Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Quark.
»Immer noch besser, als bis an sein Lebensende grün zu sein.« Nog sah sich um. Rom legte sich den Zeigefinger auf den Mund und schob ihn ins Büro.
»Wir werden doch nicht sterben, oder?«, fragte Quark Narat, während er ihm in das vollgestopfte Büro folgte.
»Oh, irgendwann sicher.« Er lächelte. »Aber wahrscheinlich nicht hieran.«
»Was sind das für Manieren?«, murmelte Quark und ballte die Hände zu Fäusten, damit er seine juckenden Ohren nicht kratzte.
Durch die Hitze und den Gestank des bajoranischen Sektors hallten Phaserschüsse. Kellec Ton hätte nie gedacht, dass er hier jemals Gefechtslärm hören würde. Offenbar hatten es ein paar Bajoraner geschafft, an Waffen zu kommen, und drängten nun die cardassianischen Wachen zurück. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass sich die Bajoraner bereits in den cardassianischen Sektor vorkämpften. Aber dieser Fortschritt brachte sie nur näher an ihren eigenen Tod heran.
Und an seinen.
Er hegte keinen Zweifel daran, dass die Cardassianer die gesamte Station zerstören würden, wenn sich nicht bald ein Heilmittel fand. Und Bajor wahrscheinlich gleich mit.
Dennoch würde er das den Kämpfern nicht sagen. Sie waren Bajoraner, die sich gegen die cardassianische Tyrannei auflehnten. Solange noch einer von ihnen übrig war, gab es Hoffnung.
Kellec ging von einem kranken Bajoraner zum nächsten und verabreichte ihnen das vorübergehende Heilmittel. Es würde sie für mindestens zehn Stunden wieder auf die Beine bringen. Wenn sich das Virus neu zusammensetzte, würden sie wieder krank werden. Aber bis dahin waren zehn Stunden eine lange Zeit.
Mit ein wenig Glück hatten Katherine und ihr Team bis dahin das endgültige Heilmittel gefunden.
Er überprüfte sein Hypospray, während er sich über einen kleinen Jungen beugte, der auf dem Schoß seiner Mutter saß. Sie sah ebenso gerötet und krank aus wie ihr Sohn. Er verabreichte zuerst ihr das Hypospray und dann dem Jungen. Wenn es so weiterging, hatte er noch für ein paar weitere Stunden ausreichend Injektionen. Er hatte aus dem cardassianischen Medizinlabor Vorräte mitgebracht. Und seine bajoranischen Assistenten waren gerade dabei, weiteres Serum herzustellen. Aber hier unten dauerte das viel länger, da die Ausrüstung längst nicht so gut war. Es gab keine Möglichkeit, genug herzustellen, um alle Bajoraner am Leben zu halten, bis ein endgültiges Heilmittel gefunden wurde.
Seit er im bajoranischen Sektor war, hatten sich die Kämpfe aus einzelnen Ecken über den gesamten Bereich ausgebreitet. Am heftigsten tobten sie zwischen seiner Position und der cardassianischen Krankenstation. Er bezweifelte, dass er jetzt noch dorthin gelangen konnte. Doch um dieses Problem würde er sich erst kümmern, wenn ihm das Serum ausging.
Wieder hallten Phaserschüsse durch den breiten Gang, während zwei Bajoraner einen dritten zu ihm trugen.
»Doktor«, sagte einer von ihnen, »können Sie ihm helfen?«
Kellec brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, dass der Mann, den sie trugen, nicht krank war, sondern verwundet. Ein Phaserschuss hatte ihn an der linken Schulter getroffen.
»Legen Sie ihn hier hin.« Kellec deutete auf eine leere Stelle im Gang neben der Frau und ihrem Sohn.
Nachdem sie ihn abgelegt hatten, untersuchte er den verwundeten Kämpfer. Zusätzlich zu der Phaserverbrennung stand er unter Schock. Aber er würde es überleben. Alles, was er brauchte, war ein wenig Zeit und Pflege. Vorausgesetzt, die Station überstand dies.
Kellec gab dem verwundeten Kämpfer schnell noch das Mittel gegen das Virus, nur um sicherzugehen, dann sah er zu seinen Begleitern hoch. »Bringen Sie ihn in die Krankenstation. Er wird es schaffen. Ich sehe ihn mir in einer Stunde oder so noch einmal an.«
»Danke«, sagte der Verwundete.
Kellec sah zu, wie sie ihn davontrugen. Wie verrückt die Geschichte war. Er heilte seine Leute kurzfristig von einer tödlichen Seuche, damit sie weiterkämpfen und dabei sterben konnten. Manchmal fiel es ihm schwer, sich selbst vor Augen zu halten, warum er das alles tat.
Der kleine Junge begann zu weinen.
Kellec sah ihn an. Sowohl er als auch seine Mutter erholten sich schnell und nahmen wieder das blasse, hungrige Aussehen eines normalen bajoranischen Arbeiters auf Terok Nor an. Wahrscheinlich erholten sie sich bereits zum zweiten Mal.
Er beobachtete, wie die Mutter ihr Kind tröstete. Dann nickte er. Das war einer seiner Gründe. Das Kind. Kellec kämpfte dafür, dass
Weitere Kostenlose Bücher