Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
wir hier?«, fragte er schließlich. »Ich kann mir denken, wie es passiert ist, aber nicht warum.«
»Man hat uns aus irgendeinem Grund verschont«, antwortete Shelzane. »Es wäre ein Leichtes gewesen, uns zu töten. Und wenn dem so ist, stehen wir wahrscheinlich unter Beobachtung.«
Riker sah sich um. »Unter Beobachtung? Aber wie?«
»Durch Langstreckenteleskope oder Scanner«, sagte sie und sah auf. »Oder vielleicht ist etwas im Haus versteckt.«
Riker sprang auf und stürmte durch die Doppeltüren ins Schlafzimmer. Über einem verschnörkelten Waschtisch hing ein großer Spiegel, und im Badezimmer gab es einen weiteren. Tatsächlich befand sich in jedem einzelnen Raum einer.
Im zweiten Schlafzimmer packte er den deckenhohen Spiegel und versuchte ihn von der Wand zu reißen. Ein Stromstoß jagte durch seinen Körper, und Riker stürzte zu Boden und zuckte dabei wie ein Fisch auf dem Trockenen. Shelzane rannte ins Zimmer und schlang die Arme um ihn. Er konnte ihre Wärme spüren. Trotz des Schocks und der Orientierungslosigkeit hörte er auf zu zittern, und sein Kopf wurde wieder klar.
Ein fröhliches Lachen drang aus dem Flur, und als sich Riker herumdrehte, sah er den zwergenhaften Arzt in seinem weißen Laborkittel. Er schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Bitte versuchen Sie nicht, die Einrichtung zu entfernen. Nein, nein. Wir haben dieses Haus nur angemietet.«
Wütend wollte sich Riker auf ihn stürzen, doch dann hielt er sich zurück. »Sie sind nicht echt, oder?«
»Unsinn, ich bin Dr. Gammet. Werden Sie nicht unverschämt. Ja, ja, Sie nehmen nun an einem Experiment teil, aber es muss getan werden, verstehen Sie das nicht? Wenn wir auf diesem Weg genug über die Seuche erfahren, können wir vielleicht all die Heleniten retten, die noch nicht infiziert sind. Wir können uns zurücklehnen und Sie den Planeten retten lassen. Sie werden durch Ihre Kooperation Millionen Leben retten.«
»Woher wollen Sie wissen, dass wir uns anstecken werden?«, fragte Riker.
Der kleine Mann deutete auf Shelzane. »Weil sie die Seuche bereits hat.«
Riker hatte das Gefühl, als hätte man ihm einen Dolch in die Brust gerammt. Langsam drehte er sich zu seiner Kopilotin um. Ihr Gesicht nahm nacheinander drei Ausdrücke an: Schock, Wut und langsames Verstehen. Plötzlich fiel ihm ihre Verletzung ein, ihre Erschöpfung in letzter Zeit, und die Art, wie sie zu den seltsamsten Stunden einschlief.
»Aber sie wurde geimpft«, protestierte Riker. »Genau wie ich.«
Der weißhaarige Arzt strich sich über den Kinnbart. »Das hat uns auch verwundert. Aber ihre Physiologie wurde offenbar verändert – um es ihr zu erlauben, in einer Sauerstoffatmosphäre ohne Atemhilfe zu überleben. Was ist damit, meine Liebe? Hat Sie das irgendwie beeinträchtigt?«
Shelzane ließ den Kopf hängen. Die Benzitin schien in ihrer fremdartigen Kleidung zusammenzuschrumpfen.
»Sie müssen ihm nicht antworten«, sagte Riker.
Ihre Stimme war zittrig, als sie dennoch sprach. »Man hat mir gesagt, dass die Prozedur mein Immunsystem belasten könnte – es ist eine bekannte Nebenwirkung. Ich hätte auf sie hören sollen, aber ich bin doch immer so gesund gewesen.«
»Dann haben Sie sich verletzt«, sprach der kleine Mann weiter. »Das war ein Eingreifen des Schicksals. Es hat die Seuche direkt in Ihren Kreislauf gebracht.«
»Aber ich bin nicht infiziert?«, murmelte Riker, der sich für die Frage hasste.
»Nein, Lieutenant. Bis jetzt arbeiten die verschiedenen Sternenflottenvorkehrungen in Ihrem System, aber ich kann mir angesichts Ihres konstanten ungeschützten Kontakts mit Ensign Shelzane nicht vorstellen, dass diese noch lange halten werden. Wie lange wird es dauern – das ist die Frage, für die wir uns interessieren. Sie beide sind die nahezu perfekten Kandidaten für diesen Test.«
Riker konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er stürzte sich auf den wichtigtuerischen kleinen Troll. Sein gesamter Körper fiel durch das Hologramm, das in der Tür stand, und er prallte gegen eine Wand im Flur.
Der Arzt erschien wieder, um hinzuzufügen: »Bitte verhalten Sie sich gegenüber dem Ensign normal, genau wie jeder Ihnen nahestehenden Person.« Begleitet von einem Signalton löste er sich in Luft auf.
Schwerfällig kam Riker wieder auf die Beine und sah Shelzane entschlossen an. »Hören Sie, wir werden einen Weg finden, von hier zu verschwinden. Wir müssen Sie nur durch die Biofilter des Transporters schicken.«
»Innerhalb von
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