Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
Argo-Wasserriesenschlange über ein duales Atmungssystem verfügten. Glotzaugenfische waren wiederholt zur gleichen Zeit wie die Kalwale aufgetreten, was darauf hinwies, dass sie irgendwie miteinander verbunden waren, wie Pilotenfische und Haie.
»Aber glauben Sie, dass sie die Quelle der komplexen Rufe sind, die wir hören?«, fragte Riker weiter.
»Es scheint einen Zusammenhang zu geben.«
Will nickte. »Sehr gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Wegtreten.«
Ra-Havreii und Pazlar gingen händchenhaltend davon. Deanna spürte ihre amüsierte Zustimmung darüber, wie ihr Captain und der diplomatische Offizier die Simulation wahrscheinlich nutzen wollten. Körperliche Liebe während der letzten Phase einer Schwangerschaft war schwierig, aber nicht unmöglich. Und sich im Wasser aufzuhalten – oder in einer Kraftfeldsimulation desselben –, erweiterte die Möglichkeiten.
Aber fürs Erste nahm Will noch die sensorische Erfahrung von Droplet in sich auf, und Deanna gab sich damit zufrieden, an seinen Gefühlen teilzuhaben. Und doch war da ein bittersüßer Unterton, den sie nicht ignorieren konnte. »Du wünschst dir, du könntest wirklich da unten sein, oder?«
Er wiegte sie in seinen Armen und legte eine Hand auf ihren Bauch, in dem sich ihre Tochter befand. »Ich bin genau da, wo ich sein will,
Imzadi
. Jetzt und für immer.«
Sie genoss seine süßen Worte, sagte aber dann: »Schon gut, Will. Du musst mir deine Hingabe nicht beweisen. Ich weiß, dass du deine Aufgaben als Vater genauso ernst nimmst wie deine Pflichten als Captain. Aber das bedeutet doch nicht, dass du etwas nicht bedauern kannst. Ich vermisse es genauso sehr wie du, mich auf fremde Welten hinunterzubeamen. Ich verstehe dich vollkommen.«
Er warf ihr einen unsicheren Blick zu – eher verwirrt als skeptisch. »Wirklich? Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, wann du das letzte Mal auf einer Außenmission warst. Das ist doch Monate her.«
»Das kommt hin. Diese Schwangerschaft ist so schnell vorübergegangen, dass ich den Überblick verloren habe.«
»Aber du hättest es nicht so schnell aufgeben müssen. Dieser Kontakt mit den Chir’vaji vor ein paar Monaten … es gab keinen medizinischen Grund, warum du nicht selbst hättest gehen können.«
»Ich dachte mir, dass Christine die diplomatische Übung gebrauchen könnte.«
»Aber bei der Art und Weise, wie sie die Elternschaft verehren, war ich überrascht, dass du das nicht ausgenutzt hast.«
»Das war unnötig. Sie waren auch so schon angenehm genug.« Er sah sie nur an,
spürte
sie, bis sie nachgab. »Also gut. In Ordnung. Ich bin auf Nummer sicher gegangen. Willst du mir das vorwerfen, Will? Ich will sichergehen, dass ihr nichts passiert.« Deanna legte ihre Hand schützend über ihr Kind.
»Das verstehe ich«, sagte er leise. »Und du weißt, dass es mir ebenso geht. Aber die Caeliar haben sie geheilt. Sie haben dich geheilt. Ihr beide seid so stark wie ein Ochse. Wie … Ochsen. Jedenfalls …« Sie schmunzelten beide, was den Moment entschärfte. »Ich mache mir nur Gedanken, dass du zu defensiv lebst. Du verpasst dabei so viel.«
Sie dachte über seine Worte nach. »Ich weiß, dass das stimmt. Aber manchmal ist ein wenig zusätzliche Vorsicht keine schlechte Idee. Will, wir alle sind durch die Hölle gegangen. Nicht nur du und ich – die Borg haben jedem so viel genommen. Es hat uns allen ein starkes Gefühl … des Verlusts eingeflößt. Und wir brauchen etwas Zeit, um damit fertigzuwerden. Wir ziehen uns in uns selbst zurück, das ist einfach ein Teil des Heilungsprozesses. Es ist nicht gesund, dort zu lange zu bleiben, aber man sollte auch nicht hindurcheilen.«
»Und du empfängst das von der ganzen Mannschaft«, sagte er voller Mitgefühl. »Und erträgst es für uns alle.«
Sie drückte seine Hand. »Ich bin dafür ausgebildet worden, mit den negativen Emotionen anderer Leute fertigzuwerden und sie nicht mit meinen eigenen zu verwechseln. Aber es kann einen … traurig machen.« Sie dachte über ihre schwierigsten Patienten der vergangenen Monate nach. Lieutenant Kekil hatte beim Angriff auf die Rigel-Kolonien einen Großteil seiner Familie verloren, aber sein natürlicher Stolz und Stoizismus machten es ihm schwer, sich seiner Trauer zu stellen. Pava sh’Aqabaa von der Sicherheit hatte eine dreifache Bürde zu tragen: nicht nur den Verlust ihrer Sippe während der Bombardierung Andors, sondern auch den posttraumatischen Stress und das Überlebendensydrom,
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