Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
war.
»Entschuldigung,
Commander«, sagte Jaza.
»Bitte
entschuldigen Sie«, sagte Ra-Havreii.
Das
Schweigen war fast schlimmer als das verbale Gefecht. Es machte die Spannung
noch greifbarer, wenn das überhaupt möglich war. Zu dick für ein dünnes
Messer , wie ihre Mutter gesagt hätte. Ein Großteil dieser Spannung schien
Ra-Havreii zu umkreisen, und nach ihrem kürzlichen Aufenthalt im Maschinenraum
konnte Vale verstehen, wieso. Der Mann machte einen wahnsinnig. Genialität
konnte nicht alles ausgleichen.
Vale fragte
sich, wie sie auf die anderen wirkte. Konnte man ihr die eigene Unruhe am
Gesicht ablesen? War ihr Unbehagen über die langsame, hierarchische Auflösung
von Will Rikers großem Experiment so offensichtlich und gewaltig, wie sie sich
anfühlte? Sie hoffte nicht.
»Also gut«,
sagte Riker, als sich die Türen teilten und er in den Raum schritt. Er war nun
seit mehr als einem Tag auf den Beinen, hatte Abteilungen koordiniert, bei
Reparaturen mitangepackt, sich vergewissert, dass sein Schiff und seine
Mannschaft unter diesen Umständen so sicher wie möglich waren. Man hätte es ihm
nie angesehen. Das beste Pokerface in zwei Quadranten. »Dann wollen wir mal
ran.«
Er wurde
von zwei Frauen begleitet – die größere war der goldhäutige seleneanische
Ensign. Ihr Name war Eera Maren oder Arda Oden – irgend so etwas in der Art.
Vale hatte eine vage Erinnerung, dass sie in der Kommunikation oder einer
ähnlichen Abteilung war. Die kleinere Frau war eine Antaranerin, grobknochig
und aus irgendwelchen Gründen mit missmutigen Augen. Sie sah herb genug aus.
Beide Ensigns trugen gelbe Uniformen. Warum Riker dachte, dass ihre Anwesenheit
erforderlich war, blieb ein Geheimnis.
Sie
bemerkte, wie Jaza der Seleneanerin einen seltsamen Blick zuwarf. Er schien
etwas zu überlegen. Die Frau lächelte höflich zurück, als sie Platz nahm.
»Ich will
hoffen, dass Sie es geschafft haben, meinen Bericht durchzugehen«, sagte
Ra-Havreii, der plötzlich aus seiner unechten Trance gekommen war.
»Die Titan wurde von einer Art gewaltigem, energetischem Impuls getroffen«, sagte Riker
und nahm seinen Platz am Kopf der Tafel ein. Die Ensigns gaben sich Mangels
ausreichender Sitzgelegenheiten damit zufrieden, an der Tür stehenzubleiben.
»Ein gewaltiger
Warpimpuls, um genau zu sein, Captain«, sagte Ra-Havreii.
Jaza
schnaubte verächtlich.
»Haben Sie
ein Problem mit den Ergebnissen von Dr. Ra-Havreii, Mr. Jaza?«, fragte Riker
eisig, was Jaza zu entgehen schien.
Selbst dem
Captain schien etwas im Nacken zu sitzen und er war nicht in der Stimmung für
Gezänk.
»Nein,
Sir«, sagte der Wissenschaftsoffizier, doch sein Tonfall verriet, dass er
eigentlich das Gegenteil meinte. »Aber wir lehnen uns doch ziemlich weit aus
dem Fenster, all dies als das Resultat eines Warpimpulses einzuordnen – ein
Warpimpuls, der sogar intensiv genug war, um die Systeme der Titan zu
stören – ohne jeglichen Hinweis auf das Schiff, das ihn verursacht hat.«
»Er muss
nicht unbedingt von einem Schiff ausgegangen sein«, sagte Ra-Havreii.
»Wenn er
nicht von einem geheimen Trinärpulsar stammt, den keiner bemerkt hat«, sagte
Jaza, »muss er von einem Schiff kommen.«
»Vielleicht
war das Schiff getarnt«, schlug Ree vor.
»Nein«,
sagte Jaza und runzelte die Stirn. »Die lokalen Bedingungen würden eine Tarnung
genauso stören, wie sie die energetischen Systeme der Titan unterbrochen
haben.«
»Genau
genommen gibt es sogar eine ganze Reihe von Geräten, die solch einen Impuls
generieren könnten«, sagte Ra-Havreii. »Einige davon habe ich selbst erfunden.«
»Da war
kein Schiff«, sagte Jaza. »Es war kein Impuls. Dort draußen ist nichts, was das
hier verursacht haben könnte. Bedenkt man die verstärkten Sensoren der Titan ,
bedeutet das, dass dort draußen nichts ist.«
»Dennoch
wurde die Titan definitiv von einem Warpimpuls getroffen«, sagte
Ra-Havreii. »Wie lautet Ihre Erklärung?«
»Ich bin
noch dran«, sagte Jaza, der offensichtlich nicht besonders glücklich darüber
war, das zugeben zu müssen.
»Ein
Warpimpuls stimmt auch mit meinen Ergebnissen überein«, sagte Tuvok. »Obwohl es
nicht die restlichen Störungen der Quantensynchronizität in der Region
erklärt.«
»Eben«,
sagte Jaza. »Ein Warpimpuls verursacht diese Art von Störung nicht und ganz
sicher auch nichts so Nachhaltiges wie das, was wir gerade erleben.«
»Haben Sie
bemerkt, dass die Cochrane-Valenzen im Fluss sind?«, fragte der
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