Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
ein wenig so vor, als befände er sich in einem Urlaubsort auf Pacifica. Jedes Zimmer war hell und freundlich mit bequemer, aber nicht zu aufwendiger Möblierung. Es gab zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer, einen Freizeitraum mit Trainingsgeräten und einem Videoschirm. Dazu kamen eine kleine, aber funktionale Küche und ein Wohnzimmer; seine Großmutter hätte es »die gute Stube« genannt.
Er marschierte ins Schlafzimmer zurück, an Shelzane vorbei und zu den Doppeltüren. Nachdem er sie aufgestoßen hatte, trat er hinaus und spürte die sonnengeküsste feuchte Seeluft im Gesicht. Die Sonne schien so hell, dass Riker die Augen abschirmen musste, aber er konnte erkennen, dass er auf einer weißen Aussichtsterrasse stand, die einen schmalen roten Strand und ein paar mit Flechten überwachsene Felsen überblickte. Hinter diesen Felsen erstreckte sich das schimmernde Meer, das ihn an Blaubeersirup erinnerte, auf dem Sahne schwamm.
Shelzane trat neben ihn auf die Terrasse. »Was hat das zu bedeuten?«
»Lassen Sie uns nachdenken. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist das Wartezimmer und dieser kleine Kerl – das Hologramm. Dann hat mich was in den Rücken gestochen …«
Shelzane nickte lebhaft. »Ja, es hat sich wie ein Betäubungspfeil angefühlt. «
Riker blickte grimmig drein. »Ich glaube, ich habe jemanden gesehen, bevor ich ohnmächtig wurde … Er hat gelacht.«
»Wer war es?«
Er schüttelte den Kopf. »Jemand in einem schwarzen Schutzanzug. Aber wer weiß, es könnte sich auch nur um eine Halluzination gehandelt haben … oder um ein weiteres Hologramm. Selbst das hier ist vielleicht nichts anderes als ein einziges großes Holodeck.«
Shelzane blinzelte in das grelle Sonnenlicht. »Ja, aber es muss auf Helena an die tausend Orte geben, die genauso aussehen.«
»Das ist wahr.« Riker entdeckte ein paar Stufen, die von der Terrasse zum winzigen Strand führten. Er stieg hinunter und sprang in den Sand. Dann lief er einmal um das Haus herum. Zu seiner Überraschung war die Aussicht in alle Richtungen praktisch identisch – endlose funkelnde See bis zum Horizont.
Vor der Haustür lag ein kleiner Steg, der etwa zehn Meter in eine pittoreske Lagune hinausführte. Abgesehen von drei Palmen gab es sonst nichts zu entdecken.
Sie waren allein auf einer winzigen tropischen Insel.
Riker hörte Schritte. Als er sich umdrehte, sah er Shelzane, die ihm gefolgt war. Ihr Gang war nicht ganz so energiegeladen wie sonst, und er sah, dass sie die glatte blaue Stirn in Falten gelegt hatte.
»Was ist los?«, fragte er. »Beeinträchtigt Sie Ihre Verletzung?«
Sie berührte ihre Hüfte. »Nein, nicht besonders. Ich fühle mich nur ein wenig schwach … wahrscheinlich ein Nebeneffekt der Droge.«
Riker nickte und blickte von dem weißen Strandhaus zum funkelnden blauen Horizont. »Ich wünschte, ich könnte die Aussicht mehr genießen. Ich nehme nicht an, dass es uns etwas nützen wird, aber wir sollten das Haus vielleicht nach einem Funkgerät, Leuchtkugeln oder sonst etwas durchsuchen, das wir benutzen können, um Hilfe zu rufen.«
»Gute Idee«, pflichtete ihm Shelzane bei. »Außerdem brauchen wir Nahrung und Wasser.«
Sie kehrten ins Haus zurück und fanden schnell heraus, dass Letzteres kein Problem darstellen würde. Aus den Wasserhähnen kam frisches Wasser, und die Küchenregale standen voll mit gefriergetrockneter, eingeschweißter Nahrung. Es war die Art Essen, die man in Überlebenspaketen erwarten würde, aber es gab genug davon, um die nächsten paar Wochen zu überstehen.
Riker war von dem Wasser fasziniert, das aus den Hähnen kam, und er verfolgte ein Rohr unter der Küchenspüle bis ins Fundament des Hauses. Draußen fand er an der Seite des Hauses ein Wasserabsperrventil, und er durchforstete den sandigen Boden mit einem Stock, um die unterirdische Leitung zu finden. Weitere Untersuchungen ergaben, dass ein dickes Rohr nur ein paar Meter unter der Wasseroberfläche im Meer verschwand. Er und Shelzane waren sich einig, dass diese Leitung frisches Wasser auf die isolierte Insel brachte.
Das schien schrecklich viel Aufwand für eine Holodecksimulation zu sein, also folgerten sie widerwillig, dass ihr Inselparadies echt war.
Riker trug zwei Stühle aus dem Schlafzimmer auf die Terrasse. Dort setzten sie sich und beobachteten, wie die Morgensonne immer höher stieg. Das half ihnen, sich zu orientieren, und Riker zeichnete einen Kompass in den Sand, dessen Pfeil nach Norden zeigte.
»Warum sind
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