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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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aus ihrem Antigravitationsanzug geschält und ließ sich nun durch den Auftrieb von Droplets Ozean gegen seine Schwerkraft stemmen. Nachdem sie den Anzug deaktiviert und ausgezogen hatte, war Ailis Hilfe vonnöten gewesen, um das Wasser zu erreichen und Aili wusste, wie ungern Melora zuließ, dass jemand sie schwach sah. Die Pilotin war gerührt, dass ihre Vorgesetzte ihr ausreichend vertraute, um sich von ihr helfen zu lassen. Vielleicht lag es daran, dass sie irgendwie verwandte Seelen waren, beide abhängig von alles umhüllender technischer Hilfe, um an Bord der
Titan
überleben zu können, wodurch sie sich immer ein wenig vom Rest abhoben.
    Nun ließen sich die beiden Frauen mit nicht mehr als ihrer Unterwäsche bekleidet im Wasser treiben. Sie waren bloß ein paar Meter von der Schwimmerinsel entfernt, auf der sich ihr Basislager befand. Pazlar hatte das übrige Team angewiesen, im Lager zu bleiben oder sich während der Dauer ihres Schwimmausflugs auf der anderen Seite der Insel aufzuhalten. Allein Commander Keru hatte darauf bestanden, in Rufreichweite zu bleiben, nur für den Fall, dass eine große Meereskreatur sie appetitlich finden sollte. Pazlar hatte eingewilligt, vielleicht auch deshalb, weil Keru selbst zwei spärlich bekleidete Frauen wohl kaum anziehend finden würde.
    Eine Weile lang ließen sie sich einfach im Wasser treiben und blickten in den nächtlichen Himmel über Droplet. Die ständigen Wolkenbahnen, die die Sicht während des Tages zu vernebeln pflegten, lösten sich nachts etwas auf, und so konnten sie einen breiten Streifen Sterne sowie zwei der vier eingefangenen Asteroidenmonde des Planeten betrachten. Währenddessen flimmerten im Süden farbenprächtige Polarlichter. Aili liebte es seit ihrer Jugend, zu den Sternen hinaufzublicken. Aber anders als damals wusste sie, dass sie in ein, zwei Wochen wieder bei ihnen sein würde. Dennoch hatte sie das Gefühl, im Meer zu sein, sehr vermisst und dieses spezielle Meer hier war angenehmer als ihr eigenes, denn hier gab es keine Familie, keine Bezugsgruppe, die sie missbilligend beobachtete, da sie nicht den Erwartungen ihrer Kultur entsprach.
    »Welchen Fortschritt machen Sie mit den Kalwalen?«, fragte Pazlar schließlich. Ihr Tonfall ließ es mehr wie eine lockere Unterhaltung klingen als nach dem Befehl, einen Bericht abzugeben.
    Aili antwortete im gleichen Tonfall: »Nun, sie kommen immer näher und lassen mich ebenfalls näher heran. Ich glaube, sie gewöhnen sich langsam an uns. Aber sie ziehen sich immer noch jedes Mal zurück, wenn ich meinen Trikorder anschalte.«
    »Ein gutes Gehör.«
    »Nicht für eine Meereskreatur.«
    »Da muss ich mich wohl auf Ihre Aussage verlassen.«
    »Wenn mein Trikorder ausgeschaltet ist, lassen sie mich nah genug heran, sodass ich sie relativ klar sehen kann. Sie haben vorne vier große Tentakel, aber sie können sie seitlich am Körper anlegen, um sich schneller fortzubewegen. Das Maul ist schnabelförmig und dahinter und darüber sind zwei große Augen. Sie weisen einige Öffnungen auf, aus denen Luftblasen kommen. Ich denke, dass sie wie das Atemloch eines Wals funktionieren, sie aber auch als eine Art Schubdüsen zur Steuerung dienen.«
    »Aber nicht zum Antrieb?«
    »Nein, dafür sind sie zu massiv. Sie haben kräftige Schwänze mit vier Flossen. Sie können sie in jede Richtung schwenken und benutzen dabei die Flossen abwechselnd zum Antrieb. Ich glaube, dass sie damit ihre Muskeln schonen, um ihnen mehr Ausdauer zu verleihen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie ihr Verhalten nicht sehr ausgiebig beobachten können, oder?«
    »Nicht mit eigenen Augen, nein. Aber ich kann hören, wie sie miteinander sprechen.«
    »Sprechen? Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse, Aili.«
    Die Verwendung ihres Vornamens anstelle ihres Ranges milderte die Schelte ein wenig ab. Dennoch war ihr klar, dass ihr das in dieser Situation nicht das Recht auf einen ebenso vertrauten Umgang gab. »Jedenfalls ist es das, was ich denke, Commander. Sie tauschen ständig komplizierte stimmliche Signale aus, durch den – den tiefen SOFAR-Kanal, wie mein Volk zu Hause oder die Buckelwale auf der Erde.« Sie hätte den Klangkanal fast bei seinem Selkie-Namen,
Ri’Hoyalina
, genannt, bevor sie sich daran erinnerte, den Standardnamen zu benutzen. Der SOFAR-Kanal war eine Region des Ozeans, etwa achthundert Meter tief, wo sich Temperatur, Druck und Salzgehalt vereinten, um den tiefsten Klang der Natur zu produzieren. Da jede Welle, die sich

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