Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
Schwimmerinsel war ein Stück toter Schwimmerpolypen etwa acht Meter unter ihr. Sie hatten in den verschiedenen Tiefen junge Schwimmerkolonien beobachtet – offenbar tauchten sie erst auf, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht hatten, aber sie wusste, dass dieses Stück hier abgestorben war, weil es eine unregelmäßige Form hatte und sich nicht wie die lebenden Jungen drehte.
Sie schwamm hin, um sich zu vergewissern, dass sich nichts dahinter versteckte. Ihre Suche blieb erfolglos, daher kehrte sie an die Oberfläche zurück und rief Pazlar zu: »Nichts zu sehen.«
»Wir sollten vielleicht trotzdem das Wasser verlassen, nur, um sicher zu …«
Zu spät. Etwas schlang sich um Ailis Bein und stach sie. Sie schrie auf und versuchte, den seilähnlichen Tentakel von ihrem Bein abzuziehen. Aber sie wurde von weiteren fest eingewickelt, gestochen und hinuntergezogen. Sie hörte noch, wie Melora nach ihr rief, bevor sie unter Wasser war. Sie bog ihren Kopf, um zu sehen, was sie erwartete.
Hunderte sich windender Tentakel waren aus den Löchern der abgestorbenen Schwimmerkoralle herausgeschossen. Dutzende packten sie jetzt und verbrannten sie dort, wo ihre Haut nackt war und nicht durch die Unterwäsche geschützt wurde. Sie kämpfte vergeblich, um sich zu befreien, und streckte sich nach Melora aus – doch sie musste entsetzt feststellen, dass die fragile Elaysianerin ebenfalls von den Tentakeln gepackt worden war und noch schneller als sie selbst in die Tiefe gezogen wurde, da sie keine Kraft hatte, den Angreifern zu widerstehen.
Ein Phaserstrahl schnitt durch das Wasser und blendete Aili. Dann spürte sie, wie ein Zittern durch die Tentakel ging. Als sich ihre Sicht wieder klärte, sah sie, wie Keru eine schlaffe Melora an die Oberfläche zog. Daneben stieg eine Spur großer Luftblasen aus dem Korallenklumpen auf. Er sank und zog sie mit sich hinab. Die Stiche der unzähligen Tentakel betäubten sie und machten sie kampfunfähig. Sie konnte sich nur noch bemühen, nicht ohnmächtig zu werden, während die Dunkelheit um sie herum immer dichter wurde. Sie spürte, wie der Druck anstieg und begriff, dass es kein Ende gab, nicht in den nächsten neunzig Kilometern. Selbst wenn sie die Stiche überlebte, wurde sie in Tiefen gezogen, wo es kein Leben mehr gab und auch keinen aufgelösten Sauerstoff, den ihre Kiemen extrahieren könnten. Wenigstens würde sie ohnmächtig werden, bevor der Druck sie zerquetschte …
Aber dann war da plötzlich Licht. Und Bewegung. Etwas schoss durch ihre undeutliche Sicht, mehrere Dinge, vielleicht auch Lebewesen. Sie spürte, wie die Tentakel nachgaben und losließen. Sie wurde gepackt, freigezogen und getragen. Sie zwang ihre Augen, sich zu fokussieren. Vor ihr befanden sich zwei große, runde Augen, die das Glühen der selbstleuchtenden Piscoiden um sie herum widerspiegelten. Ein scharfer, verlängerter Schnabel, vier starke Tentakel und ein stromlinienförmiger Körper mit vier Schwanzflossen.
Es war ein Kalwal. Und ein weiterer hielt sie fest.
Der Adrenalinstoß vertrieb die Taubheit aus ihren Gliedmaßen. Während sie sich dazu zwang, sich zu konzentrieren, spürte sie, wie es nach oben ging und der Druck schwächer wurde. Das sauerstoffreiche Wasser, das durch ihre Kiemen schoss, half ihr dabei, sich zu erholen. Als sie sich geistesgegenwärtig genug fühle, aktivierte sie die Übersetzungsfunktion ihres Kommunikators. »Könnt ihr … mich verstehen …?«
Aber die Kalwale zuckten zusammen, als hätten sie sich sehr erschreckt. Der eine, der sie festhielt, ließ sie los und zog sich rückwärts zurück. Glücklicherweise wurde sie nun, da die Tentakel sie freigelassen hatten, wieder von ihrem eigenen Auftrieb unterstützt. »Wartet!«, rief sie schwach. Sie hielten inne und beobachteten sie vorsichtig aus einigen Metern Entfernung, aber es gab keinen Hinweis darauf, dass es eine Reaktion auf ihre Bitte war.
»Keru an Lavena! Bitte melden!«
»Hier …« Sie versuchte, noch mehr zu sagen, aber das Gift begann nun, zu wirken und betäubte ihren Kehlkopf und ihre Gedanken.
»Halten Sie durch, wir sind fast bei Ihnen!«
In der Entfernung hörte sie das Aquashuttle und sah, wie sich die Kalwale eilig zurückzogen. »Nein, wartet …«
Aili versuchte, sich nach ihnen auszustrecken, aber sie hatte keine Energie mehr. Sie glaubte, sie würde das Licht des Shuttles sehen, aber dann versank sie in der Dunkelheit …
Als sie erwachte, sah Captain Riker zu ihr herab. »Willkommen
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