Teil ihrer
Arbeit die Überwachungen gewesen – nur wenige Meter von der Behausung eines
Verbrechers entfernt, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er während der
Stunden, die man dort saß und beobachtete, kommen oder gehen würde. Man behielt
die Uhr im Blick und wartete gespannt darauf, dass etwas zuvor
Unberücksichtigtes passieren könnte, dass das ganze Programm über den Haufen
werden würde.
    Manchmal
passierte es und man war irgendwie erleichtert, recht gehabt zu haben – dass
etwas Schlimmes geschehen würde. Manchmal passierte es nicht und man war froh,
Unrecht gehabt zu haben und dass die Dinge so liefen, wie sie sollten. In jedem
Fall war es das Warten, das einen umbrachte. Sie hatte gehofft, dieser
speziellen Qual durch den Eintritt in die Sternenflotte zu entkommen.
    Und nun
steh ich wieder hier ,
dachte sie und schaute sich zum ungefähr fünfundsiebzigsten Mal im Raum um. Wenn
es eine Hölle gibt, sieht sie bestimmt genau so aus.
    Der Vorraum
selbst war Troi ziemlich ähnlich – unaufdringlich, durchdacht zusammengestellt,
professionelle Erscheinung, aber mit gelegentlichen Schnörkeln. Zusätzlich zu
den gedämpften Wandfarben, hauptsächlich blasses Grün und Gelb, hatte sie
kleine Wandteppiche aus verschiedenen Welten aufgehängt. Ein paar blättrige
Mikrokletterpflanzen standen hier und dort in Übertöpfen herum, ihre Ranken
erstreckten sich stellenweise über die Zimmerdecke und untergruben fast
unmerklich das Gefühl, sich drinnen aufzuhalten. Es lag auch eine Spur eines
Geruches in der Luft – irgendein exotisches Gewürz? Vielleicht Cheras -Wurzel.
    Jedenfalls
war der ganze Ort offensichtlich darauf ausgerichtet, dass sich Anwesende wohl
fühlten, was natürlich unweigerlich dazu führte, dass Vale immer gereizter
wurde. Sie wollte Troi gerade lautstark an ihre Verabredung erinnern, als sich
die Tür zum Büro des Counselors öffnete und eine große, schuppige Gestalt
herauskam.
    »Guten
Morgen, Commander Vale«, sagte die raubtierähnliche Kreatur freundlich. Die
Worte zischten aus seiner Kehle wie Dampfstrahlen.
    »Guten
Morgen, Dr. Ree«, sagte sie.
    »Bitte
verzeihen Sie, dass ich Counselor Troi aufgehalten habe«, sagte Ree. »Ich
glaube, dass sie in einem Moment für Sie bereit ist.«
    »Kein
Problem«, sagte Vale. »Sie haben nichts besprochen, das meiner Aufmerksamkeit
bedarf, oder?«
    Rees
zugespitztes Reptiliengesicht legte sich zur Seite und seine Zunge schoss
zweimal in ihre Richtung.
    »Überhaupt
nicht, Commander«, sagte er. »Das war ein reiner Routinebesuch.« Seine
Pahkwa-thanh-Morphologie machte die Feinheiten von Rees Ausdrücken für Vale
schwer zu deuten. Manchmal, wenn er zum Beispiel belustigt war, wirkten seine
nicht blinzelnden, gelben Augen, als ob er Beute verfolgen würde. Dennoch
meinte sie, eine leichte Gestelztheit in Rees Worten entdeckt zu haben, als ob
er möglicherweise nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Oder aber es

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