Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
können die Dinge, die wir wissen müssen, nur nicht schnell genug herausfinden«, sagte Narat.
Kellec drehte sich immer noch nicht um. Dukat schloss die Tür. »Was wissen Sie bis jetzt?«
»Nun«, antwortete Narat, auch wenn Dukat die Frage direkt an Kellec gerichtet hatte. »Wir konnten bestätigen, dass dieses Virus erschaffen wurde.«
»Erschaffen?«
»Mit Absicht«, ergänzte Kellec. »So etwas kommt nicht in der Natur vor.«
»Wir haben so etwas bereits vermutet, seit wir wussten, dass es sowohl Bajoraner als auch Cardassianer befällt, aber der Aufbau des Virus bestätigt es«, sagte Narat. »Sehen Sie die …«
»Ich vertraue Ihrem Urteil«, warf Dukat schnell ein. »Was bedeutet das?«
»Dass jemand diese Krankheit erschaffen hat«, blaffte Kellec. »Jemand hat sie mit Absicht auf uns losgelassen, entweder auf unsere beiden Spezies oder nur auf eine.«
Dukat unterdrückte ein Seufzen. Er hatte das Zentralkommando und seine Kontakte im Obsidianischen Orden befragt. Niemand kannte den Ursprung dieser Krankheit, oder wenn sie es taten, gaben sie es nicht zu.
»Wenn wir herausfinden könnten, wer das getan hat«, sagte Narat, »hätten wir wahrscheinlich eine Lösung.«
»Aber wir haben keine Zeit«, erwiderte Kellec.
»Ich weiß.« Dukat war sich der Tatsache bewusst, dass die Anzahl der Todesfälle auf der ganzen Station stetig anstieg.
»Sie wissen gar nichts«, fuhr Kellec ihn an.
Narat legte eine Hand auf den Arm des Bajoraners, doch dieser schüttelte sie ab. Er sah Dukat an.
»Dieses Virus ist äußerst tödlich.« Kellec schob seinen Sessel zurück und deutete auf die Darstellung über sich. Dieses Mal zeigte sie kleine runde Klumpen, die in irgendetwas zu schweben schienen. »Das sind normale bajoranische Zellen. Und nun zeige ich Ihnen, was geschieht, wenn ich nur ein einziges Virus dazugebe.«
Das Virus war dunkler und flacher als die Zellen. Es hatte eine unsymmetrische Form, die von der Gleichförmigkeit der Zellen noch unterstrichen wurde. Es sah aus wie der Späher einer feindlichen Armee.
Dukat trat einen weiteren Schritt in das Büro hinein. Er konnte nicht anders, als fasziniert zu sein. Das Virus legte sich über die nächstbeste Zelle. Dann zerstörte es sie und ging zur nächsten über. Wenn sich eine der Zellen gerade teilte, tat das Virus es ebenfalls. Der Prozess wiederholte sich von Zelle zu Zelle.
»Die Inkubationszeit ist zumindest bei Bajoranern recht lang für ein solches Virus«, sagte Kellec. »Wir wissen nicht, wie es in den Körper eindringt, aber wir wissen, dass die Krankheit sehr schnell voranschreitet, sobald sie das System infiltriert hat.«
Sehr schnell. Unter Dukats Blick zerstörte das Virus gerade die letzte verbliebene gesunde Zelle.
Er schauderte.
»Ich weiß nicht, wie wir den Prozess umkehren können«, erklärte Kellec. »Es zerstört jede Zelle, die es berührt. Aber ich vermute, dass wir es in der Inkubationszeit aufhalten könnten – wenn wir es denn finden würden.«
»Das ist die bajoranische Version«, sagte Dukat. »Was ist mit der cardassianischen?«
»Das Virus scheint das gleiche zu sein, mit leichten Unterschieden. Es reagiert mit cardassianischen Zellen auf dieselbe Weise«, erklärte Narat. »Es ist, wie ich es Ihnen schon gesagt habe. Nur die Symptome sind anders. Aber auch ich finde nicht heraus, wie sich das Virus verbreitet.«
Kellec drehte sich auf seinem Sessel um. Sein Gesicht wirkte dünner als zuvor, und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Auch ihm nahm die Seuche etwas, und er war noch nicht einmal krank.
»Genau genommen«, sagte er, »stimmt das nicht hundertprozentig. Sie haben gesehen, was in meiner Probe passiert ist. Wenn ich dieses Virus nehmen und Sie damit in Kontakt bringen würde, zum Beispiel über Flüssigkeit oder Speichel, dann würden Sie innerhalb eines Tages krank werden und sterben. Das passiert mit einigen unserer Leute. Aber sie sind es nicht, die uns wichtige Hinweise liefern können. Sondern diejenigen, die die Krankheit tage- oder wochenlang in sich getragen haben. Wir wissen nicht, wie viele Leute momentan infiziert sind. Ich teste gerade mein eigenes Blut, um zu erfahren, ob ich es bin, aber bis jetzt habe ich nichts gefunden.«
»Wir wissen«, mischte Narat sich wieder ein, »dass sich das Virus durch Berührung und durch Körperflüssigkeiten verbreitet, doch nicht durch die Luft. Aber es ist schon in zu vielen Personen, um sich nur so verbreitet zu haben, also muss es noch etwas geben.
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