Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Toten sehen oder riechen. Die Leben hier wären für ihn nur eine Statistik, abgesehen von einer Handvoll Leute, die er kannte, und selbst bei denen würde er nach ihrer Wichtigkeit für Cardassia entscheiden. Kaltblütig.
Er schloss die Augen. In dieser Situation würde er sich fragen, ob es sich lohnte, einen guten Arzt oder Forscher von Cardassia Prime auf eine Mission zu schicken, deren Ausgang ungewiss war? Oder würde er besser dastehen, wenn er einfach alle sterben ließ und die Seuche mit ihnen? Wenn einige Zeit vergangen war, konnte man einen Reinigungstrupp schicken und von vorne anfangen.
Er kannte die Antwort darauf. Er würde die effizienteste Lösung wählen, die die besten Resultate erbrachte. Wenn das Zentralkommando sah, was diese Krankheit anrichtete, würde es alles tun, um sie von Cardassia Prime fernzuhalten. Es würde aus der Ferne Ratschläge geben, aber es würde keine Hilfe schicken. Das wäre zu gefährlich.
Dukat seufzte und öffnete die Augen. »Also gut«, sagte er. »Lassen Sie diese Frau kommen. Aber machen Sie es inoffiziell, als Familiennotfall, wie Sie es vorgeschlagen haben.«
»Darf sie Assistenten mitbringen?«, fragte Kellec.
Dukat starrte ihn finster an. Kellec war nie zufrieden und wollte immer mehr. Wollte immer zu viel.
»Assistenten sind immer die erste Forderung eines Arztes«, sagte Narat. »Es wäre eine weitere Versicherung.«
Dukat wurde manipuliert, und er wusste es. Aber er sah keine andere Möglichkeit mehr. Jedenfalls keine, die ihm gefiel. Keine, die Erfolg versprach. Diese hier kam ihm wie die Einzige vor, die funktionieren konnte.
»Ich will hier höchstens fünf Leute von der Föderation sehen, lieber weniger.«
»Einverstanden«, erwiderte Narat.
»Sagen Sie das noch nicht, denn ich stelle Bedingungen.«
Kellec legte den Kopf schief. Narat ließ sich nichts anmerken, sondern sah Dukat nur erwartungsvoll an, wie der gute Cardassianer, der er war.
»Erstens«, sagte Dukat, »werden sie nur Zugang zu unseren medizinischen Akten haben, zu nichts sonst. Zweitens dürfen sie sich nur im medizinischen Bereich von Terok Nor aufhalten. Drittens …«
»Das ist unmöglich«, warf Kellec ein. »Was, wenn sich die Krankheit so schnell ausbreitet, dass wir die Patienten nicht mehr herbringen können?«
»Darum kümmern wir uns dann«, sagte Narat.
»Drittens«, fuhr Dukat fort, als wäre er nicht unterbrochen worden, »dürfen sie keinerlei Kontakt nach draußen haben, während sie hier sind.«
»Aber was, wenn sie Informationen brauchen, die sie nicht mitgebracht haben?«, fragte Kellec.
Dukat sah ihn düster an. »Diese Bedingungen sind nicht verhandelbar.«
»Ich nehme an, wir können Ausnahmen später von Fall zu Fall entscheiden«, sagte Narat, mehr zu Kellec als zu Dukat. »Oder?«
Dukat ging nicht darauf ein, auch wenn er wusste, dass es wahrscheinlich vernünftig war. »Viertens, wenn ich den Verdacht habe, dass einer von ihnen für die Föderation spioniert, kommt keiner von ihnen hier lebend wieder raus. Ist das klar?«
»Absolut«, antwortete Kellec.
»Wenn Ihre Exfrau bereit ist, unter diesen Bedingungen herzukommen, empfangen wir sie gerne. Aber ich will nicht, dass an Terok Nor ein Föderationsschiff andockt. Ich will auch keines im cardassianischen Raum.«
»Wie soll sie dann herkommen?«, fragte Kellec. »Sie haben gerade die Station unter Quarantäne gestellt, also können keine anderen Schiffe hier andocken.«
Gute Frage. Der Mann hörte nie auf nachzudenken.
»Ich werde einen der Frachterpiloten, deren Schiffe hier festhängen, damit beauftragen, das Föderationsschiff an der Grenze zu treffen. Und ich werde ein paar meiner Männer mitschicken, um sicherzustellen, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht.«
»Achten Sie darauf, dass alle wissen, wie man ein Schiff steuert«, sagte Narat leise.
Dukat spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Narat hatte recht. Es war nicht sicher, dass der Pilot lange genug leben würde, um seine Föderationspassagiere auf Terok Nor abzuliefern.
»Bitten Sie Ihre Exfrau, so schnell wie möglich herzukommen«, sagte Dukat. »Ich werde mich persönlich um ihre Reisevorbereitungen kümmern. Und Kellec?«
»Ja?«
»Sehen Sie das nicht als Sieg für das bajoranische Volk. Was ich über Spione gesagt habe, meine ich auch so. Ihre Föderationsleute zeigen sich hoffentlich von ihrer besten Seite. Ich werde ihnen keine zweite Chance geben.«
Kellec war vernünftig genug, nur zu nicken.
Zum
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