Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Hause.
Ein weiteres Geschoss sauste am linken Flügel des Gleiters vorbei, viel näher als das erste. Sie hatte das Gefühl, dass es sich hierbei nicht mehr um einen Warnschuss gehandelt hatte. Kriegsführung war auf Helena zuvor jahrhundertelang unbekannt gewesen, also hatte sie die Hoffnung, dass diese improvisierten Waffen nicht allzu tödlich oder genau waren.
»Warum gibst du keinen Hilferuf ab?«, fragte Harper.
Seine Mutter nickte nachdenklich. »Das ist keine schlechte Idee. Wir
benötigen
Hilfe, und ich werde nicht still und leise untergehen.«
Sie aktivierte auf allen Kanälen das Notsignal. Die Gleiter, die sie verfolgten, gehörten wahrscheinlich zur Küstenwache, die sich um Notsignale kümmerte, die auf See abgegeben wurden.
Wie ironisch
, dachte Echo,
wenn die Retter plötzlich zu Angreifern werden
.
Echo lehnte sich gegen die Luftbremsen und zog den Gleiter aus seinem Sinkflug. Dabei berührte er leicht die sanften Wellen der türkisfarbenen See. Sie lächelte zufrieden, als sie die Pipeline sah, die sich direkt unter der Oberfläche des seichten Wassers dahinzog. Sie wirkte wie ein Fehler in der großen Edelsteinfacette, und doch beförderte sie dringend benötigtes Trinkwasser. Echo schoss so dicht an der Pipeline vorbei, dass sie sich hätte herauslehnen und darauf spucken können.
Wie sie erwartet hatte, hielt das ihre Verfolger davon ab, weiter wild auf sie zu schießen, aber ihr Manöver hatte ihnen Zeit gegeben, aufzuschließen. Zwei von ihnen schossen aus der Höhe auf ihre Position herab.
Vielleicht versuchen sie ja wirklich, uns ins Meer zu treiben!
Harper sah ehrfürchtig aus dem Fenster, da er außer bei der Landung niemals zuvor gesehen hatte, dass seine Mutter so nah am Wasser flog. Und dann wäre sie auch viel langsamer gewesen. Es gab nur ein Problem – die Luftströmungen waren in geringer Höhe weniger kräftig, und ihre Verfolger konnten den Abstand zwischen ihnen verkleinern, indem sie in den oberen Strömungen blieben. Echo hegte immer noch die unschuldige Hoffnung, dass sie entkommen würden, wenn sie nur das Land erreichen konnten. Sobald sie und Harper auf Dalgren waren, konnte ihnen keiner mehr etwas.
Da das Fliegen nur wenige Meter über dem Wasser hohe Konzentration erforderte, sah Echo sie nicht kommen, bis Harper rief: »Mami! Da rechts!«
Sie warf einen Blick über die Schulter, gerade als ein großer Seegleiter in Sicht schwenkte. Sein Flügel hätte sie fast berührt, und sie musste den Lenkknüppel weit durchdrücken, um rechtzeitig auszuweichen. Dann sah sie den anderen, der sich von links näherte – er schüttelte die Faust.
Sind die so verrückt, dass sie sich selbst demolieren würden, um uns aufzuhalten?
Ganz egal, wie nah diese Idioten kamen, Echo konnte sich keine Gedanken um sie machen – ihre Hauptsorge galt immer noch dem Wasser. Bei dieser Geschwindigkeit würde sie zermalmt werden, wenn sie es berührte. Die drei Gleiter schossen über das jadegrüne Meer und sahen dabei wie drei Albatrosse aus, die um denselben Fischschwarm kämpften.
Schließlich verschwand der Flieger zu ihrer Rechten aus ihrem Blickfeld, und sie hatte keine Zeit, ihm mit den Sensoren zu folgen. Mit einem gewaltigen Schlag prallte etwas gegen das Dach des Gleiters. Echo kämpfte mit der Steuerung, um die Höhe zu halten und nicht ins Meer zu stürzen. Nach einem Moment gelang es ihr, die Flügel auszugleichen.
Kochend vor Wut entschied sie:
Dieses Spiel kann ich auch spielen! Und meine Hülle ist stärker als eure Schwimmkörper
. Sie aktivierte die Antigravitation wieder und stieg auf. Dabei drückte sie gegen das Gestänge, die Schwimmer und den Boden des Gleiters über ihr. Während sie mit beiden Händen am Steuerknüppel zog, buckelte sie wie ein Maulesel und warf den unerwünschten Reiter ab.
»Mami!«, rief Harper.
Echo warf gerade rechtzeitig einen Blick aus dem Fenster, um zu sehen, wie der angreifende Gleiter mit stark beschädigtem Unterboden ausscherte. Wackelnd wie ein verwundeter Pelikan, traf der Gleiter auf das ruhige Wasser und verursachte eine gewaltige Fontäne. Er war nicht vollkommen zerstört, aber er wirkte ziemlich stark beschädigt. Echo fühlte sich schuldig, denn in ihren dreißig Jahren als Pilotin hatte sie niemals einen Unfall verursacht.
»Jetzt stecken wir in Schwierigkeiten«, sagte Harper. Es war eine ziemlich korrekte Feststellung.
Echo verzog das Gesicht. »Vielleicht merken sie ja jetzt, dass wir nicht krank sein können, wenn wir
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