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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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dabei um den Instinkt eines sozialen Tieres oder die Tat eines intelligenten, ethischen Volkes?
    Sie musste es wissen. Irgendwie musste sie wieder mit ihnen in Kontakt treten.
    Es dauerte eine Weile, bis Tuvok reagierte, nachdem Ranul Keru das Türsignal betätigt hatte. Der Trill wollte gerade einen Sicherheitscode benutzen, als sich die Tür doch noch öffnete und den Blick auf einen erschöpft aussehenden Tuvok in einer zerknitterten Uniform freigab. »Mister Keru. Gibt es ein Problem?«
    »Ich wollte Ihnen nur mitteilen«, erwiderte der Trill unbekümmert, »dass Sie erneut den Beginn Ihrer Schicht verpasst haben. Ich musste Ihre Asteroidenabwehrübung übernehmen.«
    Tuvok richtete sich auf. »Ich entschuldige mich, Mister Keru. Ich … habe die Zeit aus den Augen verloren. Ich werde dafür sorgen, dass es nicht wieder vorkommt.«
    Es war eine schwache Ausrede. Entweder hätte der Computer oder T’Pel Tuvok erinnern können, wenn er hätte hören wollen. Aber Keru ließ es ihm durchgehen. »Ist schon gut, Tuvok. Die zusätzliche Arbeit macht mir nichts aus. Bevor Sie sich unserer Mannschaft angeschlossen haben, hatte ich sowieso beide Positionen inne. Allerdings möchte ich das nicht unbedingt wieder in Vollzeit machen müssen. Zumindest habe ich so etwas Freizeit. Daher hoffe ich, dass Sie schon bald wieder auf dem Damm sind. Aber bis dahin werde ich für Sie einspringen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Tuvok hob seine Augenbraue, und einen Moment lang erwartete Keru, dass der taktische Offizier die Redewendung wörtlich nehmen und entsprechend darauf reagieren würde, wie es für Vulkanier typisch war. Aber das war die Art von Wortgefecht, an der sich Tuvok offenbar nur dann beteiligte, wenn er in guter Stimmung war. Jedenfalls erschien es Keru so, nachdem er ein Jahr mit ihm gedient hatte. »Das wird nicht notwendig sein, Mister Keru. Jedes weitere Pflichtversäumnis meinerseits sollte nicht toleriert werden. Der Captain …«
    »Der Captain versteht es. Genau wie Commander Vale. Dafür habe ich gesorgt.« Er kam einem erneuten Einwand zuvor, indem er sagte: »Hören Sie, Tuvok. Ich weiß, was Sie denken. Es ist fünf Monate her, Sie sollten inzwischen darüber hinweg sein. Aber so funktioniert das nicht. Ich habe jahrelang getrauert, nachdem Sean gestorben war. Ich konnte ihn nicht gehen lassen, bis ich bei einem remanischen Angriff letztes Jahr fast selbst ums Leben gekommen bin. Wenn also irgendjemand verstehen kann, was Sie durchmachen, Commander …«
    Er verstummte, als er in Tuvoks Augen einen kurzen Blick auf das erhaschte, was die Vulkanier für so schrecklich hielten, dass sie es unter allen Umständen unterdrücken mussten. »Bei allem … gebührenden Respekt für Ihren Verlust«, sagte Tuvok steif. »Das kann man nicht vergleichen. Sie haben kein Kind verloren.«
    »Dies ist kein Wettbewerb, Tuvok«, sagte Keru so beschwichtigend wie möglich. »Jeder Verlust ist anders.« Er seufzte. »Aber es bleibt ein Verlust, mein Freund. Das ist universal.«
    Tuvok schwieg einen Moment. Schließlich sagte er: »Wie haben Sie es geschafft?«
    Keru blinzelte. »Was?«
    »Ihn gehen zu lassen.«
    Es vergingen ein paar Sekunden, während er überlegte, wie er antworten sollte. »Ich habe es einfach … geschehen lassen. Irgendwann. Ich glaube … wenn man jemanden verliert, will man anfangs nicht aufhören, sich an seine letzten Erinnerungen an diese Person zu klammern, ganz egal, wie sehr es schmerzt, denn es ist alles, was von ihnen übrig ist. Aber irgendwann versucht man dann, sich an diese Momente zu erinnern, und sie beginnen, einem zu entgleiten. Man will das nicht und versucht, es zu verhindern. Aber ich denke …« Er schluckte und räusperte sich. »Ich denke, dass das Unterbewusstsein weiß, wann es bereit ist, zu heilen. Wenn man also versucht, bei diesen Erinnerungen zu verweilen, wehrt es sich, weil es vorwärts gehen muss. Wenn man das bekämpft … wenn man sich weiter daran klammert … bleibt man stecken und kann nicht mit seinem Leben weitermachen, wie es sich der Verstorbene gewünscht hätte. Aber sobald man begreift, dass das Unterbewusstsein loslassen und weiterziehen möchte … sobald man es zulässt … passiert es irgendwie. Nicht von heute auf morgen; die Traurigkeit geht so schnell nicht vorbei. Aber … man ist nicht mehr
gefangen
. Man vermisst die Person … aber man lebt sein Leben und beginnt, sich wieder normal zu fühlen.«
    Tuvok hörte zu und dachte eine Weile

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