Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith
Vom Netzwerk:
mit nur einer einzigen Waffe alle Cardassianer zu vernichten, und Bajor für immer in Frieden leben könnte, würdest du sie nicht auch einsetzen?«
    »Ich hoffe nicht. Das ist Völkermord.«
    »Ist es das?«, fragte Chamar. »Was würden wir tun, um die cardassianische Bedrohung loszuwerden? Wie viele Cardassianer hast du dafür schon getötet?«
    Kira zuckte zusammen.
    »Was sind schon ein paar mehr?«
    Sie hatte ihren Saft nicht angerührt. Nun schob sie den Krug beiseite. »Willst du damit sagen, dass Gel das Richtige getan hat?«
    »Gel war kein Mann der Feinheiten, Nerys. Und man hat ihm die Gelegenheit gegeben. Ich weiß nicht, wie viele von uns, die zusehen mussten, wie ihre Liebsten unter schrecklichen Umständen starben, und die genau wissen, dass uns alle das gleiche Schicksal erwarten kann, sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen würden.«
    Kira stand langsam auf. »Du machst mir Angst, Chamar.«
    »Manchmal mache ich mir selbst Angst, Nerys. Aber ich hatte jahrelang Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Und jedes Mal, wenn ich das tue, wird mir klar, dass wir nicht so nobel sind, wie wir glauben.«
    »Ich würde niemals meine eigenen Leute töten, um die Cardassianer loszuwerden!«
    »Ich glaube auch nicht, dass Gel das vorhatte«, sagte Chamar. »Ich bin davon überzeugt, dass es noch eine dritte Partei geben muss. Denk mal darüber nach, Nerys. Die Aussicht, die Cardassianer loszuwerden, ein Fanatiker wie Gel und eine Waffe. Was der Schöpfer dieser Waffe nur leider verschwiegen hat, ist die Tatsache, dass sie beide Seiten tötet.«
    »Das ist zu abscheulich, um darüber nachzudenken«, erwiderte Kira.
    »Ja, das ist es. Darum hoffe ich, dass du oder jemand anders den Schöpfer dieser Seuche findet.«
    Sie nickte. »Zuerst einmal müssen wir sie aufhalten. Ich muss eine Nachricht an Kellec Ton auf Terok Nor schicken. Habt ihr immer noch eure Kommunikationsausrüstung?«
    »An einem sicheren Ort. Ich werde dich dorthin bringen.«
    Er erhob sich langsam. Kira beobachtete ihn. Sie hatte nur wenig erfahren, und doch fühlte es sich nach viel an. Fast zu viel. Sie hatte gedacht, dass sie inzwischen wusste, wie weit jemand gehen würde. Dass sie die Grausamkeit in der Welt gewohnt sei. Aber dann wurde sie wie an diesem Nachmittag doch überrascht, indem sie erfuhr, dass jemand tatsächlich noch einen Schritt weiter gegangen war.
    Chamar war inzwischen bei der Tür. Kira folgte ihm. Sie würde eine Nachricht nach Terok Nor schicken und sich dann wieder ihrer eigenen Arbeit widmen. Doch bevor sie sich in den Kampf stürzte, musste sie noch eine weitere Aufgabe erledigen. Sie musste die Kranken zusammentrommeln und sie näher an eine medizinische Einrichtung bringen, um sicherzustellen, dass sie behandelt wurden, sobald es ein endgültiges Heilmittel gab. Und sie wusste, dass es kommen würde. Sie musste glauben, dass Pulaski und Kellec Ton eine Lösung finden würden. Sie mussten es einfach.
    Kira seufzte. Warum war es so leicht, zu zerstören? Und so unglaublich schwer, etwas wieder aufzubauen?
    Sie wusste es nicht. Und sie bezweifelte, dass sie es jemals wissen würde.

Pulaski stand auf und zwang sich, ein wenig umherzugehen, um die Verspannung in ihrem Nacken zu lösen. In der Hitze des geschlossenen Raumes schwitzte sie leicht, und ihre Augen brannten von den vielen Stunden, die sie auf den Bildschirm gestarrt hatte. »Du musst dir deine Kraft besser einteilen«, sagte sie zu sich selbst.
    Sie streckte sich ein wenig, dann ging sie zur Tür. Durch das Fenster des Büros konnte sie fast die gesamte Krankenstation sehen. Ihr Team war das einzige, das noch arbeitete, nachdem Ton und Narat vor ein paar Stunden gegangen waren. Pulaski hatte sich dagegen ausgesprochen, aber es war beiden wichtig gewesen, ihre Leute mit dem vorübergehenden Heilmittel zu versorgen, um beide Seiten wenigstens kurzfristig auf den Beinen zu halten.
    Aber das bedeutete, dass nun die ganze Forschung an ihr hing. Und sie hatte das Gewicht dieser Verantwortung auf ihren Schultern gespürt, seit Ton gegangen war.
    Ensign Marvig beugte sich über einen Bajoraner und überwachte mit einem medizinischen Trikorder sorgfältig die Entwicklung der drei Prionen. Ihr Haar war zurückgebunden, und Pulaski konnte einen Riss im Bein ihrer Hose sehen. Marvig hatte es, wie sie alle, in den letzten sechsunddreißig Stunden nicht in ihr Quartier geschafft. Und nun, da sich die Kämpfe in der Station ausbreiteten, bezweifelte Pulaski, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher